Die Illusion der offenen Tür: Warum Sprechstunden im Unternehmen scheitern

Sprechstunden für Mitarbeiter – warum das nicht funktioniert

Führungskräfte sind beschäftigte Menschen. Sie lavieren zwischen Meetings, Kunden und Mitarbeitenden hin und her. Und nicht zu vergessen das Top Management, das besonders vom Middle Management auch die Exekution der strategischen Ziele erwartet – und das bitte schnell und geräuschlos.

Wie also soll man da das Ohr an den Mitarbeitenden haben, zumal diese sich dann auch noch meistens im Homeoffice aufhalten und oft nicht mehr (im Büro) sichtbar sind.

Da scheint es nahe liegend zu sein, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufzufordern sich zu melden, wenn sie Gesprächsbedarf haben oder gar unzufrieden sind. Oft wird dann gesagt: „Das sind ja alles erwachsene Menschen, die wissen schon, wenn was anbrennt.“

Also werden sogenannte Sprechstunden eingerichtet, (die mich ehrlich gesagt an die Arztsprechstunden erinnern und meistens genutzt werden, wenn man krank ist) bei denen sich die Teammitglieder einbuchen können oder eben einfach mal ins Büro „reinschneien“ können.

So weit so gut, eine praktische Idee. Der einzige Haken: sie funktioniert nicht.

 Warum ist das so?

Bei vielen Kunden stelle ich immer wieder fest, dass sich die Mitarbeiter und ihre Anliegen nicht in eine Sprechstunde pressen lassen wollen. Die alltäglichen Probleme und Herausforderungen der Teammitglieder tauchen eben nicht pünktlich am Freitagmorgen um 10.00 Uhr in der Sprechstunde auf, sondern „wabern“ zunächst diffus in den Köpfen und Herzen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen herum. Irgendetwas stört, man fühlt sich unwohl im Projekt, es läuft nicht so richtig, man ist gestresst. Oft ist es noch kein Problem, das man auf den Punkt definieren könnte, geschweige denn dem Chef oder der Chefin in einem 2-Minuten-Pitch präsentieren möchte.

Viele Anliegen der Mitarbeitenden wabern erstmal diffus im Raum bevor sie zum Problem werden.

Und so mancher fürchtet sich vor der in den letzten Jahren in Mode gekommenen Gegenfrage der Vorgesetzten: „Und welche Lösung hast du für dein Problem?“

Ultimative Killer

Aus Sicht vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist dies der ultimative Killer, um nie wieder in die Sprechstunde zu kommen. Erstens denken sich die gestressten Mitarbeiter, ich würde Dich nicht fragen, wenn ich eine Lösung hätte und zweitens wollte ich eigentlich ein bisschen mehr Verständnis, aktives Zuhören und Wertschätzung für unser gemeinsames Problem. Nämlich, dass hier in unserer Abteilung einiges im Argen liegt.

Mitarbeiter erwarten Verständnis und Zuhören für Ihre Themen.

Fazit: Mitarbeitende wollen sich nicht als Problemträger*in oder Versager*in in einer Rechtfertigungsposition wiederfinden, in der kein wertschätzender Austausch auf Augenhöhe stattfindet.  Von ihren Führungskräften erwarten sie mehr aktives Coaching und Orientierung.

Das läuft falsch an dem Konzept Sprechstunde von Führungskräften:

Es ist eine passive Methode, denn

  • Führungskräfte überlassen es Mitarbeitenden das Gespräch zu suchen.
  • Sie geben die Verantwortung für den ersten Schritt zum Dialog und Austausch an das Team.
  • Sie senken NICHT die Hemmschwelle zu ihnen zu kommen, sondern erhöhen sie durch ein formales „Sprechstunden- Format“.
  • Dies führt zu der falschen Annahme, dass es keine Probleme gibt, wenn sich niemand zu Wort meldet.
  • Führungskräfte wiegen sich in falscher Sicherheit und gestalten die Abteilungs- und Arbeitskultur nicht aktiv.

