Ein KI-freundliche Unternehmenskultur schaffen – Aufgaben für das Digital Leadership

Wie Digital Leader eine KI-freundliche Unternehmenskultur schaffen

Die künstliche Intelligenz (KI) ist eine der größten technologischen Herausforderungen unserer Zeit. Sie bietet enorme Chancen für Innovation, Effizienzsteigerung und gesellschaftlichen Fortschritt. Gleichzeitig birgt sie aber auch Risiken in Bezug auf Sicherheit, Ethik und Arbeitsplätze. Der Google Chef Sundar Pichai ruft jedoch im Interview mit „The Verge“  dazu auf sich dem Fortschritt nicht  zu verwehren, denn langfristig werde KI den Wohlstand vermehren.

In meinen vorherigen Artikeln habe ich über die Kompetenzen und Aufgaben von Führungskräften in Zeiten der künstlichen Intelligenz berichtet. Heute erhalten Sie wichtige Tipps für die Entwicklung einer KI-freundlichen Unternehmenskultur. Die neue Technologiewelle wird nämlich erheblichen Einfluss darauf haben, wie wir in Zukunft zusammenarbeiten und damit auch die Kultur des Miteinanders beeinflussen. Der atemberaubende Siegeszug von ChatGPT zeigt das Tempo der Veränderung, das Manager vorlegen müssen.

Digital Leader sollten schnellstmöglich anfangen sich mit den kulturellen und sozialen Auswirkungen von KI auf ihr Unternehmen zu beschäftigen.

Wie können Führungskräfte eine Kultur schaffen, die KI fördert und Mitarbeitende mitnimmt?

Generative KI kann ein mächtiges Werkzeug sein, um neue Ideen zu generieren, Probleme zu lösen oder Kunden zu begeistern. Aber sie kann auch Unsicherheit, Misstrauen oder Widerstand bei den Mitarbeitenden auslösen, die sich um ihre Rolle, ihre Kompetenzen oder ihren Arbeitsplatz sorgen. Deswegen geht es darum eine Arbeitskultur zu schaffen, bei der KI nicht als Bedrohung gesehen wird, sondern als Chance.
Führungskräfte müssen schnell zum Digital Leader werden, der einerseits die digitalen Prozesse und Tools beherrscht, aber auch gleichzeitig ein hervorragender Kultur- und Teamentwickler ist.

Welche Rolle spielt Unternehmenskultur  in Zeiten von KI?

Erinnern wir uns kurz: was ist eigentlich Unternehmenskultur?  Unternehmenskultur bezieht sich auf die gemeinsamen Werte und Verhaltensweisen eines Unternehmens und ist quasi die DNA des Unternehmens. Es beschreibt die direkten und indirekten Erwartungen an die Zusammenarbeit untereinander, aber auch die Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen werden.

Viele Fallstudien zeigen, wie sehr der Erfolg von der Unternehmenskultur abhängt. Die Kultur, das Mindset oder auch die Art des Zusammenhalts machen oft den Unterschied.Kultur entscheidet darüber, wie innovativ und lernbereit Mitarbeitende sind, ob Experimentieren erwünscht ist und ob Mitarbeitende Veränderung begrüßen oder ablehnen. Es lässt sich also unschwer erkennen, dass ein neues und so gewaltiges Tech-Tool wie KI in den Organisationen viel verändern wird. Es wird zur Pflichtdisziplin, auszuprobieren, zu scheitern und daraus zu lernen.

Eine starke Kultur kann den verantwortungsvollen Umgang mit KI fördern und die Mitarbeiter ermuntern, der Technologie offen (aber nicht blind) gegenüberzustehen.


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Purpose neu definieren

Immer mehr Arbeitnehmer*innen legen Wert darauf in einem Unternehmen zu arbeiten, bei dem sie einer sinnstiftenden Arbeit nachgehen können.

Der Purpose eines Unternehmens, also der Grund, warum das Unternehmen existiert und was es für Kunden leisten will, kann sich durch KI wandeln oder sogar neu definieren. Eine rein top-down Definition wird an dieser Stelle eher den Widerstand der Beteiligten hervorrufen. Digital Leader gehen stattdessen in den Dialog mit den Mitarbeitenden, denn diese wollen verstehen, was und wie sie zu den neuen Zielen beitragen können.  Wird der neue Purpose mit der Belegschaft weiter- oder neu entwickelt stehen die Zeichen gut für einen Aufbruch in eine KI freundliche Unternehmenskultur.

Entscheidungskultur

Noch arbeiten die wenigsten von uns mit einem Roboter als Kollegen zusammen. Das kann sich aber schnell ändern.  Stellen wir uns also die Frage:

Was würde es bedeuten, einen Roboter als Arbeitskollegen zu haben, der auch noch das Sagen hat?

Dass die KI in Zukunft bessere Entscheidungen liefert, als der Chef oder die Chefin, ist zu erwarten, denn die KI-Analysen beziehen ein Vielfaches an Daten ein, die ein Mensch für gute Entscheidungen berücksichtigen kann. Ist aber deswegen die menschliche Beurteilung überflüssig?  Ich glaube nein, denn Entscheidungen müssen auch in Zukunft kontextbezogen eingebettet und abgewogen werden. Hierzu braucht es eine sachliche Diskussions- und Streitkultur im Team, um zu den besten ganzheitlichen Entscheidungen zu kommen.

Organisationen, Führungskräfte und Teams brauchen neue Spielregeln, wie in Zukunft die Entscheidungsbalance zwischen Mensch und Maschine gestaltet werden soll.

Willkommenskultur für neue Technologien

Nicht alle werden die neuen Technologien mit offenen Armen empfangen. Sie haben Menschen in Ihrer Organisation, die mit unterschiedlichen Erwartungen und Fähigkeiten ausgestattet sind, aber auch mit sehr diversen Einstellungen und einem unterschiedlichen Maß an (Technik-) Angst oder Vorbehalten. Manche werden skeptisch oder sogar ängstlich sein, ob sie ihren Arbeitsplatz behalten oder ihre Kompetenzen erweitern können. Andere werden neugierig oder sogar begeistert sein, wie sie die neuen Möglichkeiten nutzen können.

