Digitalisierung der Arbeitswelt – so gelingt die Transformation

Die Digitalisierung der Arbeitswelt sorgt bei Führungskräften und Mitarbeitern für viele offene Fragen. Um in deutschen Unternehmen neue Prozesse zu entwickeln und umzusetzen, müssen die Abteilungen zunächst dafür sensibilisert werden.

Oncampus, sprach mit Ursua Vranken über die Digitalisierung der Arbeitswelt und berichtet dazu auf seinem Blog.

Frau Vranken, was sind denn konkrete Herausforderungen für Unternehmen im Zeitalter der Digitalisierung?

Das Tempo der digitalen Entwicklungen ist enorm und hat vielfältige Auswirkungen auf Geschäftsmodelle, Produkte und Mitarbeiter. Schlagworte sind dabei Industrie 4.0, künstliche Intelligenz, Cloud Computing, das Internet der Dinge, 3D-Druck, Social Networking, Augmented Reality oder auch Big Data.

Jedes einzelne Thema ist komplex und bringt eine Vielzahl von neuen Chancen und Lernnotwendigkeiten in die Unternehmen. Mitarbeiter und Führungskräfte müssen entsprechende Kompetenzen aufbauen, um damit souverän umzugehen und sich im digitalen Dschungel zu Recht zu finden.

Lebenslanges und permanentes Lernen wird damit zum Pflichtprogramm für alle. Die Digitalisierung verändert vor allem die Kommunikation und Kultur in Unternehmen. Inwiefern muss die Personalabteilung vorangehen, um den Wandel einzuleiten?

Hier geht es zum ganzen Interview Digitalisierung der Arbeitswelt.

 

Wir danken Oncampus,  eine 100%ige Tochter der Fachhochschule Lübeck und  einem der europäischen Megaprovider im E-Learning für das Gespräch.

Weitere Links zum Thema:

Training und Coaching für Digital Leader

Digital Leadership: 7 Kompetenzen, die eine moderne Führungskraft beherrschen sollte

Digital Leadership Summit 2017 in Bildern – Video

 

Führung neu denken- Leipziger Führungsmodell – Interview mit Prof. Pinkwart

Wir sprachen mit Prof. Pinkwart, Professor für Innovationsmanagement und Entrepreneurship, bis vor kurzem Rektor der HHL Leipzig Graduate School of Management und nun
Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, über digitale Transformation, neue Anforderungen an Führungskräfte und das von ihm mitentwickelte Leipziger Führungsmodell.

Prof. Pinkwart warum brauchen wir ein neues Führungsmodell?

Die Digitalisierung führt zu einem grundlegenden Wandel der Funktionsbereiche der Führung – von der Organisation bis hin zur Kommunikation: Hierarchien werden flacher und Kommunikation direkter und schneller. Führungskräfte sehen sich aufgrund der disruptiven Kraft der Veränderungen veranlasst, eingefahrene Pfade zu verlassen und die Mitarbeiter für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle zu begeistern.

Zeiten grundlegenden Wandels erfordern mehr Führungskompetenzen

Dies gelingt ihnen am besten, wenn sie für eine offene Innovations-und Fehlerkultur eintreten und den Mitarbeitern eine überzeugende Idee der Unternehmensmission vermitteln können. Erst recht in Zeiten grundlegenden Wandels reichen Managementqualifikationen allein nicht aus um erfolgreich zu führen. Vielmehr gewinnen Führungskompetenzen und unternehmerische Eigenschaften  ebenso an Bedeutung wie die Übernahme von Verantwortung gegenüber den Stakeholdern wie der Öffentlichkeit.

Teilbetrachtungen greifen zu kurz

Bisherige Führungsmodelle beantworten diese Fragen häufig aus dem engen Blickwinkel ihrer jeweiligen Teildisziplin, wie der Leadership-, der System- oder Managementtheorie, dem Entrepreneurship oder der Wirtschaftsethik. Angesichts der Komplexität der aktuellen Herausforderungen greifen Teilbetrachtungen jedoch zu  kurz.

Was ist das Leipziger Führungsmodell? 