Statt abzuwarten, empfehle ich aktives Führungscoaching:

  • Werden Sie proaktiv, nehmen Sie sich täglich Zeit für Führung.
  • Entwickeln Sie eine Routine für persönliche Gespräche und planen diese fest in Ihren Kalender ein.
  • Treffen Sie sich im Daily Stand-up, einer kurzen tägliches Besprechung im Stehen, um Fortschritte zu besprechen und Blocker im Team zu erkennen.
  • Verwenden Sie die Methode des aktiven Zuhörens.
  • Fragen Sie Ihr Team: „Wo kann ich mich als Führungskraft nützlich machen, welchen Mehrwert kann ich Euch bieten?
  • Vereinbaren Sie klare Regeln, wo Sie selbst proaktiv sind und wo Sie Proaktivität vom Team erwarten

HIlfe und Untertützung auf dem Weg zur beseren Arbeits- und Führungskultur gesucht? Dann sind die IPA-Experten die richigen Ansprechpartner für Sie.

Mehr Lesestoff:

Die Kunst des Eigenlobs beschreibt Ursula Vranken als Vorteil für alle.

Die Kunst des Eigenlobs

Die Kunst des Eigenlobs: Feiere Deine Talente.

Eigenlob stinkt? Nicht heute!
Heute feiern wir zur Abwechslung die Kunst des Eigenlobs als Schlüssel zu Erfolg und Work Life Happiness. Es ist an der Zeit, ein gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln und die eigenen Stärken zu erkennen. Wer beruflich und persönlich weiterkommen will, sollte darauf nicht verzichten.
Stell dir vor, du bist dein eigener Coach und Cheerleader, der dich bei jedem Schritt unterstützt und deine Erfolge feiert. Klingt das nicht wunderbar? Genau das kann Selbstlob bewirken. Es ist ein mächtiges Werkzeug, das uns hilft, unsere Talente zu erkennen, zu schätzen und zu nutzen.

In einer Arbeitswelt, die zunehmend von Unsicherheit und Selbstzweifeln geprägt ist, ist es umso wichtiger, die eigenen Fähigkeiten zu kennen und zu schätzen.


Dies ist kein Aufruf zur Arroganz, sondern eine Aufforderung zur Selbstakzeptanz und zur positiven Selbstdarstellung. Auf diese Weise können wir Türen zu neuen Möglichkeiten öffnen und andere dazu inspirieren, es uns gleich zu tun.

Goldener Käfig als Showstopper

Ich sehe oft Menschen, die in Jobs feststecken, die ihre Talente nicht voll ausschöpfen. Der sogenannte goldene Käfig (Job wird gut bezahlt, aber ist für dich nicht erfüllend) ist für viele Realität. Aber es ist nie zu spät, die Tür aufzubrechen und aus dem Käfig auszubrechen.
Habe jetzt den Mut zu fliegen und neue (berufliche) Horizonte zu entdecken!
Die aktuelle Forschung untermauert die Bedeutung der Stärkenorientierung:

Menschen, die ihre Talente in Stärken umwandeln, sind nicht nur produktiver und leistungsfähiger, sondern fühlen sich auch emotional stärker an ihr Unternehmen gebunden.

Teams, die ihre Stärken bewusst einsetzen, erleben eine signifikante Steigerung der Produktivität.

Stärkenorientierung das Mittel für mehr Motivation

✔ Beginne damit, deine Talente zu entdecken und zu feiern. Sprich darüber, schreibe sie auf, teile sie mit anderen.
✔ Ermutige deine Kollegen, Freunde und Familie, dasselbe zu tun.

✔ Hole Dir aktiv Feedback zu Deinen Stärken ein und arbeite mit einem Coach, um diese auszubauen.

✔ Fang noch heute an und lass es mich wissen! Was kannst du besonders gut?

Coaching der Stärken für den next level

Bist du bereit, deine Talente zu entdecken? Du willst mehr über das Thema erfahren und Analysetools kennenlernen? Du suchst einen Workshop für Dein Team um „Stärken zu stärken“ . Dann findest Du hier das richtige.

Weiterlesen:

Lügen im Lebenslauf

Lügen im Lebenslauf – warum sich das nicht lohnt.
Die Versuchung ist groß, sich und damit sein Profil für die nächste Bewerbung ein wenig aufzupolieren. Doch eine Umfrage von CVapp.de zeigt: Sechs von zehn Bewerberinnen und Bewerbern haben schon einmal in ihrem Lebenslauf gelogen.
Die Umfrage zeigt, dass die meisten Befragten ihre Fähigkeiten und Erfahrungen gerne so hinbiegen, wie sie es gerne hätten.
Und warum das alles?

Weil sich Bewerber*innen gerne optimal präsentieren und meinen, sie müssten „mehr aus sich machen“.