Diese Tipps helfen Ihnen eine Willkommenskultur für neue Technologien in Ihrem Unternehmen schaffen:

  • Kommunizieren Sie klar und transparent die Ziele und Vorteile der neuen Technologien für das Unternehmen und die einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Erklären Sie, wie die neuen Technologien die Arbeit erleichtern, verbessern oder bereichern können.
  • Beteiligen Sie die Mitarbeitende aktiv an der Einführung und Umsetzung der neuen Technologien. Schaffen Sie Möglichkeiten für Feedback, Ideen und Anregungen. Nutzen Sie die Expertise und Erfahrung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
  • Fördern Sie die Lernbereitschaft und -fähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bieten Sie Schulungen, Workshops oder Coaching an, um die notwendigen Kompetenzen für den Umgang mit den neuen Technologien zu vermitteln. Ermutigen Sie zum Austausch von Wissen und Erfahrungen untereinander.
  • Seien Sie sensibel für die Ängste und Bedenken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nehmen Sie diese ernst und gehen Sie darauf ein. Zeigen Sie Verständnis und Empathie. Bieten Sie Unterstützung und Sicherheit an.
  • Achten Sie auf ein ganzheitliches Change-Management zur Begleitung. Sie brauchen das Comittment und Vertrauen Ihrer Belegschaft für die Zukunft des Unternehmens.

Wer nur auf die technischen Aspekte und Optimierungspotenziale achtet, wird schnell scheitern.

Empowern und Vertrauenskultur

Natürlich wird die Transformation ohne Weiterbildung und kontinuierlichem Lernen nicht gelingen. Basis dafür ist aber der Kulturwert „Vertrauen“.  Alle Mitarbeitenden brauchen die Zuversicht und das Vertrauen, dass Digital Leader ihnen helfen in der neuen Welt anzukommen.

Sie werden nach Lern- und Schulungsmaßnahmen fragen, genauso wie nach Methoden zur Selbstorganisation und Selbstverantwortung. Die Entscheidungen des Managements werden geprüft auf die Frage: Kann ich in Zukunft mitwirken, gibt es an meinem Arbeitsplatz Raum, um selbstwirksam zu werden oder bin ich nur noch Spielball der künstlichen Intelligenz?

Umgekehrt brauchen Digital Leader das Vertrauen in ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie müssen sich auf einen verantwortungsvollen Umgang mit KI verlassen können, darauf vertrauen, dass Teams interne Regeln zum Einsatz von KI einhalten und sicherstellen, dass die Mitarbeitenden transparent machen, wie ihre Arbeitsergebnisse von KI beeinflusst und entschieden worden sind.

Wenn Digital Leader neue Technologien wie KI schnell anwenden und auf den Markt bringen wollen, sind sie in Zeiten mangelnder Talente und Fachkräfte gut beraten möglichst viele Mitarbeitende mitzunehmen, ihnen ehrliche Antworten zu geben und ihnen eine sinnstiftende Arbeit anzubieten.

“Business culture affects AI deployments, and AI deployments affect business culture,”
 (MIT Sloan Management Review’s Big Ideas Research Report)

 

So schaffen Digital Leader eine KI-freundliche Unternehmenskultur

  • Installieren Sie eine Kultur der Offenheit, des Experimentierens und des Lernens
  • Definieren Sie Ihren Unternehmens- Purpose- soweit noch nicht geschehen – oder passen Sie ihn an die neuen Realitäten an.
  • Setzen Sie Standards für den  verantwortungsvollen und ethischen Umgang mit KI in ihrem Unternehmen
  • Lernkultur – ständiges Weiterlernen wird zur Pflicht für alle
  • Definieren Sie klare Regeln für die Entscheidungsbalance zwischen Mensch und Maschine
  •  Vertrauenskultur – bauen Sie nachhaltige Beziehungen zu Ihren Mitarbeitenden auf, denn ohne Vertrauen ist alles nichts.

Wie sieht Ihre Unternehmenskultur aus? Sind Sie bereit für generative KI?


Read more:

Digital Leadership: 7 Kompetenzen, die Führungskräfte beherrschen sollten

Digital Leadership, also das Führen in der digitalen Welt,  ist aktuell die größte Herausforderung für viele Manager. Die digitale Transformation ist nicht mehr aufzuhalten, Künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch und Chat GPT hat in kürzester Zeit einen Hype verursacht, den keiner vorhergesehen hatte.  Kompetenzen von Führungskräften und Mitarbeitenden werden sich verändern und es ist Zeit für eine Bestandsaufnahme.

Manager, die gestern noch skeptisch waren, sind heute euphorisch über die neuen Möglichkeiten und Geschäftsmodelle, die sich aus der Anwendung künstlicher Intelligenz ergeben können. Allerdings gibt es  große Fragezeichen und Unsicherheiten, wie sich die AI- Revolution auf die Unternehmenskultur, die Zusammenarbeit und die Führung auswirken wird. Wie wird Digital Leadership praktisch funktionieren,  wie wird sich Miteinander und Mindset wirklich verändern, welche Kompetenzen brauchen wir für die Zukunft – das fragen sich Digital Leader heute.

Digital Leadership heißt, dass die Anforderungen an Führungskräfte eher noch ansteigen. Das Tempo  der technischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungen ist enorm und die Veränderungen in der Arbeitswelt stellen viele soziale und kulturelle Spielregeln in Frage:

„Die Digitalisierung ist kein IT-Projekt.
Sie bedeutet vielmehr einen grundlegenden Wandel  unserer Art zu arbeiten,
zu kommunizieren, zu wirtschaften und zu lernen.“

Delegieren lassen sich die neuen Skills ebenso wenig. Von Führungskräften wird zu Recht erwartet, selbst digitaler Visionär, oberster Stratege und praktischer Vorreiter zugleich zu sein. Neu ist, dass sie ihre Mitarbeitenden bei Planung und Umsetzung bereits mit ins Boot holen und ihre diversen Wissens- und Fachdisziplinen integrieren müssen.

Zeit für entschleunigtes Lernen und Persönlichkeitsentwicklung bleibt im enormen Tempo nicht viel. Es gilt die Devise „learn fast, fail fast“. Dabei steigt die Menge der anstehenden Aufgaben im digitalen Tsunami täglich weiter an. Turbo-Karriere und Turbo-Führung, immer schneller immer weiter?

