Im Zuge von Pandemie, Krieg & Energiekrise stellen sich immer mehr Menschen die Frage, wie will ich arbeiten, wie will ich leben und was ist mir wichtig. Besonders Angestellte grübeln verstärkt darüber nach, ob Sie weiterhin Teil eines großen Getriebes sein wollen oder den Sprung in etwas Neues wagen. Nicht selten lautet die Antwort: ich mache mich selbständig.
Bevor Du den Schritt zum Freelancer gehst, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Ursula Vranken, seit über 20 Jahren erfolgreiche Unternehmerin, teilt ihre Erfahrung und Gedanken zu der Frage: Was heißt es Freelancer zu sein und welche Fallen solltest Du vermeiden.
Ich bin dann mal weg : Freelancer – endlich frei?
Für wen ist die Selbständigkeit das Richtige?
Sich selbständig zu machen, bedeutet in erster Linie sich um alles – und wirklich alles- selber zu kümmern. Es gibt keine Konzern IT, die Deinen Rechner resettet, kein Vertrieb, der Dir Aufträge auf den Tisch legt und auch keine Marketingabteilung, die Dir eine Kommunikationsstrategie ausgearbeitet hat. Das kann befreiend sein, heißt aber auch erstmal viel Arbeit, die Du von nun an selber erledigen musst.
Du hast es ab jetzt in der Hand. Wenn es gut läuft, gehört Dir der Erfolg (und das tut richtig gut), wenn es nicht läuft, musst Du Dich auch vor den Spiegel stellen und fragen, was Du übersehen, nicht beachtet oder falsch gemacht hast. Und das kann auch mal weh tun.
Es kommt in Folge auf Deine Motivation, Deine Frustrationstoleranz und Deine Beharrlichkeit an. Dein Geschäft lebt und steht mit deinen eigenen Fähigkeiten, Deiner Power, Deinem Netzwerk und einer guten Geschäftsidee.
Mein Tipp Nr. 1:
Als Freelancer brauchst Du klare Ziele und Unternehmergeist. Wenn Du Freiheit und Risiko genauso liebst, wie Deinen beruflichen Traum zu verwirklichen dann ist das genau die richtige Wahl für Dich!
Womit solltest Du anfangen?
A wie Akquise
Bevor Du als Freelancer starten kannst, brauchst Du zunächst einmal – so trivial es klingt- Kunden. Das bedeutet, Du musst akquirieren und Deine Produktidee, Dein Wissen und Dein Leistungsversprechen verkaufen! Wer jetzt denkt, „das ist ja easy“, denn ich kenne viele Leute aus meiner alten Firma und deren Netzwerk, die bestimmt interessiert sind – dem rate ich zur Vorsicht. Ich habe schon viele Kollegen/innen gesehen, die daraufgesetzt haben, dass Sie ja aus dem Konzern XY kommen und deswegen gefragte Experten sein werden. Das kann alles stimmen, aber Interesse bedeutet in dem Fall nicht, dass Du auch einen Auftrag dafür bekommst und schon gar nicht zu den von Dir erhofften Preisbedingungen.
Mein Tipp Nr. 2:
Wie heißt es so schön, beim Geld hört die Freundschaft auf und das stimmt im Business erst recht. Also verlasse Dich nicht auf nette Worte und Interessensbekundungen. Mache den Faktencheck ganz zu Beginn und frage: Möchtest Du bei mir eine Leistung einkaufen oder möchtest Du ein kostenfreies Beratungsgespräch (welches dann eben auch kurz sein darf). Das hilft Dir Frust und Missverständnisse zu vermeiden.
IPA Magazin: auf dem Laufenden bleiben!
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Ohne Marketing geht nichts
Wahrscheinlich bist Du nicht der einzige Mensch, der sein Produkt bewerben will. Nehmen wir das Beispiel der vielen Berater*innen für Kommunikation, Employer Branding, agiles Coaching, Typenberatung, Ernährung, Achtsamkeit etc. Du tummelst Dich also in einem Markt, manch einer würde sagen Haifischbecken, wo es viele gute Expert*innen wie Dich gibt. Diese sind aber vielleicht schon viel länger im Geschäft, haben einen guten Brand aufgebaut und verfügen über Ressourcen ihr Marketing auszubauen.
Alles das steht Dir noch bevor. Unterschätze den Aufwand nicht und gehe nicht davon aus, dass ein paar Posts auf den Sozialen Medien gleich zum Interesse oder Auftrag führen.
Mein Tipp Nr.3:
Überlege Dir eine passende Marketing-Strategie, was kannst Du selber, wo solltest Du Dich besser beraten lassen damit Du zu einem professionellen Auftritt kommst. Bitte Freunde oder Kollegen frühzeitig um Feedback zu Deinem Auftritt und Deinen Produkten und ob Sie bei Dir kaufen würden.
Angst vor Akquise ist normal
Ich gestehe Akquise ist eine Herausforderung. Wer hat nicht Angst vor Akquise, vor dem vielzitierten „Klinken putzen“ und den potentiellen Absagen? Und letztere hat man als Selbständiger eigentlich immer und man und frau muss damit leben lernen. Natürlich wäre es viel schöner an unserem Schreibtisch zu sitzen, von Anfragen überhäuft zu werden und dann ganz locker per Mail oder Whats app den Auftrag zu bekommen, um ihn dann in Ruhe abzuarbeiten.