Und das bedeutet dann, frühere Jobtitel aufzupolieren, ein Auslandsjahr nicht als Freizeit, sondern als Arbeit zu verkaufen. Beim Gehalt lügen übrigens 74 Prozent der Befragten über die Höhe ihres letzten Gehalts, um mehr für sich herauszuholen.
So weit, so verständlich, aber lohnt sich das?

Lügen sind keine gute Basis für einen neuen Job

Ich meine nein, denn spätestens in gut geführten Bewerbungsgesprächen finden professionelle Personalverantwortliche heraus, was wirklich hinter den Angaben steckt. Und dann könnte das Gespräch schnell beendet sein.
Ich empfehle niemals in einem Lebenslauf zu lügen oder Qualifikationen anzugeben, die du nicht hast.
Zu schnell verspielst du hier Vertrauen oder outest dich als jemand, der es mit der Wahrheit nicht so ernst nimmt. Das ist keine gute Basis für einen neuen Job.

Dies 5 Tipps helfen Dir weiter:


✅ Dein Lebenslauf ist deine Visitenkarte, wenn es darum geht, dich beruflich zu präsentieren. Er sollte deine tatsächlichen Qualifikationen und Erfahrungen widerspiegeln, um potenzielle Arbeitgeber zu überzeugen.
✅Lies eine Stellenanzeige sorgfältig, um genau zu verstehen, was der Arbeitgeber sucht. Spezifiziere deinen Lebenslauf für diese Stelle, indem du die richtigen Schlüsselwörter verwendest.
✅Überprüfe, ob du die erforderlichen Qualifikationen mitbringst. Wenn nicht, weise gegebenenfalls darauf hin, dass Du dich in diesem Bereich weiterbilden möchtest oder dir im Selbststudium Grundkenntnisse angeeignet hast.
✅Bleibe auch bei scheinbar schwierigen Punkten ehrlich, z. B. bei einem Studienabbruch. Das ist heute kein Karrierekiller mehr. Es ist aber ratsam, auch die Gründe für den Abbruch zu nennen. So schaffst du von Anfang an Klarheit und lässt bei deinem potenziellen Arbeitgeber keine Fragen offen. Mit Ehrlichkeit und Transparenz kannst Du im Zweifelsfall punkten.
✅ Zeige durch ein individuelles Anschreiben, das Du auf jeden potenziellen Arbeitgeber abstimmst, dass Du Interesse an dem Unternehmen und an der konkreten Herausforderung hast. Begründe den konkreten Mehrwert, den du mitbringst und vermeide Plattitüden.

Du brauchst Unterstützung, um herauszufinden, was Du wirklich im nächsten Job willst, brauchst einen Sparringspartner, der mit Dir Deine aktuelle Berufssituation durchgeht und Deine Potentiale gemeinsam mit Dir (neu) entdeckt? Dann sprich mich gerne an.

Back to office – Führungskräfte auf der Flucht

Mitarbeitende und Vorgesetzte sind nicht immer einer Meinung. Beim Thema Homeoffice könnte das aber durchaus der Fall sein.

Während Arbeitgeber und Medien gerne über die faule Generation Z schimpfen, die lieber zu Hause chillt als ins Büro zurückzukehren, enthüllt eine aktuelle Gartner-Studie, dass ein Drittel der Führungskräfte bereit wäre, ihren Posten aufzugeben, sollten sie zum täglichen Gang ins Büro gezwungen werden

Führungskräfte sagen Nein zum Büroalltag

Diese Erkenntnis spiegelt eine tiefgreifende Veränderung wider: Die neu gewonnenen Freiheiten des Homeoffice sind für viele Entscheidungsträger unverzichtbar geworden. Sie haben sich während der Pandemie mit dem Führen aus der Ferne vertraut gemacht und die Vorteile für sich und ihre Teams erkannt.

Die Führungskräfte stellen konkret fest, dass

  • Vertrauen führt. Und wenn es einmal da ist, ändert es sich auch nicht im virtuellen Raum.
  • Teams kein Kindermädchen brauchen, das sie täglich begrüßt oder gar beaufsichtigt.
  • Selbstorganisation und Eigenverantwortung durch remote Leadership sogar zunehmen.
  • sie selbst von gesteigerter Konzentration im Homeoffice profitieren und mehr Zeit für strategische Planung und Innovation gewinnen.
  • eingesparte Flug- oder Dienstwagenkilometer nicht nur dem Klima, sondern auch der eigenen Work-Life-Balance guttun.
  • die aktuellen Krisen und Transformationen, die sie bewältigen müssen, ihnen viel Kraft und Energie abverlangen.
  • Zum Auftanken brauchen sie ein stabiles familiäres Umfeld. So kann ein Tag im Homeoffice mit morgendlichem Joggen und dem Bringen und Abholen der Kinder zur Kita/Schule oft schon den Unterschied ausmachen. 