Wie soll das gehen, was muss ich in Zukunft können und werde ich dem gewachsen sein?
Wie bleibe ich up to date, was muss ich können, um eine effektive Führungskraft zu sein?

So lauten die drängenden Fragen, die Führungskräfte umtreiben. Wir geben Antworten hier im Text, aber auch gerne persönlich!


Was macht eigentlich Digital Leadership aus?


Digital Leadership bedeutet diese  7 Kompetenzen zu beherrschen:

1. Visions- und Innovationskraft

Digital Leader haben eine starke (digitale) Vision und ein starkes Ziel und die Fähigkeit, es zu kommunizieren. Neue Wege suchen und gehen, den Mut zum Musterbruch in einer zunehmend virtuellen Welt gehört für den Digital Leader zur Selbstverständlichkeit. Er entwickelt Visionen und neue Geschäftsmodelle mit seinem Team, erkennt langfristige Optionen und geht mit kreativen Ideen und interdisziplinären Ansätzen an die Probleme von morgen heran. Er weiß, dass die Crowd, das Netzwerk, die nationalen und internationalen Partner, Kunden und Mitarbeiter wichtige Beiträge dazu liefern und dirigiert virtuos sein Team. Aber der Wandel macht auch bei ihm/ihr selbst kein Halt, die eigene Komfortzone verlassen, eigene Position in Frage stellen und immer wieder Neues zu wagen – das ist Digital Leadership.

2. Digitale Skills

Sie sind unerlässlich – nur wer das Wissen rund um künstlice Intelligenz, digitale Geschäftsmodelle und -prozesse sowie digitale Wertschöpfungsketten versteht, kann auch digitale Teams führen. Wer Werkzeuge wie Chat GPT & Co. nicht selbst ausprobiert, sich mit ihnen auseinandersetzt, kann nicht mitreden und schon gar nicht vorangehen. Dabei ist der Blick des Digital Leader besonders auf den Kundennutzen ausgerichtet.  Digital Leader priorisieren die Themen und Entwicklungen, die sich an den Kundenbedürfnissen orientieren und setzen dabei agile Tools und Techniken zur Steuerung ein. Das bedeutet auch das digitalen Technologien für neue (digitalen) Arbeits- und Organisationsformen zum Einsatz kommen. Denn Betriebe brauchen eine erhöhte Anpassungsfähigkeit, um sich schnell auf veränderte Marktgegebenheiten einstellen zu können. Das setzt agile, schlanke Strukturen voraus.

3. Technik- und Daten Kompetenz

Digital Leader sind digital versiert und verstehen die Integration und Anwendung von Technologie zum Geschäft. Darüber hinaus nutzen sie künstliche Intelligenz und entsprechenden Analysen und Daten zur Entscheidungsfindun – von der Produktentwicklung bis hin zur  Investitionsplanung. Digital Leader integrieren KI auf allen Ebenen, um Prozesse und Produkte für das weltbeste Kundenerlebnis sicher zu stellen.

Nicht jeder Manager muss ein „Techi“ werden, aber wer die digitalen Methoden und Medien nicht kennt, wird auch das eigene Geschäft in einer digitalen Welt nicht mehr vorantreiben können.


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4. Vernetztes Denken und Handeln

ist in Zukunft noch wichtiger als je zuvor. Disruptive Entwicklungen des digitalen Wandels lassen sich nicht mehr mit linearen Methoden und Lösungen bewältigen. Führungskräfte müssen nach sinnvollen Eingriffsmöglichkeiten und Steuerhebeln suchen und ganzheitliche Systemverbesserungen mit ihren Teams vorantreiben. Durch die digitalen Kommunikationsmöglichkeiten erweitert sich das eigene Netzwerk, der Kreis der Peers und der Kontaktpersonen. Das vorhandene Wissen muss sinnvoll miteinander verknüpft und zu neuen Lösungen zusammengefügt werden.

5. Metakommunikation und Purpose

bedeutet Sachverhalte, Vorgänge und Probleme auf eine höhere Ebene der Betrachtung zu ziehen – quasi aus der Helikopter-Perspektive zu schauen. Besonders wichtig ist diese Fähigkeit in der Kommunikation mit Mitarbeitern. Diese müssen in einer beschleunigten, digitalen Welt von Führungskräften gecoacht werden und Bedeutungszusammenhänge aufgezeigt bekommen. Mitarbeiter wollen nicht nur wissen, was zu tun ist, sondern vielmehr warum sie was tun sollen. Mitarbeiter suchen heute nach dem „Purpose“ und Führungkräfte müssen diesen vermitteln.

6. Change Management

ist eine Daueraufgabe für Digital Leader. Dazu gehört die ständige Optimierung der Arbeitsabläufe und -ressourcen genauso wie die Einführung neuer IT-Systeme. Als erfahrene Manager entwickeln sie sich selbst durch Coaching und Training weiter und arbeiten an ihrer Führungspersönlichkeit. Auch müssen sie die Change- und Lernfähigkeiten ihrer Mitarbeitenden ständig fordern und fördern und sie selbst zu Change Agenten ausbilden. Dazu brauchen Digital Leader interne und externe  Sparringspartner, die dabei helfen Change- und Wachstumsvisionen in klare Ziele und Einzelmaßnahmen zu übersetzen und einen klaren Transformations-Fahrplan umzusetzen.


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7. Identitätsstiftung, Inspiration und Partizipation

Digital Leader sind herausragende People Manager. Menschen arbeiten für Menschen, nicht für Organisationen. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen folgen Führungskräften, die es verstehen mit der eigenen Begeisterung und Leidenschaft andere zu Höchstleistungen anzuspornen. Gerade die junge Generation erwartet Sinn und Beteiligung. Als Coach regt der Digital Leader die Schwarmintelligenz an und verhilft dem Team durch die Gewährung von Freiräumen zu besseren Ergebnissen. Intensives Feedback zu geben, individuelle Wertschätzung zu zeigen und eine systematisches Talent Management umzusetzen sind für den Digital Leader selbstverständlich.