Die Realität sieht oft anders aus. Ehe es zum Angebot kommt, hast Du schon viele potentielle Käufer*innen kontaktiert oder sogar mir Ihnen gesprochen. Dann machst Du Angebote, bekommst kein Feedback – auch wenn Du nachfragst, oder Dein Angebot wird mit den Worten „das Thema hat sich aktuell erledigt“ abgelehnt. Hier heißt es für Dich: Nicht frustrieren lassen, weiter machen an sich selbst glauben und die Vertriebspipeline weiter füllen.
Mein Tipp Nr. 4:
Für alle die die keine Lust auf Akquise und Angebotsverhandlungen haben, gibt es Projektbörsen, die Firmen und Freelancer zusammenbringen. Dafür verlangen die Vermittler eine Gebühr, die natürlich den eigenen Gewinn schmälert. Aber bitte schau Dir die Konditionen und das Kleingedruckte vorher genau an damit Du rechnen kannst, was am Ende für Dich überbleibt.
Was ist Scheinselbständigkeit?
Du hast vielleicht nur einen Auftraggeber, mit dem Du zahlreiche Projekte machst? Dir macht es Spaß mit ihm zusammen zu arbeiten und ihr habt Euch schon aneinander gewöhnt? Du fühlst Dich schon fast zum Team zugehörig und die Bezahlung stimmt auch? Wo bitte soll also das Problem sein?
Leider sehen die Sozialversicherer und Finanzämter das häufig kritisch. Wenn Du dauerhaft für einen einzigen Auftraggeber tätig bist (mehr als ca. 83 %) sowie den Großteil Deines Umsatz mit ihn generierst, kannst Du überprüft werden. Und ja, das passiert immer öfter und erwischt auch die „kleinen Fische“, denn in Zeiten knapper Kassen, suchen die Finanzämter nach jedem Cent.
Mein Tipp Nr. 5:
Achte darauf, dass Du nicht zum Scheinselbständigen wirst und von einem einzigen Auftraggeber abhängig wirst. Das kann teuer werden und es drohen die Nachzahlung von Sozialversicherungsbeiträgen und Lohnsteuer für die Dauer der Zusammenarbeit bis hin zu Anklagen wegen Steuerhinterziehung.
Also denke lieber an folgendes Credo:
Selbständigkeit, heißt sich immer wieder neu zu erfinden und nach neuen Gelegenheiten, Ideen und Aufträgen zu jagen.
In dem Sinne wünsche ich Euch viel Spaß und Erfolg. Eure Ursula Vranken
Die Vorteile von guter Arbeitsorganisation und wie Sie dahin kommen
/in Allgemein /von Ursula VrankenGute Arbeitsorganisation und ihre Vorteile für Mitarbeiter*innen
Nicht nur Unternehmen, sondern auch Arbeitnehmer*innen profitieren von einer guten Arbeitsorganisation, steigert sie nämlich direkt das Wohlbefinden und die Motivation am Arbeitsplatz. Dabei spielt auch die Unternehmenskultur eine wichtige Rolle.
Kerstin Steiner von CV Hub hat sich das Thema einmal vorgeknöpft und einen Beitrag dazu veröffentlicht . Lest hier gerne nach:
Ihr wollt mehr zum Thema Transformation und Change Management erfahren- dann sprecht uns gerne an oder schaut hier nach, wie Euch die IPA- Experten unterstützen können.
Rundum Fit mit IPA & HeFa
/in Allgemein /von Ursula VrankenIPA goes Ehrenfeld
Wir hatten es Euch ja schon mitgeteilt, dass Ihr uns jetzt in Köln Ehrenfeld findet. Gemeinsam mit den HeFa Gründern Helen und Fabiano, bieten wir einen Ort für Reflexion, Coaching und Training an – also alles, was Euch fit für den Arbeits- und Führungsalltag macht. Schaut doch mal vorbei, kommt raus aus Eurem Homeoffice und tut was für Körper und Geist. Ich freue mich auf Euren Besuch.
Kontakt Ursula
Hybrid liegt im Trend
/in Allgemein /von Ursula VrankenHomeoffice spielt eine große Rolle in der deutschen Unternehmenslandschaft. Das zeigt eine Statista-Recherche. Insgesamt wurden 22 Unternehmen aus dem DAX und TecDAX befragt.
„So gibt es bei den befragten Unternehmen mehrheitlich eine Hybrid-Lösung. Oft wird diese nicht von der Unternehmensleitung vorgegeben, viel mehr gestalten einzelne Teams hierbei individuelle Lösungen. Vergleichsweise wenig Homeoffice bieten die Deutsche Bank und Infineon mit jeweils 40 Prozent Arbeit von zu Hause. Bürobasiertes Arbeiten mit wenig bis gar keinem Homeoffice findet bei keinem der befragten Unternehmen statt“, stellt Matthias Janson von Statista fest.
Hybrid liegt im Trend
Interessant sind die verschiedenen Optionen, die den Mitarbeitenden angeboten werden:
Keine Pflicht zum Homeoffice
Einen Zwang zum Homeoffice soll es aber nicht geben. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil rückt offenbar von früheren Plänen ab, im Herbst zur Homeoffice-Angebots-Pflicht zurückzukehren. Demnach wird das ursprünglich ab Oktober geplante Vorhaben zu einer Kann-Regelung abgeschwächt.
Mitarbeiterbindung – mehr als Homeoffice
Diverse Studien, wie auch der HR Monitor von Trendence, zeigen regelmäßig, dass die derzeit wichtigste Unternehmensaufgabe ist die aktuelle Belegschaft zusammenzuhalten und dazu die Anpassung der Unternehmensstrukturen voranzutreiben.