Unternehmer vs. Führungskräfte: Ein Blickwinkel-Duell

Trotz dieser Vorteile zeigt eine weitere Gartner-Umfrage unter Personalleitern, dass die Mehrheit der Unternehmen ihre Mitarbeiter wieder im Büro sehen möchte und sogar über Sanktionen nachdenken für diejenigen, die dem Ruf fernbleiben.

Dies steht im Kontrast zu den Wünschen und Bedürfnissen vieler Führungskräfte, die die Vorteile des Homeoffice schätzen gelernt haben.

Die Back to Office Policy könnte sich mittelfristig zum Rekrutierungskiller erweisen, wenn Führungskräfte, die selbst nicht von der Regel überzeugt sind, junge Talente halten oder einstellen müssen, die auf mindestens zwei Tagen Homeoffice bestehen.

Gartner fand heraus, dass 36 % der Bewerber, die sich mit einer Rückkehrverpflichtung ihres derzeitigen Arbeitgebers konfrontiert sahen, ihre Entscheidung, den Arbeitsplatz zu verlassen, erheblich beeinflusst haben.

Unternehmer hört die Signale

Diese Fakten sollten den Unternehmen zu denken geben und eine Kultur schaffen, die nicht nur die Rückkehr ins Büro fördert, sondern auch die neu entdeckten Freiheiten des Homeoffice anerkennt.

Dabei sollten sie sie auf die Stimmen und Stimmungen ihrer Führungskräfte hören. Denn sonst kann es passieren, dass sich am Ende zwei verabschieden – die Führungskraft und das Talent Hand in Hand.

Tipp:

Sie sind auf der Suche nach einem Sparringpartner, der neue Arbeitskonzepte mit Ihnen gemeinsam und spezifisch für Ihr Unternehmen entwickelt? Dann lassen Sie uns sprechen – wir sind Ihr partner for people management.

Und noch mehr zum Thema:

Führung- das Buch mit Beitrg von Ursula Vranken

Führung im Middle Management

Die Middle Manager – wer sind sie eigentlich und was sind Ihre Herausforderungen – darum geht es immer wieder in Gesprächen mit Kunden und Geschäftspartnern wie z.B. Lars Wittig von Hilti (Bild).

Führung im Middle Management- nicht ganz ohne

Konkret geht es um Themen, wie übrigens auch in meinem Buchbeitrag, um folgendes:

💠 Warum Middle Manager oft frustriert sind und ihre „eingeklemmte“ Lage im Sandwich von Top Management und Mitarbeitenden nicht einfach zu meistern ist.
💠Wie Middle Manager sie sich das Führungs-Zepter zurückerobern sollten.
💠Wie das Middle Management zum wichtigen Gestalter von New Work wird.

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht als Führungskraft der MItte? Was ist Euer größter „Pain“- was macht das Führen aktuell besonders herausfordernd?

„Der Führungshappen“, für den ich neben 12 führenden Leadership-Expert*innen ein Kapitel beitragen konnte, ist im Buchhandel zu erwerben. Ein gelungenes Buch, dass keine Frage rund um moderne Führung offen lässt.

Einladung: Leadership Talk mit Buch

Kommt doch gerne einmal zu Besuch in unser wunderbares Office in Köln . Ein gutes Gespräch, ein Freiexemplar incl. Kaffee gibt es dazu. Ich freue mich. Kontakt.

Führen ohne Macht – was kann laterale Führung

Viele von Ihnen, liebe LeserInnen, führen bereits Teams, leiten Besprechungen oder Projekte ohne Führungskraft zu sein. Geführt wird oft
🔷auf gleicher Hierarchie-Ebene,
🔷von Peer to Peer oder gar
🔷Hierarchie übergreifend.

Das Führen ohne Macht, auch laterale Führung genannt, hat es in sich. Denn häufig bestehen Zielkonflikte zwischen Linie und Projekt – und damit auch zwischen Lateral Leader und Linienführungskräften. In einer Zeit, in der Zusammenarbeit und Teamgeist entscheidend sind, zeigt laterale Führung, dass wahre Autorität nicht durch Titel, sondern durch Integrität, Fachwissen und die Fähigkeit, Beziehungen zu pflegen, erreicht wird.