Fazit:

Gute Führung – auch und gerade in digitalen Unternehmemen mit flachen Hierarchien- ist mehr denn je ein kritischer Erfolgsfaktor. Jedoch braucht es einen Wandel in der Führungskultur, denn komplexe Fragen einer globalen, digitalen Welt lösen nicht mehr einzelne Superhirne, sondern kollektive Netzwerke. Diese müssen orchestriert und moderiert werden von Digtal Leadern.


„Digital Leadership braucht ein neues Mindset, Skillset und Toolset.“

Die gute Nachricht: es ist erlernbar. Das richtige Training und Coaching- die Ausbildung zum Digital Leader finden Sie hier.


Erfahren Sie mehr über  uns :

Einfach punkten mit Ursula Vranken

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Wieviel Digital Leadership steckt in deutschen Managern?

Das Thema Digital Leadership ist essentiell für den Sprung eines Unternehmens ins digitale Zeitalter. Doch wie gelingt der Shift vom Manager zum Digital Leader? Im Interview beleuchten Tobias Kollmann, Professor für BWL und Wirtschafts-Informatik an der Universität Duisburg-Essen, und IPA-Geschäftsführerin Ursula Vranken verschiedene Seiten der gleichen Medaille: Wissenschaftler trifft Unternehmensberaterin. Weiterlesen

Managen ohne Manager. Ein modernes Märchen.

Spielen Sie mit dem Gedanken, Manager und Führungskräfte abzuschaffen und durch selbstorganisierte, agile Teams zu ersetzen? Diskutiert wird dieser Weg aktuell auf vielen Plattformen, da sind Sie durchaus in guter Gesellschaft. Doch was ist wirklich dran an den Postulaten und der Idee, Manager und Führungskräfte abzuschaffen? Ist Managen ohne Manager die bessere Alternative?

Managen ohne Manager

Egal ob im Podcast, Webinar oder Blogartikel immer häufiger wird gefragt: braucht es in der Post-Corona Welt überhaupt noch Manager? Haben wir nur noch selbstorganisierte Teams oder Einzelkämper im Homeoffice, die das Firmengeschehen schon alleine schmeißen? Dabei werden nicht selten viele Thesen in den Raum gestellt, die so generisch wie pauschal sind – hier einige von ihnen:

„Die Welt ändert sich. Alles wird viel flexibler und digitaler. Altes Denken ist out und die Manager von heute  planen und controllen zu viel. Manager denken unentwegt nur an Geld  und ihren Status. Manager kümmern sich nicht um ihre Mitarbeiter*innen.“ Und deswegen fällt das Fazit so aus: Manager*innen kann man auch gleich abschaffen.

Alle wollen Selbstbestimmung

Unterstellt wird dabei oft, dass die neue Arbeitsgeneration Selbstbestimmtheit und Managementskills quasi in die Wiege gelegt bekommen hat und man sie nur in Ruhe denken und arbeiten lassen muss und schon läuft der Laden. Scheinbar von Zauberhand organisieren die agilenTeams sich ganz von selbst. Leider ein großer Irrtum, denn ehe die Teams sich zu wirklich guten high performance Teams entwickeln, brauchen sie Anleitung, Coaching , Tipss und Tricks – und das gerne auch von einer guten Führungskraft.


Lese- Tipp: 5 Mythen über selbstgesteuerte Teams


Die vielen motivierten Mitarbeitenden, gerade die jungen Professionals der Gen Y, bringen oft sehr viel Mut, Engagement und auch Selbstbewußtsein mit, aber in puncto Erfahrungswisssen, haben sie natürgemäß noch ein paar Entwicklungsschritte zu gehen. Und sie sind nicht selten dankbar, wenn ein gestandener Manager oder Managerin mit Rat und Tat zur Seite stehen.  Gewünscht ist das Mentoring, das Teilen von Wissen und Erfahrung , die weiterführenden Coaching Fragen und dazu ist ein Digital Leader genau der oder die Richtige.

Selbstorganisation ist kein Selbstläufer

Fazit: das Aufbauen von einfachen Gegensätzen wie „die autoritäten Manager“ versus „die selbstorgansierten Teams“  ist mir zu simpel. Selbstorganisation ist kein Selbstläufer! Meine Erfahrung zeigt, dass gerade diese Organisationsformen Führung ganz dringend brauchen – qualitativ, professionell und ernsthaft.

Mehr Führung wagen – Digital Leader coachen

Ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft nicht weniger, sondern sogar mehr Führung brauchen. Und vor allen Dingen bessere. Eine, die sich nicht auf Planung und Kontrolle beschränkt. Sondern eine Führung die PEOPLE MANAGEMENT als zentrales Anliegen begreift. Wir brauchen Digital Leader, die Menschen motivieren und begeistern können, die das Big Picture kennen, aufzeigen und mit dem Team weiterentwickeln. Manager*innen, die weil sie empathisch und inspirierend sind als echte Rollenvorbilder – gerade auch für die jüngere Generation – taugen. Die gute Nachricht: Es gibt diesen Typ Leader heute schon. Ich rede von Managern, Männern und Frauen, die nicht nur verantwortlich sind, sondern sich rundum verantwortlich fühlen.

Nicht zu viel Führung ist das Problem

Beschwerden von Mitarbeitern kommen selten, weil es zu viel Führung gibt, sondern zu wenig gute Führung. Die Frage ist daher nicht, ob wir zukünftig mit oder ohne Manager arbeiten. Gerade die Corona- Zeit, verbunden mit sehr viel Homeoffice, hat gezeigt, dass wir uns um die Mitarbeitenden im Unternehmen noch viel intensiver kümmern müssen und ihnen eine berufliche Heimat anbieten, die ihnen Raum für Entwicklung und Spaß gibt. Mitarbeitende wünschen sich Feedback auf Augenhöhe und die Vermittlung von Sinn (neudeutsch Purpose) und genau das machen gute Digital Leader.