Die Verbesserung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz, die Optimierung der Formen der digitalen Zusammenarbeit und mehr Möglichkeiten für Homeoffice stehen dabei besonder hoch im Kurs. Was junge Mitarbeitende wirklich wollen, lesen Sie hier: Wir wollen nicht gekauft werden- was junge Arbeitnehmer wirklich wollen.
Vorussetzung dafür ist jedoch, dass es genügend Personal gibt und so wundert es nicht, das rund ein Drittel aller Befragten die Mitarbeitersuche als große Herausforderung bezeichnen.
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Fachkräftemangel
Auch die Bundesregierunghat das Problem (endlich) erkannt und hat im Bundeskabinett eine Fachkräftestrategie beschlossen. Dazu erklärt Bitkom–Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder: „Die Fachkräftestrategie der Bundesregierung ist überfällig, der Fachkräftemangel wurde viel zu lange ignoriert und unterschätzt. Er ist eine der größten Bedrohungen für Wachstum, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Zukunftsfähigkeit unseres Landes. So fehlen zum Beispiel 96.000 IT-Expertinnen und IT-Experten, um die Digitalisierung von Unternehmen, Verwaltung und Gesellschaft voranzubringen.“
Veralterte Leitbilder hemmen Wachstum
Das Deutschland, und damit auch die deutschen Arbeitgeber, in der digitalen Welt nur dann attraktiv für junge Talente werden, wenn sie den Wünschen nach einer flexiblen Arbeitszeitgestaltung besser Rechnung tragen, dürfte nicht nur der Bitkom fordern. Rohleder beklagt: „Zu oft orientiert sich die deutsche Gesetzgebung noch am Stahlkocher oder Kohlekumpel, nicht an Software-Ingenieuren, die in weltweit verteilten Teams virtuell zusammenarbeiten. Unter anderem die Umstellung von einer täglichen auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit ist deshalb überfällig.“
Dem haben wir nichts mehr hinzu zu fügen!
Lese- Tipps für Ihr Recruting:
Homeoffice macht glücklich
/in Allgemein /von Ursula VrankenHomeoffice macht glücklich- zu dieser Erkenntnis kommt die Studie des Marktforscher YouGov, die zusammen mit Cloud-Anbieter Enreach mehr als 2.000 Menschen zu ihrem Verhalten und ihrer Stimmungslage bei der Arbeit von zu Hause gegenüber der Arbeit im Büro befragt haben.
Produktiver im Homeoffice
Dabei gaben die Fulltime Homeoffice Arbeiter*innen an dort deutlich zufriedener (53 Prozent), produktiver (50 Prozent) und ausgeglichener (44 Prozent) zu sein als die Befragten, die hybrid, zum Teil zuhause und zum Teil im Büro, arbeiten (37 Prozent zufriedener im Homeoffice im Vergleich zur Arbeit im Büro, 34 Prozent produktiver und 36 Prozent ausgeglichener).
Work Life Balance sehr gut im Homeoffice
Auch mit dem Abschalten haben die Remote Arbeitenden wenig Probleme: nur 29 Prozent von Ihnen gaben an, dass es ihnen schwerfällt, nach Arbeitsende im Homeoffice abzuschalten (bei den Teilnehmern, die hybrid arbeiten, waren es immerhin 35 Prozent). Bei weniger als die Hälfte (46 Prozent) verschwimmen im Homeoffice die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit – dies scheint allerdings kein Problem darzustellen.
Kommunikation gut
Gnerell wird ja oft aufgeführt, dass Kommunikation remote immer schwierger wird und der Kontakt verloren geht. Das zumindestens kann die Studie nicht bestätigen. Die Kommunikation im Homeoffice mit Kollegen und Vorgesetzten scheint grundsätzlich gut zu laufen. Nur 21 Prozent der komplett remote Arbeitenden geben an, dass sich die die Kommunikation mit Kollegen verschlechtert hat und mit dem Vorgesetzten sahen nur 17% eine Verschlechterung.
Hybrid ist eher schlechter
Erstaunlich sind die Ergebnissse bei den Befragten, die hybrid arbeiten: 41 Prozent klagen im Homeoffice über eine schlechtere Kommunikation mit Kollegen, 32 Prozent finden den Austausch mit Vorgesetzten sogar schlechter.
Homeoffice ist gekommen um zu bleiben
Nach aktueller Faktenlage und verbunden mit Energiekrise und Corona gehen wir davon aus, dass sich das Homeoffice als „state of the art“ etabliert hat, sagt Ursula Vranken vom IPA. Das sollten die Firmenlenker und Lenkerinnen bei Ihren Zukunftsplanungen berücksichtigen und über Raumplanungen nachdenken, die eine Betonung des sozialen Miteinanders aufweisen.
Architektur muss mehr bieten
Wir sprachen dazu mit der Archtiketin Monika Lepel im IPA-Magazin, die zurecht darauf hinweist, dass wir in einer rein digitalen Welt und Kommunikation vieles um uns herum ausblenden und uns „nur“ auf Sehen und Hören fokussieren. Gute Architektur – und damit auch gute Büros- könnten uns aber idealerweise auch mehr Sinnlichkeit zurück geben. Und das dürfte gerade für kreative und innovative Aufgaben genau das richtige sein.
Was Chefs und Chefinnen jetzt tun können
Das haben wir in unserem Blog Beitrag „Hilfe mein Team will nicht ins Büro kommen“ beleuchtet und geben konkrete Tipps.