Inspiration und Ziele

Es geht also darum, Kollegen und Teams nicht durch direkte Anweisungen oder gar Machtausübung zu führen, sondern durch Inspiration und gemeinsame Ziele.

Laterale Führung ist damit eine Schlüsselkompetenz in der modernen Arbeitswelt, in der hierarchische Strukturen zunehmend durch flexible, teambasierte Projekte ersetzt werden.

Führungserfahrung sammeln

Laterale Führung bedeutet Menschen auf allen Ebenen zu befähigen, Initiative zu ergreifen und zu führen. So entsteht eine Kultur der gemeinsamen Verantwortung und des gemeinsamen Erfolgs. Für alle, die sich dieser Herausforderung stellen möchten: Es ist eine gute Gelegenheit, erste Führungserfahrungen zu sammeln und auf sich als potenzielle Führungskraft aufmerksam zu machen. Also nutzen Sie die Chance und schauen Sie sich unsere Tipps an.

7 Tipps, damit laterale Führung gelingt

  1. Fehlende Weisungsbefugnis akzeptieren: Entwickeln Sie ein neues Selbstverständnis von Ihrer Führung.
  2. Unterschiedliche Interessenlagen berücksichtigen: Es gibt mehr als nur eine „Wahrheit“ und Perspektive.Diese müssen Sie zusammen bringen.
  3. Akzeptanz schaffen: Wer nicht befehlen kann, braucht Akzeptanz. Akzeptanz entsteht durch Authentiziät und exzellente Kommunikation.
  4. Unterschiede wertschätzen: Je mehr Expertise aus verschiedenen Richtungen zusammenkommt, je besser gelingt die Lösung.
  5. Ziele aushandeln: Eigene Ziele haben, aber offen bleiben für neue Denkansätze. Fördern Sie den kritischen Diskurs.
  6. Regeln verändern: Wenn es hakt, ändern Sie Routinen und starre Projektabläufe.
  7. Machtstrukturen berücksichtigen: Machen Sie sich bewusst, wer die Stakeholder inner- und außerhalb Ihres Projektes sind.

Hier finden Sie das passende Seminar oder Coaching zum Thema laterale Führung. Sprechen Sie uns an – wir sind Ihr Partner for People Management.

Noch mehr „Food for Thought“:

Middle Manager im Focus

Im Interview verrät Ursula Vranken, warum viele Führungskräfte aktuell frustriert sind und warum gerade Middle Manager eine Schlüsselrolle bei der Transformation strategischer Visionen in konkrete Ergebnisse spielen. Ursula fordert dafür mehr Wertschätzung und Anerkennung für das Middle Management.

Hier findet Ihr das Interview mit den Montagshappen.

Renaissance der Führung

„Agiles Arbeiten braucht keine Führungskräfte.“ Ein provokanter Satz, der in den letzten Jahren für hitzige Diskussionen und Verunsicherung gesorgt hat. Gerade das Middle Management – der operative Maschinenraum des Unternehmens – fragte sich, ob es für sie noch eine Zukunft in der Führung gibt.

Und jetzt wundern wir uns landauf, landab dass niemand mehr Verantwortung übernehmen will?

Renaissance der Führung

Die Realität in vielen Unternehmen spricht eine deutliche Sprache. In Zeiten von Umbrüchen, Krisen und Fachkräftemangel sind Menschen gefragt, die Verantwortung übernehmen und führen. Themen wie New Work, Digitalisierung, Diversity, Homeoffice, veränderte Ansprüche der neuen Mitarbeitergeneration an Partizipation und aktive Mitgestaltung sind einige der Gestaltungsaufgaben für Führungskräfte, die keinen Aufschub mehr dulden. Dafür braucht es neue Ideen, Konzepte und Führungskräfte, die mit ihren Teams anpacken!

Wir brauchen Führungskräfte, und zwar sehr gute.

Es ist also Zeit für eine Gegenoffensive, um die Rolle der Führungskraft neu zu definieren und zu stärken.

Hier sind meine  5 Gründe, warum Führung unverzichtbar ist:

1. Middle Manager sind der Motor des Unternehmens, die Transformationen und Projekte vorantreiben und dafür auch Entscheidungsmacht benötigen.

2. Arbeit in immer mehr Netzwerkstrukturen erfordert eine klare Steuerung und Führung, um effektiv zu funktionieren.

3. Führungskräfte sind die Enabler, die ihren Teams zu mehr Autonomie und Selbstverantwortung verhelfen.

4. Führungskräfte tragen die Verantwortung für Innovationen, Risiken und unternehmerisches Handeln – eine Aufgabe, die nicht jeder im Team auf sich nehmen kann und will.