Mindset entscheidet

Unternehmen, die auf Agilität setzen brauchen Selbstorganisation und müssen dafür die notwendigen Rahmenbedingugnen schaffen. Diese beschreibt Erdal Adaci, Gründer von agyleos, „In einer selbstorganisierten Umgebung arbeiten alle Menschen so, als wäre es ihr eigenes Unternehmen. Alle Mitarbeiter sind mündig und die Vorgesetzten fördern ihre Mündigkeit. Eine Voraussetzung für die Selbstorganisation ist allerdings, dass die Verantwortungsbereiche, die von den einzelnen Mitarbeitern und von Teams übernommen werden, klar definiert und gut verteilt sind.“

Purpose gesucht

Die Fragen lauten also: gelingt es Unternehmen, ihre Führungskräfte systematisch auf diese Aufgaben vorzubereiten? Welche Führung und Unternehmenskultur braucht es, damit Mitarbeitende nicht nur mit gutem Willen, sondern vor allem mit sinnvollen Zielen und qualitativen Feedback geführt werden können? Wie können wir die Rückkehr aus dem Homeoffice organisieren, wie die Teamentwicklung fördern?

Bei der Suche nach den richtigen Antworten für genau Ihr Unternehmen unterstützen die IPA- Experten Sie gerne,  lassen Sie sich auch von den Trainings & Workshops inspirieren.


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Angst vor Veränderung: Flatten the Change-Curve

Die Angst vor Veränderung und vor Fehlern ist derzeit groß in deutschen Chefetagen. Gerade für die, die geglaubt haben, sich für den Rest ihres Arbeitslebens aus dem hart erarbeiteten Erfahrungs- Wissensschatz der letzten 10 bis 15 Jahre bedienen zu können, ist alles anders gekommen. Die Corona Pandemie hat einen regelrechten Change Boost entfacht. Das schürt Ängste. Auf allen Seiten. Wir geben Tipps, um diese abzuflachen.

 

Auf der Schwelle ins New Work Zeitalter

Die letzten Monate hatten es in sich. Führungskräfte mussten umdenken, als Unternehmen ihre Mitarbeiter ad hoc ins Home-Office schickten. Für sie hieß es: Plötzlich Digital Leadership. Viele stellten sich der Herausforderung mit aufgekrempelten Ärmeln und das Experiment gelang vielerorts besser als gedacht. Das hat einen Change-Prozess im Gang gesetzt, der seinesgleichen sucht.

Nicht nur bei der Allianz soll der Ausnahmezustand zum Normalzustand werden. Der Münchener Versicherungskonzern will seine Mitarbeiter auch nach der Pandemie im Home-Office arbeiten lassen. Auch die Deutsche Bank, JP Morgan, SIEMENS und der Techgigant Facebook rechnen bereits die Vorteile einer dauerhaften Heimarbeit durch.

New Work von jetzt auf gleich

Für Unternehmen und Leader bedeutet das: New Work von jetzt auf gleich. Aber geht das so einfach über Nacht? Wenn man sich einmal anschaut, was hinter dem New-Work-Begriff steht, wird man schnell zur Einsicht gelangen: Das kann nicht klappen. Die Idee von der neuen Arbeitswelt geht auf den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann zurück, der davon ausging, dass die Globalisierung und Digitalisierung massive Auswirkungen auf die Arbeitswelt haben würden: In der Kombination würden diese Trends zu einer Vernetzung der Arbeitswelt über Zeit- und Ortsgrenzen hinweg führen und  Arbeitszeiten, Arbeitsorte, Arbeitsweisen und Arbeitsräume sich verändern.

Bergmann führt weiter aus, dass New Work das Ergebnis eines langen Prozesses ist. Im Mittelpunkt stehen die Autonomie des einzelnen, das Übertragen von Verantwortung seitens der Führungskraft und ein Führungsstil, der nicht durch Vorgabe und Kontrolle, sondern durch coachende Elemente gekennzeichnet ist.


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Mehr Selbstbestimmung in der Arbeitswelt

Logisch: Wenn Teams künftig virtuell zusammenarbeiten, entfällt der schnelle Gang des Chefs zum Schreibtisch des Kollegen wegen einer Rückmeldung. Also müssen Mitarbeiter künftig selbstständiger arbeiten. Der Chef moderiert laufende Prozesse eher, sorgt dafür, dass Arbeitsmittel zur Verfügung stehen, dass Timelines eingehalten werden und evaluiert im Zusammenspiel mit anderen Abteilungen neue Ideen.

Mehr als Home-Office

So mancher Führungskraft dämmert es jetzt auch so langsam: Das, was in Unternehmen jetzt schnell übers Knie gebrochen werden soll, ist nichts Geringeres als ein totaler Umbau der Arbeitswelt. Es geht um weit mehr als ein bisschen Home-Office. Das schürt gewaltige Ängste bei Managern (s. auch  mein Artikel Homeoffice holt mich hier raus), aber die  Angst vor Veränderung ist auch bei den Mitarbeitern spürbar.

Dass ein Change mit Ängsten einhergeht, ist nicht neu. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und fasst jede Form der Veränderung als Bedrohung auf. Die nachfolgende Grafik zeigt den klassischen Verlauf eines Change Projekts in Form einer Kurve. Man sieht: Der Ausschlag nach unten in eine Phase der Depression ist bereits bei „normalen“ Change Projekten nicht zu unterschätzen.

(Grafik  www.mindtools.com)

Neukonfiguration der Organisation schürt Ängste

Wie tief sackt die Kurve aber erst ab, wenn es um die totale Neukonfiguration der Organisation geht? Und genau hier liegt die große Gefahr des Scheiterns. Denn Angst lähmt. Die Frage ist also die: Wie kann es Führungskräften gelingen, die Kurve abzuflachen, die natürlichen Change-Schmerzen abzumildern und die Mitarbeiter sicher und stark durch die Veränderung zu führen? Die Antwort darauf lautet: Die Veränderungen muss aktiv gemanagt und kommuniziert werden. Außerdem sollten Sie sich nicht vor Konflikten scheuen.

 

Mitarbeitende durch die Veränderung führen

Hier ein paar Tipps und Hebel für aktive Change Manager:

#1 Erst die Diagnose, dann die Kür

Kein Mediziner dieser Welt würde ein Medikament verschreiben, ohne nicht vorher genau untersucht zu haben, woran der Patient leidet. Das wäre ein Kunstfehler. Ähnlich ist es mit einer Organisation, die sich im Change befindet. Neue Organisationsstrukturen können nicht einfach verordnet werden. Damit sie die gewünschte Wirkung entfalten, müssen sie entwickelt werden. Und zwar von allen. Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter in den Change mit ein. Erfragen Sie, welche Wünsche und Ideen sie haben und schaffen Sie zusammen Strukturen, die alte Probleme lösen, statt neue zu schaffen. Nur eine mit weitem Konsens getragene Organisations-Diagnose ermöglicht es, die richtige Kur zu finden.