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Adé Vorzimmer. Danke Miss Moneypenny
/in Allgemein, Empowerment & New Work /von Ursula VrankenAdé Vorzimmer. Danke Miss Moneypenny.
Es war etwas Besonderes. Es war ein Privileg. Nicht jeder hatte es, doch viele wollten es haben – denn es war Ausdruck von Macht, Bedeutung und Karriere. Erst mit dem Aufstieg in die obere Führungsetage öffnete sich diese exklusive Tür, von der man fortan profitierte. Die Rede ist vom Vorzimmer – der eigentlichen Machtzentrale von Vorständen, Bereichsleitern, Hauptabteilungsleitern und weiteren bedeutenden Abteilungsleitern.
Dafür zogen die wahren Fäden oft die Frauen: Meist waren ein oder zwei Damen die Herrinnen über Computer, Kalender, Kaffeemaschinen und Kundenmanagement.
Nichts ging an ihnen vorbei, nichts konnte vor ihnen verschwiegen werden und nicht selten waren ihre Expertise und Meinung bei wichtigen Entscheidungen das Zünglein an der Ware. Mal abgesehen davon, dass es selbstredend in ihrer Hand lag, wer mit seinem Anliegen zum Chef durchdrang und wer nicht. Nicht umsonst war es fester Bestandteil von Akquise-Schulungen, „das Vorzimmer zu überwinden“. Denn hier saß der Hebel, der über „on“ und „off“ entschied.
Vorzimmer als Ort der Diplomatie
Wer glaubt(e), die Assistentinnen seien nur zum Kaffeekochen da, hat sie grob unterschätzt und unterlag dem, was man heute „Gender Bias“ nennt. Im Vorzimmer war Diplomatie zu Hause und hier wurde über den Umgangston genauso gewacht wie über die korrekte Etikette, Ausdrucksweise und Formalien.
Es war eine Institution und diese war geschätzt, gefürchtet und unbestechlich (vor allem aus Sicht derer, die nicht vorgelassen wurden).
Nicht selten waren genau diese Assistentinnen; gerade im Mittelstand, auch zugleich für das Personal zuständig und kannten die Stärken und Potentiale der Mitarbeiter*innen. Dann steuerten sie auch die Azubis, überwachten die Ausbildung, nahmen sich der großen und kleinen Sorgen der jungen Menschen an und trockneten so manche Träne im Prüfungsstress.
New Work beschleunigt Auflösung
Und was ist aus all dem geworden? Heute werden die Vorzimmer aufgelöst – denn wo sollen sie auch hin, wenn es gar keine „Zimmer“ mehr gibt, sondern nur noch offene New-Work-Landschaften mit Großraumbüros, in denen nicht mal mehr der Chef seine eigenen vier Wände hat. Die Termine machen die Manager*innen selbst, der Kaffee kommt aus Automaten und der Meetingraum wird via App gebucht. Die Präsentationen füllen die Macher*innen eigenhändig per Master aus – oder sie werden gleich in der Marketingabteilung gestaltet, die daraus wunderbares Storytelling macht. Vorbei die Zeiten, in denen man mal eben ins Vorzimmer ruft, dass das Layout noch etwas „aufgehübscht“ werden soll.
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Ungenutzte Talente
In manchem Unternehmen tut man sich schwer, die Ressourcen, Fähigkeiten und Kompetenzen der „Allrounderinnen“ weiterhin zu nutzen. Und so beobachten wir, wie diese sich nach und nach aus der Arbeitswelt verabschieden. Zugegeben nicht immer freiwillig, denn mancherorts hat man es versäumt, frühzeitig und gemeinsam mit den Betroffenen über Entwicklungswege und Alternativen nachzudenken. So gehen Talente verloren, die in Zeiten des Fachkräftemangels vielleicht in den Unternehmen gut zu nutzen wären. Ein Trost ist es, dass es seit geraumer Zeit die agilen Assistentinnen gibt, die sich als Unternehmerinnen selbständig machen und nun ihr Know How und ihre Aufmerksamkeit gleich mehreren Kunden anbieten.
Abschied mit Wehmut
Und so bleibt ein wenig Wehmut, denn wir werden Sie vermissen.
Die Helfer und Assistentinnen, die uns stets mit Rat und Tat zur Seite stehen, die sich auskennen im Firmenwirrwarr, die uns viele Aufgaben abnehmen und uns vor dem Ertrinken im operativen Klein-Klein retten.
Und last but not least: sehnen wir uns in einer digitalen Home-Office-Welt nicht alle ein wenig nach der Wärme des Vorzimmers? Nach dem Plausch und dem informellen Miteinander?
Da hilft es wohl nur, verstärkt Kontaktpflege mit denjenigen zu betreiben, mit denen wir im Berufsalltag zu tun haben – sei es per Videoschalte oder von Angesicht zu Angesicht. Auch im „virtuellen Türrahmen“ mal ein paar Minuten stehen zu bleiben und zu schnacken.
Sie suchen einen Partner, der Ihnen hilft ihre Organisation umzugestalten? Sie wollen Ihren Change unter Beteiligung der Betroffenen vorantreiben. Dann sprechen Sie mit den IPA- Experten aus Köln – wir sind ihr partner for people management.
Hilfe, mein Team will nicht ins Büro kommen. Was Digital Leader jetzt tun können.