5. Als Coaches und Entwickler von Talenten sind Führungskräfte wichtiger und wertvoller denn je.

#Leadership #NewWork #Management

Unterstützung für Ihre Führungsarbeit gesucht? Training, Workshop oder Business Coaching? Dann sind wir für Sie da. Kontakt.

Teambuilding im Test

Wir machen den Praxischeck, wann Teambuilding sinnvoll ist und wann sie besser davon absehen.

Teambuilding liegt im Trend. Einerseits können #Teamworkshops eine fantastische Gelegenheit sein, um Zusammenarbeit und Kommunikation zu fördern – oder ein unvergessliches Beispiel dafür, wie es nicht laufen sollte.
Wenn es nicht gut läuft, fühlt es sich oft an, als ob der einzige „Teamgeist“, der erlebt wird, der kollektive Seufzer ist, wenn die nächste „Vertrauensübung“ angekündigt wird. Und wer hätte gedacht, dass „Synergie“ eigentlich der Moment ist, in dem alle gleichzeitig auf ihre Uhren schauen?
 
Damit Ihre Workshops besser gelingen, lohnt es sich vorab ein paar Fragen und Überlegungen zu machen, denn Sie sollten nicht als Allheilmittel eingesetzt werden. Es macht schließlich einen großen Unterschied, ob ich ein Team zusammenbringen will, um einen Erfolg zu feiern, oder ob es darum geht, einen lange schwelenden Konflikt zu lösen oder gar eine Veränderungsmaßnahme einzuleiten.

Schauen Sie sich unser #Praxisbeispiel an und lernen von #Ben.

Teambuilding – ein Praxisfall :

Ben ist Teamleiter des 10-köpfigen Customer Service Team. Vor einem halben Jahr hat es einige Änderungen gegeben, z.B. wurde ein Schichtmodell eingeführt, das zur Folge hatte, dass auch neue Mitarbeiter eingestellt wurden. Noch läuft nicht alles reibungslos. Gerade die langjährigen MitarbeiterInnen, darunter einige Mütter und Väter, tun sich mit der Schichtarbeit sehr schwer und sie murren  gegen das späte Dienstende (alle 14 Tage). Gegen die „Neuen“, vorzugsweise junge Mitarbeiter frisch aus der Ausbildung, gibt es auch Vorbehalte und Kritik, nämlich dass sie sich nicht an die Kunden- und Ablaufstandards halten würden. Die Stimmung ist schlecht, die Abstimmung über die Aufgaben im Team funktioniert nicht und es kommt zu Qualitätsproblemen.

Ben als Teamleiter überlegt, ein Teambuilding zu organisieren, um die Stimmung zu heben und gemeinsam Spaß zu haben. Er ist sich sicher, dass nach einem gemeinsamen Tag im Hochseilgarten jeder von selbst merkt, dass man Teamaufgaben nur gemeinsam bewältigen kann und dass die Kommunikation im Team wichtig ist. Jetzt kommt er auf Sie zu und bittet Sie um das Budget dafür.

Was meinen Sie? Ist das der richtige Ansatz das Problem zu lösen? Geben Sie das Budget frei?

Wir sagen NEIN. Erstmal.

So verständlich die Hoffnungen von Ben sind, so wenig geht die Lösung „Teambuilding“ an die eigentlichen Ursachen. Klettern im Hochseilgarten allein löst die Probleme nicht.

Ursachenforschung

Die Qualitäts-und Kommunikationsprobleme sind das Ergebnis von schlechtem Change Management bei der Veränderung des Arbeitszeitmodells, fehlende konkrete Aufgaben- und Rollenverteilung, mangelnde Qualifizierung der Neuen, unzureichende Berücksichtigung der Interessen der Beschäftigen (besonders der Familienväter und Mütter) und möglicherweise auch nicht angemessener Führung. Bevor es also um Stimmung und Spaß im Hochselgarten geht, sollten die Ursachen der Probleme gründlich analysiert und konkrete Lösungen erarbeitet werden.

Wir empfehlen Ben, mit dem Team systematisch die aktuelle Situation im Team zu erfassen und verschiedene Lösungsideen für fachliche und zwischenmenschliche Probleme zu sammeln. Diese kann das Team durchaus in mehreren Teamsitzungen diskutieren und dann nach und nach Lösungen umsetzen.