 #2 Prozesse professionell aufsetzen

Sie kennen nun den Status Quo und haben sich neue Ziele gesetzt. Setzen Sie auf dem Weg zum Ziel die neuen Prozesse mit Augenmaß auf. Formieren Sie eine Steuergruppe aus verschiedenen Fachbereichen, die die neuen Workflows ausarbeitet. Verlieren Sie dabei aber nie den heißen Draht zu Ihrer Belegschaft, sondern nehmen Sie diese mit auf die Reise.

#3 Betreiben Sie Infomanagement

Betreiben Sie während des ganzen Prozesses Infomanagement und geben Sie regelmäßig Updates über den aktuellen Stand der Dinge. Informieren Sie über Pläne und Zeithorizonte. So sind Mitarbeiter immer gut informiert und es entstehen keine wilden Gerüchte. Binden Sie Ihre Arbeitnehmer ein, empowern Sie sie, indem Sie sie zu Mitwissern machen und wecken Sie Neugierde für das, was kommt.

#4 Seien Sie Ansprechpartner und Coach

Nicht selten geht ein Change mit Abstrichen einher: Mitarbeiter müssen gehen, Partnerschaften werden gekappt und liebgewonnene Tasks werden durch andere ersetzt. Seien Sie hier authentisch und ehrlich, wecken Sie keine falschen Hoffnungen und überschreiten Sie vor allen Dingen nicht die Kompetenz- und Verantwortungsbereiche anderer Kollegen. Haben Sie stattdessen immer ein offenes Ohr, vollziehen Sie Ängste und Überreaktionen nach. Versuchen Sie diese den Mitarbeitern zu nehmen, indem Sie ihnen die eigene Motivation erklären, den Change voranzutreiben und schaffen Sie auf diese Weise Verständnis. Verzichten Sie unbedingt auf eine Reaktion der Empörung und zeigen Sie persönliche Reife, Ausgeglichenheit und coachen Sie Ihre Mitarbeiter so durch die ungewohnte Situation.

#5 Die Phasen des Change

Ein klassischer Change Prozess gliedert sich in vier Phasen. Überspringen Sie keine, auch wenn’s schnell gehen soll.

  1. Holen Sie Ihre Mitarbeiter ins Boot und legen Sie in einem allgemeinen Kick-Off dar, welche Veränderungen angedacht sind und warum. Vergessen Sie nicht das „Warum“ zu erläutern. Wie sollen Ihre Mitarbeiter sonst verstehen, warum Sie jetzt bitteschön die ganze Organisation umkrempeln!
  2. Gehen Sie ans Werk, arbeiten erste Schritte aus und bitten um reflektiertes Feedback der Fachbereiche aus fachlicher Sicht und arbeiten Sie es ein.
  3. Es folgt die Umsetzungs- und Konsolidierungsphase, in der Sie die neuen Prozesse in der Praxis testen und feinjustieren.
  4. Geschafft! Alle Pläne sind erfolgreich umgesetzt? Dann kommunizieren Sie auch das. Vielleicht im Rahmen einer kleinen Feier. Für Ihre Mitarbeiter ist das ein wichtiger Meilenstein. Sie wissen nun offiziell, dass die Change-Phase abgeschlossen ist und können sich auf die neue Normalität einstellen.

Fazit

Ein Change ist immer eine Herausforderung – eine bestehende Organisation neu zu denken, ist genauso anspruchsvoll, wie ein Unternehmen neu aufzubauen. Das IPA ist Ihr Sparringspartner im Wandel. In diesen Zeiten besonders, denn Vieles muss schneller gehen als sonst.
Sie brauchen Unterstützung?
Wir sind Ihre Feuerwehrtruppe im Veränderungsgeschehen. Wenn’s brennt, stehen wir an Ihrer Seite. Managed Change – make it faster and more successful!

 

Smart, green & divers – Tim Schumacher über kluge Investments

Tim Schumacher war 2001 Mitbegründer von Sedo.com, dem weltweit größten Domain-Marktplatz. Seit dem Verkauf des Unternehmens ist Tim als Unternehmer und Investor in verschiedenen Startups aktiv. 2020 wurde Tim vom Bundesverband Deutsche Startups als bester Investor in Deutschland ausgezeichnet. Aktuell ist er Vorstandsvorsitzender bei Eyeo (Hersteller von AdBlock Plus) und Mitgründer der SaaS.Group, einem Software-as-a-Service-Portfolio-Unternehmen.

Wir sprachen mit Tim Schumacher im neuen IPA Magazin über das Thema #Diversity

Impact Investment

Tim, Du unterstützt als Business Angel viele digitale Unternehmen dazu gehört auch Zolar oder auch Ecosia, die Suchmaschine, die Bäume pflanzt. Du nennst das „Impact Investment“, was steckt dahinter?

Bei TS Ventures achten wir darauf, dass Startups nicht nur finanzielle Renditen erwirtschaften, sondern gleichzeitig eine positive soziale oder ökologische Wirkung erzielen. Hierbei fokussieren wir uns besonders auf Lösungen, die einen positiven Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise beitragen.

Ich weiß, dass Du auch mehr Diversität in Eure Investment-Pipeline bringen möchtest. Springt Ihr jetzt auf ein Modethema auf?

Wir alle wurden mittlerweile von zahlreichen Studien überzeugt, dass es mehr Diversität in der Startup-Welt braucht. Diverse Teams performen besser, sind kreativer und erzielen eine bessere Rendite. Dies ist vor allem bei Angel Investments wichtig, da hier das Team der wichtigste Faktor für den Erfolg des Unternehmens ist.

Sind die Hürden für Female Founders größer, um an eine Finanzierung zu kommen? Wie geht ihr bei TS Venture vor?