/in Allgemein, Führung& Kultur /von Ursula VrankenCoaching Tipp: Hilfe, mein Team will nicht ins Büro kommen. Was Digital Leader jetzt tun können.
Corona hat uns das Homeoffice beschert und das digitale Arbeiten als New Normal etabliert. Was vor der Pandemie noch als nahezu unmöglich galt, ist in vielen Firmen heute nicht mehr wegzudiskutieren. Angefeuert durch die Energiekrise und steigenden Heizkosten, wird die Rückkehr in die Büros immer unwahrscheinlicher. So weit so gut- oder doch nicht?
In meinen Gesprächen mit Unternehmensinhabern und Inhaberinnen sowie Führungskräften aller Ebenen höre ich, neben aller Freude über die neu gewonnene Freiheit, auch Sorgen und viele offene Fragen.
Die großen Fragen lauten: wie kriege ich meine Leute wieder „in Echt“ zu sehen, wie stelle ich es an, dass mein Team regelmäßig ins Büro kommt? Wie nehme ich „Tuchfühlung“ mit meinen Leuten auf, insbesondere mit denen, die sich scheinbar im Homeoffice verkrochen haben?
Viele offene Fragen
Wie oft sollten wir uns gemeinsam treffen? Was ist angemessen? Ein- oder zweimal die Woche oder besser nur einmal im Monat oder Quartal?
Was kann ich tun damit mein Team nicht murrt, sondern motiviert zum Teamtreff erscheint?
Wie kann ich hybrides Arbeiten so gestalten, dass alle auf Ihre Kosten kommen?
Klar ist auf jeden Fall, in Zukunft wird es keine „one size fits all“ Lösung geben. Firmen und Führungskräfte können nicht mehr auf einen Standard zurückgreifen und müssen vielmehr aushandeln, wie die Arbeit gestaltet werden kann. Aber es ist auch eine Chance, denn so können endlose Meetings und damit viel Zeit eingespart werden.
Auf dem Weg zur Lösung fangen wir einmal von hinten an und sagen Euch zuerst was NICHT funktioniert.
3 Dinge, die Du vergessen kannst:
#1 Druck und Moral: „Ihr müsst, Ihr sollt“, moralische Appelle wie „alle kommen, nur Du nicht“ lösen eher Widerstand und ein „jetzt erst recht nicht“ bei Mitarbeitenden aus.
#2 Routinemeetings mit 08-15 Inhalten oder Excel-Listen Besprechungen locken niemand ins Büro, das kann man auch digital konsumieren.
#3 Kalte, ungemütliche Büros, schlechter Kaffee und fehlende Verpflegung laden eher aus als ein.
Zwischenfazit:
Alles, was nach Business as usual klingt, wird von den Mitarbeitenden mit der Frage hinterlegt: Warum muss ich deswegen ins Büro kommen? Was bringt mir das?
Und genau darin liegt auch schon der Hinweis für Deine to do’s.
IPA Magazin: bleibe auf dem Laufenden!
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5 Dinge, über die Du als Digital Leader nachdenken solltest:
#1 Schaffe Mehrwert.
Wer in Zukunft seine Teammitglieder ins Büro einladen will, muss sich vorab über den Mehrwert und den Sinn und Zweck des Meetings Gedanken machen. Was ist es Wert zu besprechen, dass 5 oder mehr Personen sich in Auto, Bus & Bahn werfen und wertvolle Zeit für die Anreise investieren?
Dir fällt nichts ein? Dann vergiss das Präsenz- Meeting.
#2 Denke wie ein Gastgeber.
Wie kannst Du für gutes Teamklima und Inspiration sorgen, wie kannst Du Deine „Gäste“ (Teammitglieder) so vernetzen, dass sie etwas Persönliches mitnehmen? Ein guter Gedanke, eine spannende Diskussion zu einem bestimmten Aspekt Eurer Aufgabe, ein strategischer Überblick, ein Lösungsansatz für ein Problem, ein Gespräch über persönliche Weiterentwicklung – alles das könnte mehr Wert schaffen.
#3 Erzeuge Sog durch attraktive Angebote.
Im Idealfall synchronisiert Ihr Euer Treffen mit den anderen Abteilungen im Haus. Schafft einen Tag, an dem richtig was los ist und viele Kollegen*innen im Haus sind. Ein Tag, an dem im wahrsten Sinne des Wortes etwas geboten wird und den man nicht verpassen will. Bietet Teamentwicklung, Coaching, gemeinsames Essen, Ernährungsberatung oder auch gemeinsame Sporteinheiten (von Achtsamkeit über Joggen bis Yoga) an. Wer das Team spürt und Spaß im Team hat, stellt nicht mehr die Frage nach dem Sinn und das nächste Live-Meeting ist gesichert.
#4 Probiere kreative Methoden
Nutze die Präsensmeetings, um an den großen Linien zu arbeiten (z.B. Produkt-/ Prozess Optimierung) Arbeitet an Zukunftsthemen und Aufgaben. Trefft Euch im World Café, Barcamp oder geht den Dingen im Design Thinking auf den Grund.
#5 Mache Schluss mit Langeweile und schweigendem Nebeneinanderher arbeiten.
Schaffe stattdessen lebendige Diskussionen, eine Kultur des Austauschs und sei Coach und Moderator für Dein Team.
Du suchst Unterstüzung für Dein Team? Willst den Change vorantreiben oder einen Team- Workshop planen? Das IPA- Team hilft Dir bei Konzept und Umsetzung. Rufe uns einfach an.