Eine Teambuilding -Maßnahme kann als krönender Abschluss eine gute Idee sein. Dabei sind jedoch folgende Punkte zu beachten:

Tipps für Teambuilding

  • Klären Sie vor jedem Teamevent und Teambuilding, was genau Sie damit erreichen wollen (Ziele)
  • Geht es mehr um Spaß, Abwechslung und Tapetenwechsel?  (Event)
  • Oder sollen konkrete Konflikte bearbeitet werden? (Entwicklung)
  • Oder geht es um Beides? Was hat welche Priorität?
  • Haben Sie kompetente interne/externe Moderatoren/innen und Methoden für den Problem- und Konfliktlösungsprozess?
  • Brauchen noch weitere interne /externe Experten, die einen Beitrag leisten könnten?
  • Haben Sie sich von Personal- und Teamentwicklungsexperten Rat eingeholt, wie ein Workshop gestaltet werden muss, um Ihre Ziele zu erreichen?
  • Haben Sie einen neutralen Coach oder Trainerin für ihre Unterstützung angefragt und das Budget eingeplant?

Sie haben alles geklärt? Dann einfach MACHEN und viel Erfolg.

Untzerstützung

Für Ihr Teambuilding stehen wir gerne mit Rat und Tat zur Verfügung. Sprechen Sie unsere IPA- Experten gerne an.

Führungskräftemangel schafft Probleme für Unternehmen

Führungskräftemangel – Karriereambition im Sinkflug

Führungskräftemangel in Deutschland sorgt für Probleme.

Die Besetzung von Führungspositionen stellt deutsche Unternehmen vor Herausforderungen. Eine aktuelle Studie des IW Köln zeigt, dass die Bereitschaft, Führungsverantwortung zu übernehmen, sinkt. Die Hälfte der Unternehmen in Deutschland berichtet von zunehmenden Problemen bei der Besetzung von Führungspositionen. Vor allem kleinere Unternehmen mit bis zu 49 Mitarbeitern haben Schwierigkeiten, diese Positionen zu besetzen, während größere Unternehmen ab 250 Mitarbeitern weniger Probleme haben.

  • Unternehmen, die generell Rekrutierungsprobleme auf dem externen Arbeitsmarkt haben, können auch Führungspositionen schwerer besetzen.
  • Die Anforderungen an Führungskräfte steigen durch zunehmenden Leistungsdruck, permanente Transformationsprozesse sowie Rollenkonflikte und erhöhte Erwartungen an einen mitarbeiterorientierten Führungsstil. Die Befürchtung, die unterschiedlichen Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern nicht ausgleichen zu können, hält geeignete Kandidaten eher davon ab, sich für eine Führungsposition zu bewerben.
  • Teilzeitbeschäftigte zeigen unabhängig vom Geschlecht ein geringeres Interesse an Führungspositionen. Eine Teilzeitbeschäftigung senkt bei Beschäftigten ohne Führungsverantwortung signifikant die Wahrscheinlichkeit, im bisherigen Unternehmen aufsteigen zu wollen.
  • Auch die Art und Weise, wie Beschäftigte ihr Arbeitsumfeld erleben, beeinflusst ihr Streben nach beruflichem Aufstieg. Ein negatives Stressempfinden reduziert die Karriereambitionen.

Diese Ergebnisse verdeutlichen die Komplexität der Rekrutierung von Führungskräften und die Notwendigkeit, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, um Talente für diese wichtigen Positionen zu gewinnen.

Gute Führungskräfte fallen nicht vom Himmel.
Wie in jeder Sportart braucht es Technik, Taktik und Training.

Was Sie konkret tun können. Unsere 3 Tipps für die Führungskräfte- und Talententwickung:

Talente aktiv suchen, fördern und entwickeln

  • Unternehmen sollten daher ein großes Interesse daran haben, vakante Führungspositionen zeitnah mit Personen zu besetzen, denen sie die verantwortungsvolle Aufgabe zutrauen und bei denen sie entsprechende Kompetenzen vermuten.
  • Ambitionierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollten sich (pro-)aktiv bewerben können und signalisieren, dass sie „mehr“ wollen. Dazu braucht es interne Ansprechpartner und Ermutigung.
  • Geschäftsführung und Personalverantwortliche sollten ihre Fühler noch intensiver und breiter nach Führungstalenten ausstrecken. Wo sind in Ihrer Organisation die Teamplayer, die „jungen Wilden“, die stillen Experten oder auch die Hidden Champions, die vielleicht noch einen Anstoß brauchen, um sich für eine potenzielle Führungsposition zu interessieren? Wie können sie gefördert und vorbereitet werden?
  • Die Bereitschaft, auch vermehrt Teilzeitkräfte in Führungspositionen zu befördern und die Rahmenbedingungen entsprechend (familienfreundlich) zu gestalten, kann Ihnen zusätzliches Potenzial erschließen.