Netzwerke sind einer der wichtigsten Aspekte beim Gründen. Anstatt passiv zu agieren, möchten wir unser Netzwerk öffnen und aktiver nach Gründerinnen suchen. Das kostet zwar mehr Zeit, hilft aber langfristig dabei, den Zugang zu Finanzierungen zu vereinfachen. Um die Investments von TS Ventures langfristig diverser zu gestalten, haben wir nun auch ein Team eingestellt, welches Stephan und mich aktiv bei unserem Bestreben unterstützt.


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Gibt es aus Deiner Sicht Dinge, die Frauen anders bei der Gründung machen? Welche Stärken siehst Du?

Grundsätzlich sehe ich keine Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei der Gründung. Es kommt vielmehr auf die Persönlichkeit an, die am Ende nicht nur vom Geschlecht beeinflusst wird. Alle Unterschiede oder sogar Stärken, die ich jetzt nennen würde, würden auf Klischees und Vorurteilen basieren. Die bei Frauen oft genannte Empathie oder der bessere Umgang mit finanziellen Ressourcen sollten Charaktereigenschaften aller Gründerinnen sein – unabhängig vom Geschlecht.

Es wird viel über weibliche Role Models gesprochen und wie wichtig diese, gerade in der Tech-Welt, sind. Hast Du für uns Beispiele und was macht ein Role Model für dich aus?

Bei Frauen wie Männern gleichermaßen beeindrucken mich Menschen, die ‚machen, nicht reden‘ und einfach konsequent ihren Weg gehen. Um mal ein paar Beispiele zu nennen: Liesbeth Mack-de Boer (Sedo, Outbrain) und Jutta Horstmann (Eyeo) als herausragende Führungspersönlichkeiten in der Tech-Branche. Anna Yona (Wildling) hat ein fantastisches, extrem erfolgreiches Unternehmen aufgebaut. Ruth von Heusinger (ForTomorrow) baut gerade konsequent ein Non-Profit-ClimateTech-Unternehmen auf.


Hier gibt es noch mehr spannende Beiträge :

Nachfolger-Dilemma – Führungswechsel planen

Das Nachfolger-Dilemma

Was haben Angela Merkel und die Queen gemeinsam? So einiges! Beide haben einen ausgeprägten Machtinstinkt. Und beide haben es nicht geschafft, nachhaltig einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin aufzubauen. Für immer und ewig im Amt bleiben, kann aber weder die eine noch die andere. Doch jetzt, da zumindest die Amtszeit von Kanzlerin Merkel endet, offenbart sich, dass es ein Fehler war, niemanden nachrücken zu lassen. In vielen mittelständischen Unternehmen sieht es im Moment genauso aus, entweder fehlt der Management -Nachwuchs gänzlich oder das „alte“ Management kann nicht los lassen.

Langjährige Führungskräfte: Der Gipfel der eigenen Karriere ist oft schnell überschritten

So ziemlich jeder kennt so einen Chef oder so eine Chefin, die in merkelscher oder der Manier der Queen agiert: Kann alles, kennt jeden, hat immer das richtige Bauchgefühl, verhandelt eloquent und zielorientiert, weiß in schwierigen Situationen, was zu tun ist, hat Charisma und die Dinge immer unter Kontrolle. Sie oder er ist omnipräsent, zieht die Fäden und weiß im Gegensatz zu ihren oder seinen Mitarbeiter*innen über alles Bescheid.

Aus Sicht des Führenden könnte es ewig so weiter gehen! Also wird die Frage nach dem Thronfolger, bzw. der Thronfolgerin immer und immer wieder vertagt. Warum sich heute Gedanken um morgen machen? Läuft doch! So denken leider viele Führungskräfte auf dem Gipfel Ihrer Karriere und sind sich nicht bewusst, wie schnell dieser überschritten sein könnte.

Wenn der Wandel die Führungskraft alt aussehen lässt

Letztlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch sie in die Situation kommen, für die sie ihre Vorgänger*innen einst so milde belächelt haben: Der Wandel, der seit Jahren immer schneller voranschreitet, lässt auch sie irgendwann alt aussehen. Vermutlich sogar deutlich schneller als die einstige Chefin oder den Chef. Denn das Rad der Veränderungen dreht sich immer rasanter.

Spätestens mit Corona kam es so richtig ins Rotieren. Seit Ausbruch der Pandemie bestimmen völlig andere Arbeitsweisen die Arbeitswelt – allen voran Remote Work und ein Plus an Agilität. Bedeutet: Alte Methoden und Strategien der Führung funktionieren plötzlich nicht mehr. Wer als Führungskraft damit nicht klarkommt, ist rasend schnell raus aus dem Business.

Genau das beobachten wir derzeit in vielen Teams: Reihenweise nehmen Führungskräfte ihren Hut. Entweder, weil sie sich ihre maximale Überforderung selbst eingestanden haben – oder sie bekommen den goldenen Handschlag von der nächsthöheren Etage. So schnell ändern sich die Zeiten: Wer sich gestern noch für unersetzbar hielt, steht heute unter Umständen recht perspektivenlos auf der Straße.

Verpasst, den Nachfolger aufzubauen? Das rächt sich!

Diejenigen, die nun das Erbe der Führungskraft antreten sollen, stehen aber mindestens vor einem ähnlich großen Trümmerhaufen. Und der ist – je omnipotenter und allgegenwärtiger die frühere Führungsperson war – umso größer. Für manche Nachfolgerin, manchen Nachfolger kommt der Weggang der einstigen Leitfigur einer persönlichen Katastrophe gleich. Das Nachfolger-Dilemma ist „perfekt“.

Plötzlich sagt ihr oder ihm keiner mehr:

  • Was soll er oder sie nun tun?
  • Wie soll er oder sie in bestimmten Situationen denken und handeln?
  • Wem soll/ kann man Vertrauen?

Nicht nur das ist neu für Führungsfrischlinge. Da der Vorgänger oder die Vorgängerin wegen ihrer Allmachts-Fantasien und aus Angst vor Konkurrenz potenzielle neue Führungskräfte nie gezielt identifiziert und gefördert hat, steht man auch fachlich mit leeren Händen da: Wie funktioniert die Sache nun mit der Personalführung in der digital Economy? Im Rahmen einer guten Nachfolgeplanung hätte man längst ein dediziertes Business-Coaching erhalten – aber so… Flatline!