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/in Allgemein, Empowerment & New Work /von Ursula VrankenIm Zuge von Pandemie, Krieg & Energiekrise stellen sich immer mehr Menschen die Frage, wie will ich arbeiten, wie will ich leben und was ist mir wichtig. Besonders Angestellte grübeln verstärkt darüber nach, ob Sie weiterhin Teil eines großen Getriebes sein wollen oder den Sprung in etwas Neues wagen. Nicht selten lautet die Antwort: ich mache mich selbständig.
Bevor Du den Schritt zum Freelancer gehst, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Ursula Vranken, seit über 20 Jahren erfolgreiche Unternehmerin, teilt ihre Erfahrung und Gedanken zu der Frage: Was heißt es Freelancer zu sein und welche Fallen solltest Du vermeiden.
Ich bin dann mal weg : Freelancer – endlich frei?
Für wen ist die Selbständigkeit das Richtige?
Sich selbständig zu machen, bedeutet in erster Linie sich um alles – und wirklich alles- selber zu kümmern. Es gibt keine Konzern IT, die Deinen Rechner resettet, kein Vertrieb, der Dir Aufträge auf den Tisch legt und auch keine Marketingabteilung, die Dir eine Kommunikationsstrategie ausgearbeitet hat. Das kann befreiend sein, heißt aber auch erstmal viel Arbeit, die Du von nun an selber erledigen musst.
Du hast es ab jetzt in der Hand. Wenn es gut läuft, gehört Dir der Erfolg (und das tut richtig gut), wenn es nicht läuft, musst Du Dich auch vor den Spiegel stellen und fragen, was Du übersehen, nicht beachtet oder falsch gemacht hast. Und das kann auch mal weh tun.
Es kommt in Folge auf Deine Motivation, Deine Frustrationstoleranz und Deine Beharrlichkeit an. Dein Geschäft lebt und steht mit deinen eigenen Fähigkeiten, Deiner Power, Deinem Netzwerk und einer guten Geschäftsidee.
Mein Tipp Nr. 1:
Als Freelancer brauchst Du klare Ziele und Unternehmergeist. Wenn Du Freiheit und Risiko genauso liebst, wie Deinen beruflichen Traum zu verwirklichen dann ist das genau die richtige Wahl für Dich!
Womit solltest Du anfangen?
A wie Akquise
Bevor Du als Freelancer starten kannst, brauchst Du zunächst einmal – so trivial es klingt- Kunden. Das bedeutet, Du musst akquirieren und Deine Produktidee, Dein Wissen und Dein Leistungsversprechen verkaufen! Wer jetzt denkt, „das ist ja easy“, denn ich kenne viele Leute aus meiner alten Firma und deren Netzwerk, die bestimmt interessiert sind – dem rate ich zur Vorsicht. Ich habe schon viele Kollegen/innen gesehen, die daraufgesetzt haben, dass Sie ja aus dem Konzern XY kommen und deswegen gefragte Experten sein werden. Das kann alles stimmen, aber Interesse bedeutet in dem Fall nicht, dass Du auch einen Auftrag dafür bekommst und schon gar nicht zu den von Dir erhofften Preisbedingungen.
Mein Tipp Nr. 2:
Wie heißt es so schön, beim Geld hört die Freundschaft auf und das stimmt im Business erst recht. Also verlasse Dich nicht auf nette Worte und Interessensbekundungen. Mache den Faktencheck ganz zu Beginn und frage: Möchtest Du bei mir eine Leistung einkaufen oder möchtest Du ein kostenfreies Beratungsgespräch (welches dann eben auch kurz sein darf). Das hilft Dir Frust und Missverständnisse zu vermeiden.
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Wahrscheinlich bist Du nicht der einzige Mensch, der sein Produkt bewerben will. Nehmen wir das Beispiel der vielen Berater*innen für Kommunikation, Employer Branding, agiles Coaching, Typenberatung, Ernährung, Achtsamkeit etc. Du tummelst Dich also in einem Markt, manch einer würde sagen Haifischbecken, wo es viele gute Expert*innen wie Dich gibt. Diese sind aber vielleicht schon viel länger im Geschäft, haben einen guten Brand aufgebaut und verfügen über Ressourcen ihr Marketing auszubauen.
Alles das steht Dir noch bevor. Unterschätze den Aufwand nicht und gehe nicht davon aus, dass ein paar Posts auf den Sozialen Medien gleich zum Interesse oder Auftrag führen.
Mein Tipp Nr.3:
Überlege Dir eine passende Marketing-Strategie, was kannst Du selber, wo solltest Du Dich besser beraten lassen damit Du zu einem professionellen Auftritt kommst. Bitte Freunde oder Kollegen frühzeitig um Feedback zu Deinem Auftritt und Deinen Produkten und ob Sie bei Dir kaufen würden.
Angst vor Akquise ist normal
Ich gestehe Akquise ist eine Herausforderung. Wer hat nicht Angst vor Akquise, vor dem vielzitierten „Klinken putzen“ und den potentiellen Absagen? Und letztere hat man als Selbständiger eigentlich immer und man und frau muss damit leben lernen. Natürlich wäre es viel schöner an unserem Schreibtisch zu sitzen, von Anfragen überhäuft zu werden und dann ganz locker per Mail oder Whats app den Auftrag zu bekommen, um ihn dann in Ruhe abzuarbeiten.