Führungskräfte fortlaufend unterstützen und trainieren

Man kann es nicht oft genug sagen: Gute Führungskräfte fallen nicht vom Himmel. Wie in jeder Sportart braucht es Technik, Taktik und Training.
Leider gilt in vielen Unternehmen immer noch das Motto: Wir werfen dich ins kalte Wasser und dann schwimm erst mal. Das mag früher funktioniert haben, aber heute wollen ambitionierte Fachkräfte von Anfang an einen guten Job als Führungskraft machen. Zu Recht!

  • Mit anderen Worten: Die Vorbereitung beginnt vor dem ersten Tag als Führungskraft und begleitet durch ein Training hat sich die neue Teamleiterin oder der neue Teamleiter bereits auf die ersten 100 Tage als Führungskraft vorbereitet. So entstehen schnell erste Führungserfolge und positive Rollenerfahrungen. Diese wiederum sind die beste Werbung für andere potenzielle Führungsinteressierte.
  • Steigender Leistungsdruck, die Bewältigung von Veränderungsprozessen und mögliche Konflikte mit Mitarbeitenden sind auch für erfahrene Führungskräfte nicht einfach zu bewältigen. Um geeignete Strategien und Lösungen zu finden, sind sie auf kontinuierliche Selbstreflexion, Feedback und Freiräume angewiesen. Business Coaching ist hier ein wirksames Instrument, das durch gezielte Gespräche mit neutralen Experten zu effizienten Lösungen führt.

Positives Arbeitsumfeld schaffen

In vielen Organisationen finden wir noch verkrustete Strukturen vor, die es aufzubrechen gilt. Statt hierarchischem Command & Control brauchen wir eine Kultur des „Wir denken alle mit und fühlen uns verantwortlich“. Das schafft auch Anreize für junge Potenzialträger Karriereambitionen zu entwickeln.

  • Dazu bedarf es einer Unternehmenskultur, die Teamgeist, Eigeninitiative und Identifikation mit dem Unternehmen fördert.  Kulturarbeit ist nicht überflüssig, sondern senkt die Fluktuation, erleichtert die Rekrutierung von (Führungs-)Talenten und bringt auch mehr Geld in die Kasse. Laut einer Gallup-Studie lässt sich mit der richtigen Unternehmenskultur der Umsatz pro Mitarbeiter um bis zu 18 Prozent steigern. Umgekehrt hat Gallup gerade wieder festgestellt, dass die Zahl der aktiv unzufriedenen Mitarbeiter in Deutschland auf dem höchsten Stand seit 2012 ist und damit die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen einschränkt.
  • Vermeintlich weiche Themen wie die Unternehmenskultur, aber auch Purpose und Vision eines Unternehmens gewinnen zunehmend an Bedeutung. Erfolgreiche Unternehmen entwickeln beispielsweise neue Führungsleitlinien, um sich den neuen Arbeitsrealitäten anzupassen. Gerade weil in einer digitalen Welt der direkte, persönliche Kontakt zwischen Mitarbeitern, Teams und Führungskräften aufgrund veränderter Kommunikationsgewohnheiten immer weniger wird, sind diese verbindenden Elemente so wichtig.
  • Eine starke und positive Kultur hingegen inspiriert und fördert Engagement und Bindung an das Unternehmen.

Die IW-Studienleiter kommentieren : 

Wer Spaß bei der Arbeit hat und in seiner jetzigen Arbeit viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung sieht, möchte signifikant eher in den nächsten drei bis fünf Jahren weitere Stufen auf der Karriereleiter erklimmen.

Fazit – ohne Investition läuft nix

Unternehmen, die heute Führungskräfte suchen,
müssen deutlich mehr in Vorleistung gehen.

Investitionen in neue, moderne Arbeitsstrukturen, Führungsleitlinien und ein starkes Talentmanagement mit Aus- und Weiterbildungsangeboten sind unumgänglich. Sprechen Sie mit den IPA- Experten, was Sie noch für eine systematische Talententwicklung brauchen.

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