Laterale Führung- Königsdisziplin für Digital Leader
Ob Projektmanager, Teamleiter oder Fachkraft die Arbeit in Projekten ist normal. Damit leiten auch immer mehr Personen Mitarbeiter, deren Vorgesetzte sie nicht sind. Geführt wird auf gleicher Hierarchie-Ebene, von Peer to Peer oder gar Hierarchie übergreifend. Das Führen von der Seite, auch laterale Führung genannt, hat es in sich. Wir verraten Ihnen, wie das „Führen von der Seite“ gelingt.
Trotz unterschiedlicher Interessen zum Ziel kommen
Während die hierarchische Führung sich auf die disziplinarische Weisungsbefugnis berufen kann, müssen Sie bei der lateralen Führung überwiegend auf Vertrauen und Verständigung bauen. Ein gemeinsamer Denkrahmen ist eine gute Grundlage, die unterschiedlichen Interessen aller Beteiligten tragfähig zu verbinden. Denn bei der lateralen Führung leiten Sie Menschen an, die
- nicht mehr nur einem einzigen Vorgesetzten verpflichtet, sondern je nach Aufgabe und Projekt mehreren Stellen
- Ihnen nicht direkt unterstellt sind und deshalb womöglich weniger Respekt zeigen
- Ihnen über größere Entfernungen zugeordnet sind.
Kampf um Ressourcen
Das bietet genug Raum für Konflikte, Missverständnisse und Kampf um Ressourcen und Prioritäten. Die (Projekt-)Beteiligten vertreten häufig die Interessen ihrer eigenen Bereiche, haben konträre Ziele und unterschiedliche Auffassungen über Vorgehensweisen und Dringlichkeit von Aufgaben. Das alles muss zusammengeführt werden – Konflikte und Reibungen sind dabei vorgezeichnet. Wer in diesen Konstellationen seine Ziele erreichen will, sollte exzellent kommunizieren und Flexibilität zeigen, ohne die eigenen Interessen aufzugeben.
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Kennzeichen lateraler Führung:
- Laterale Führung heißt Projektarbeit. Diese ist von Natur aus durch hohe Unsicherheit geprägt. Lateral Leader müssen also Unsicherheit managen.
- Fehlende Durchgriffsmöglichkeiten: Lateral Leader können Teammitglieder zu nichts „zwingen“, sie sind vielmehr auf freiwillige Kooperation angewiesen.
- Unterproportionale Motivation der Teammitglieder: Nicht jeder ist mit der gleichen Begeisterung und dem gleichen inneren Feuer im Projekt engagiert wie der Lateral Leader. Manche Projektmitglieder sehen keinen besonderen Nutzen für sich selbst in dem Projekt – sie sind „abgeordnet“ worden und nur bedingt am Projekterfolg interessiert.
- Häufig bestehen Zielkonflikte zwischen Linie und Projekt – und damit auch zwischen Lateral Leader und Linienführungskräften.
„Nicht jeder ist mit der gleichen Begeisterung und dem gleichen inneren Feuer im Projekt engagiert wie der Lateral Leader.“
Tipps, damit laterale Führung gelingt
- Fehlende Weisungsbefugnis akzeptieren: Entwickeln Sie ein neues Selbstverständnis von Ihrer Führung.
- Unterschiedliche Interessenlagen berücksichtigen: Es gibt mehr als nur eine „Wahrheit“ und Perspektive.Diese müssen Sie zusammen bringen.
- Akzeptanz schaffen: Wer nicht befehlen kann, braucht Akzeptanz. Akzeptanz entsteht durch Authentiziät und exzellente Kommunikation.
- Unterschiede wertschätzen: Je mehr Expertise aus verschiedenen Richtungen zusammenkommt, je besser gelingt die Lösung.
- Ziele aushandeln: Eigene Ziele haben, aber offen bleiben für neue Denkansätze. Fördern Sie den kritischen Diskurs.
- Regeln verändern: Wenn es hakt, ändern Sie Routinen und starre Projektabläufe.
- Machtstrukturen berücksichtigen: Machen Sie sich bewusst, wer die Stakeholder inner- und außerhalb Ihres Projektes sind.
Wer jetzt feststellt, „das sind ganz schön viele Anforderungen“, dem kann man nur zustimmen. Aber Sie können sich vorbereiten und unterstützen lassen- denn nicht jeden Fehler muss man selber machen.
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