Die Realität sieht oft anders aus. Ehe es zum Angebot kommt, hast Du schon viele potentielle Käufer*innen kontaktiert oder sogar mir Ihnen gesprochen. Dann machst Du Angebote, bekommst kein Feedback – auch wenn Du nachfragst, oder Dein Angebot wird mit den Worten „das Thema hat sich aktuell erledigt“ abgelehnt. Hier heißt es für Dich: Nicht frustrieren lassen, weiter machen an sich selbst glauben und die Vertriebspipeline weiter füllen.
Mein Tipp Nr. 4:
Für alle die die keine Lust auf Akquise und Angebotsverhandlungen haben, gibt es Projektbörsen, die Firmen und Freelancer zusammenbringen. Dafür verlangen die Vermittler eine Gebühr, die natürlich den eigenen Gewinn schmälert. Aber bitte schau Dir die Konditionen und das Kleingedruckte vorher genau an damit Du rechnen kannst, was am Ende für Dich überbleibt.
Was ist Scheinselbständigkeit?
Du hast vielleicht nur einen Auftraggeber, mit dem Du zahlreiche Projekte machst? Dir macht es Spaß mit ihm zusammen zu arbeiten und ihr habt Euch schon aneinander gewöhnt? Du fühlst Dich schon fast zum Team zugehörig und die Bezahlung stimmt auch? Wo bitte soll also das Problem sein?
Leider sehen die Sozialversicherer und Finanzämter das häufig kritisch. Wenn Du dauerhaft für einen einzigen Auftraggeber tätig bist (mehr als ca. 83 %) sowie den Großteil Deines Umsatz mit ihn generierst, kannst Du überprüft werden. Und ja, das passiert immer öfter und erwischt auch die „kleinen Fische“, denn in Zeiten knapper Kassen, suchen die Finanzämter nach jedem Cent.
Mein Tipp Nr. 5:
Achte darauf, dass Du nicht zum Scheinselbständigen wirst und von einem einzigen Auftraggeber abhängig wirst. Das kann teuer werden und es drohen die Nachzahlung von Sozialversicherungsbeiträgen und Lohnsteuer für die Dauer der Zusammenarbeit bis hin zu Anklagen wegen Steuerhinterziehung.
Also denke lieber an folgendes Credo:
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Recruiting: Weg vom Gießkannenprinzip
/in Allgemein, Führung& Kultur /von Ursula VrankenDas Meinungsforschungsinstitut FORSA befragte im Januar 2523 Arbeitende und Angestellte zu ihren Jobwünschen und den Auswirkungen der Corona- Pandemie. In der New Hiring Studie im Auftrag von Xing verfestigen sich folgende Trends:
Recruiting: Weg vom Gießkannenprinzip
Was können Unternehmen tun? Packt die Gießkanne weg.
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Sie wollen mehr Infos zum Thema Transformation, Digital Leadership, New Work und Talent Management? Dann hier das aktuelle Magazin zum Thema Motivation lesen.
Laterale Führung- Königsdisziplin für Digital Leader
/0 Kommentare/in Digital People Management, Führung& Kultur /von Ursula VrankenOb Projektmanager, Teamleiter oder Fachkraft die Arbeit in Projekten ist normal. Damit leiten auch immer mehr Personen Mitarbeiter, deren Vorgesetzte sie nicht sind. Geführt wird auf gleicher Hierarchie-Ebene, von Peer to Peer oder gar Hierarchie übergreifend. Das Führen von der Seite, auch laterale Führung genannt, hat es in sich. Wir verraten Ihnen, wie das „Führen von der Seite“ gelingt.
Trotz unterschiedlicher Interessen zum Ziel kommen
Während die hierarchische Führung sich auf die disziplinarische Weisungsbefugnis berufen kann, müssen Sie bei der lateralen Führung überwiegend auf Vertrauen und Verständigung bauen. Ein gemeinsamer Denkrahmen ist eine gute Grundlage, die unterschiedlichen Interessen aller Beteiligten tragfähig zu verbinden. Denn bei der lateralen Führung leiten Sie Menschen an, die
Kampf um Ressourcen
Das bietet genug Raum für Konflikte, Missverständnisse und Kampf um Ressourcen und Prioritäten. Die (Projekt-)Beteiligten vertreten häufig die Interessen ihrer eigenen Bereiche, haben konträre Ziele und unterschiedliche Auffassungen über Vorgehensweisen und Dringlichkeit von Aufgaben. Das alles muss zusammengeführt werden – Konflikte und Reibungen sind dabei vorgezeichnet. Wer in diesen Konstellationen seine Ziele erreichen will, sollte exzellent kommunizieren und Flexibilität zeigen, ohne die eigenen Interessen aufzugeben.
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Kennzeichen lateraler Führung:
„Nicht jeder ist mit der gleichen Begeisterung und dem gleichen inneren Feuer im Projekt engagiert wie der Lateral Leader.“
Tipps, damit laterale Führung gelingt
Wer jetzt feststellt, „das sind ganz schön viele Anforderungen“, dem kann man nur zustimmen. Aber Sie können sich vorbereiten und unterstützen lassen- denn nicht jeden Fehler muss man selber machen.
HIER finden Sie das passende Seminar oder Coaching zum Thema laterale Führung.
Die nächste Herausforderung managen? Die Führung virtueller Teams? Die neusten Tipps finden Sie hier.