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Wie funktioniert Führung in der Digital Economy?

Jeder frisch gebackenen Führungskraft dürfte aber mindestens klar sein, dass sie anders agieren muss als der oder die Vorgänger*in. Zum Beispiel müssen Entscheidungen schneller getroffen und Innovationen schneller vorangetrieben werden, denn auf langwierige Prozesse nimmt das Digitalzeitalter keine Rücksicht mehr.

Für Führungskräfte heißt das: Sie geben nicht mehr stur die Richtung vor, sondern nutzen die Schwarmintelligenz und den Ideenreichtum ihrer Teams und treffen gemeinsam Entscheidungen. Vieles geht schneller, wenn alle denken und nicht mehr nur eine oder einer. Dazu werden Manager*innen zu Coaches, Moderatoren und Multiplikatoren für ein neues Denken. Und nicht zuletzt zum oder zur Change Manager*in, der oder die das Team aus der alten Welt heraus und in die neue einführt. Wir suchen also nicht mehr das das Double des Vorgängers, wir suchen den Digital Leader. Doch dazu müssen Führungskräfte eigentlich ausgebildet werden.

In vielen Unternehmen werden Lücken und Defizite jetzt sichtbar

Entwicklungen wie diese werden kein Einzelfall sein. In vielen Unternehmen, wo die charismatischen Führer der alten Welt die Hand auf ihre Bereiche gehalten haben, wird so manche Lücke und manches Defizit, das Nachfolger-Dilemma, offensichtlich:

  • es gibt keine Zukunftsstrategie
  • es gibt keine nachvollziehbare Personalentwicklung

Was hilft? So schnell wie möglich umdenken und die Führungskräfte der nächsten Generation vorbereiten – mit Stratgegie-Workshops, Supervisionen, Mentorings oder Coachings. Egal, ob in Textilindustrie, im Autokonzern, im Maschinenbau oder der Versicherungsbranche. Es ist überall dasselbe.

Der Aufbruch

Unser Fazit: Ein Führungswechsel ist in der heutigen Zeit mehr als das einfache Austauschen Person A gegen Person B. Ein Führungswechsel muss das Zeichen für den Aufbruch in eine neue Arbeitswelt und für den notwendig gewordenen Change sein. Es wird Zeit, Bereiche neu aufzustellen, aufzuräumen, zu entstauben und Routinen in Frage zu stellen.

Auch die Geschäftsführung muss sich unangenehme Fragen gefallen lassen: Warum haben Sie nicht schon viel früher Zukunftskonzepte eingefordert oder mitentwickelt, warum haben Sie nicht die Zukunftskompetenzen definiert und gefördert? Warum haben Sie nicht in das Talent Management Ihres Unternehmens investiert?

Wie meinen Sie? Keine Zeit gehabt? Unser dringender Tipp: Nehmen Sie sich diese jetzt. Suchen Sie sich einen Sparringspartner und entwerfen einen Plan.Und zwar konsequent. Bedenken Sie: Das nächste wendige Startup steht in ihrem Bereich schon in den Startlöchern und will ein Stück vom Kuchen abhaben. Und wenn Sie jetzt nicht die richtigen Weichen stellen, kriegt es ihn vielleicht sogar ganz.


Mehr lesen:

Leadership Exzellenz: 5 Dinge, die 2021 zu tun sind

Das neue IPA Magazin „Leadership Exzellenz“ greift die 5 wichtigsten Leadership Aufgaben für 2021 auf.

1. Rethink Vision & Mission
2. Nachste Station New Work
3. Digital Leadership
4. People Strategie
5. Ihr persönlicher Change-Plan

Wir haben die wichtigsten Erfahrungen, Tools und Tipps zusammengestellt.
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Es brennt an allen Ecken- radikaler Change notwendig

Erdal Ahlatci, der Mitgründer von agyleos hat mich zum Interview eingeladen. Hierbei reden wir über die Notwendigkeit Unternehmen neu auszurichten und den (Corona) Digitalisierungsschwung mit zu nehmen. Dabei fordere ich einen radikalen Change!

Das sind die Fragen:

  • Ursula, mit welchen Herausforderungen sehen sich Unternehmen derzeit in der Personalentwicklung am stärksten konfrontiert?
  • Worauf kommt es dabei vor allem an?
  • Was braucht es denn für einen richtigen Change?
  • Wie beurteilst Du den Status Quo der Führungsarbeit?
  • Inzwischen gibt einige Unternehmen, die eine agile Transformation hinter sich haben und mit agilen Methoden arbeiten. Wie funktioniert Leadership in diesen Unternehmen?
  • Wie würdest Du das neue Rollenprofil eines Digital Leaders beschreiben?
  • Es wird viel von Agilität gesprochen. Was hältst Du davon?
  • Was hat sich deiner Meinung für das HR-Management verändert? Oder was sollte sich verändern?

„Allen voran geht es um den Verzicht auf antiquierte Führungsmaßstäbe wie Hierarchiedenken und Kontrolle.“

Das ganze Interview findet Ihr auf dem Blog von agyleos.


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Agiles Arbeiten in der Wirtschaftsförderung – New Work im öffentlichen Dienst

Immer mehr Unternehmen entscheiden sich für New Work und agile Arbeitsmethoden. Aber was macht der öffentliche Dienst? Vorreiter ist die KölnBusiness Wirtschaftsförderung, die von Beginn an auf moderne Führungs- und Arbeitskonzepte – New Work – setzt.

Im Februar 2019 startete die KölnBusiness Wirtschaftsförderung. Damit bestreitet Köln neue Wege, denn hier geht es um nicht weniger als eine fundamentale Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung in der viert-größten Stadt Deutschlands.

Agiles Arbeiten in der Wirtschaftsförderung

Das IPA hat den strukturellen Aufbau begleitet und gemeinsam mit dem KölnBusiness-Team eine agile Organisation aufgebaut. Im Interview sprechen wir mit Dr. Manfred Janssen, der als Geschäftsführer den Prozess vorantreibt.

Alles das und über weitere Praxisfälle  lesen Sie im brandaktuellen IPA Magazin New Work.

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