Wie steht es um die Motivation? Sommerinterview mit Stephan Grünewald
/in Allgemein, Empowerment & New Work, Führung& Kultur /von Ursula VrankenStephan Grünewald ist Diplom Psychologe, Mitbegründer des renommierten Rheingold-Instituts und Bestsellerautor. Der „Psychologe der Nation“, wie ihn die Frankfurter Allgemeine einmal bezeichnete, führt mit seinen Kollegen jedes Jahr mehr als 5000 Tiefeninterviews zu aktuellen Fragen aus Markt, Medien und Gesellschaft durch. Wir haben mit ihm im IPA Magazin über die „Lage der Nation“ gesprochen. Stichwort: Motivation. Wie geht es Arbeitnehmenden und Führungskräften in Deutschland nach zwei Jahren Corona?
Stimmung der Arbeitnehmer*innen
Hallo Stephan, wie ist es um die Stimmung Arbeitnehmender in Deutschland bestellt: Top oder flop?
Es herrscht allgemein eine eher resignative Stimmung bei vielen Menschen vor. Man hat in den vergangenen Monaten immer wieder nach Lösungen gesucht, aber die nächste Coronawelle spülte alles wieder hinweg, so dass sich viele in einer Enttäuschungs-Prophylaxe befinden: Es macht keinen Sinn, große Pläne zu schmieden. Daher sind die Spontanität und Lebensfreude durchaus gedämpft. Viele Menschen sind antriebs- und lustlos und niedergedrückt. Sie kreisen in Gedanken um sich selbst. Dieser Zustand wurde durch den Krieg noch mal zugespitzt, betrifft aber eher den privaten Bereich als die Arbeit.
Spannend! Das bedeutet ja im Umkehrschluss, dass die Performance in Unternehmen im Moment grundsätzlich akzeptabel ist.
Wie steht es um die Motivation von Führungskräften?
Deren Motivation ist hoch, aber das ist natürlich aus der Not heraus geboren. Viele von ihnen mussten wegen der Pandemie schon vor zwei Jahren ihre Prozesse umstellen und befinden sich jetzt in vielen Bereichen mitten im Change. Da kann man nicht mittendrin nachlassen.
Was beschäftigt Führungskräfte derzeit besonders?
Das Thema Personalführung zum Beispiel. Hier hat sich vieles verändert. Führungskräfte beziehen seit zwei Jahren ihre Autorität nicht mehr über eine disziplinarische Funktion. In der langen Homeoffice-Phase haben Teams gelernt, sich selbst zu disziplinieren. Die Aufgabe von Führungskräften ist jetzt umso stärker, den Unternehmens-Spirit und die Unternehmenskultur zu verkörpern und diese vorleben. Gleichzeitig müssen Sie eine ungeheure Empathie für die Belange ihrer Mitarbeiter entwickeln.
Man bekommt so vieles nicht mehr mit, wenn man nicht mehr ins Büro geht. Dafür müssen Lösungen gefunden werden. Ansonsten driften Teams in psychologisscher Hinsicht voneinander weg.
„Führungskräfte beziehen seit zwei Jahren ihre Autorität nicht mehr über eine disziplinarische Funktion. In der langen Homeoffice-Phase haben Teams gelernt, sich selbst zu disziplinieren.“
Was planen Führungskräfte zu verändern?
Laut unserer Studie reagieren die Entscheider unterschiedlich auf diese neuen Rahmenbedingungen: Knapp die Hälfte von ihnen will die Mitarbeitenden künftig stärker motivieren und offen mit Vorschlägen umgehen. Immerhin ein Drittel will mehr Verantwortung abgeben, um damit Freiraum für Eigenverantwortung und ergebnisorientiertes Arbeiten zu schaffen.
Bringen Führungskräfte denn überhaupt die dafür nötigen Soft Skills mit?
Da scheiden sich die Geister. Im Büro war es ja nun einmal nicht zu übersehen, wenn es Mitarbeitenden nicht gut ging. Im virtuellen Umfeld kann so etwas viel leichter untergehen. Die Frage, die sich jede Führungskraft heute stellen muss: Wie schaffe ich eine Verbindung und Verbindlichkeiten, wenn die räumliche Nähe nicht mehr gegeben ist?
Ist das auch ein Generationenthema? Haben jüngere Arbeitnehmende ein größeres Bedürfnis gesehen zu werden?
Tatsächlich brauchen Jüngere eine sehr persönliche und vertraute Verbindung zu ihren Vorgesetzten. Die Älteren sagen da eher mal: „Ich bin schon lange im Geschäft – ich weiß, wie der Hase läuft.“ Jüngere brauchen einen Sparringspartner, der Parameter vorgibt, ohne aber das Gefühl von übermäßigem Hierarchiedenken zu vermitteln. Hier helfen klare Rollen und Absprachen.
Was motiviert die Generation Z außerdem besonders?
Das Thema Work Life Balance ist bei den jungen Leuten ganz hoch angesiedelt. Das hängt aber bestimmt nicht damit zusammen, dass diese Menschen faul und träge wären, sondern sie sind stärker als die Generationen vor ihnen von ihrer persönlichen Beziehungsarbeit absorbiert. Flüchteten ältere Generationen früher davor ins Büro, stellen sich jüngere viel stärker dem, was zu Hause passiert. Dafür brauchen sie angemessen viel Zeit. Die Ära, in denen Arbeitnehmende samstags freiwillig ins Büro kamen, um sich aus der Verantwortung herauszunehmen und in Ruhe Zeitung zu lesen, sind eindeutig vorbei.
Vielen Dank Stephan für das tolle Interview. Wer noch mehr zum Thema Motivation erfahren will, lädt sich einfach das IPA Magazin „Motivation“ runter.
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