Leipziger Leadership ModellKompass für gute Führung

Das Leipziger Führungsmodell will dazu beitragen, gute Führung mit Hilfe eines möglichst ganzheitlichen und dennoch einfach zugänglichen Orientierungs- und Handlungsrahmen zu erleichtern. Wir verzichten bewusst darauf, Werte oder Handlungsempfehlungen vorzugeben, sondern stellen dies in die besondere Verantwortung guter Führung, die wir in den Rahmen einer freien und sozialen Marktwirtschaft eingebunden sehen.

Kerndimensionen: Purpose – Unternehmergeist- Verantwortung- Effektivität

Von dort aus kommend stehen der Purpose des Unternehmens für den einzelnen, die Organisation und das Gemeinwesen im Zentrum des Modells. Er wird ebenso wie die beiden weiteren Dimensionen Unternehmergeist und Effektivität von der Verantwortung als vierter Dimension eingehegt.

Welche zentralen Herausforderungen haben Führungskräfte in Zeiten der digitalen Transformation?

Es ist ihre vornehmste Aufgabe sich selbst, ihre Führungsarbeit und ihr Unternehmen angesichts permanenten Wandels immer wieder neu infrage zu stellen, ständig dazu zu lernen und  die Mitarbeiter und übrigen Stakeholder dafür zu begeistern, sich an der ständigen Erneuerung des Unternehmens mit Begeisterung zu beteiligen.

Was bedeutet gute Führung in Zukunft?

Den tieferen Sinn des Tuns und die den Handlungen zugrundeliegenden Werte mit den Mitarbeitern und Stakeholdern zu entwickeln und zu teilen.

Wie können Führungskräfte von dem Modell profitieren?

Gerade angesichts der hohen Komplexität und Schnelllebigkeit des Alltags kommt es für Führungskräfte darauf an, den Überblick und die innere Ruhe zu bewahren, die nötig sind, um ebenso schnell wie verantwortlich entscheiden und handeln zu können. Oder mit anderen Worten: Gute Führung braucht Orientierung. Dazu leistet das Leipziger Führungsmodell einen wichtigen Beitrag.

Herr Prof. Pinkwart, Herr Minister, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Weitere Leselinks:

digital-leadership-mehr-als-technik

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Digital Leadership Summit 2017 in Bildern – Video

Am 21.6.2017 fand die neue Leitkonferenz für Leadership, der Digital Leadership Summit,  in Köln statt. Hochkarätige Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft u.a . von Zalando, IBM, BurdaForward und Haufe Group diskutierten mit Summit-Mitgründerin Ursula Vranken (IPA) neue Konzepte der Führung und Arbeitsorganisation.  Keynote Speaker Richard David Precht begeisterte in der Trinitatiskirche über 250 Gäste durch scharfe Analysen und brillante Rhetorik.

 

Digital Leadership- eine neue Art der Kommunikation und Kultur ist gefragt

Wir sprachen am 21.6.2017 mit den Speakern des Digital Leadership Summit dls#2,  Tanja Friederichs und Stephan Grabmeier,  über Führung, Social Collaboration und warum HR die Treiber Rolle in einer neuen Arbeitswelt übernehmen muss.

Hier geht es zum sehenswerten Video:

Interview mit Stephan Grabmeier (Haufe Group) und Tanja Friederichs (Puls GmbH)

Für alle die den dls#2 verpasst haben, gibt es eine schöne Zusammenfassung  und schon jetzt solltet Ihr Euch den 21.06.2018 für den dls#3 in den Kalender eintragen. 

WAS IST DER DIGITAL LEADERSHIP SUMMIT?

Der unternehmerische Wandel im Zeitalter der Digitalisierung birgt nachhaltige Konsequenzen und dadurch bedingte Veränderungen im Personalmanagement. Unternehmen stehen vor der  Aufgabe, neue Lösungen zu definieren, um geeignete Mitarbeiter zu finden, zu binden und zu entwickeln sowie bestehende Wertschöpfungsstrukturen zu überdenken. Treffen Sie Deutschlands innovativste HR- und Leadership-Köpfe und erhalten wertvolle Impulse und nützliche Handlungsempfehlungen für Ihr Unternehmen.

Die Veranstaltung richtet sich an Top-Entscheider/innen, Geschäftsführer/innen, Führungskräfte und HR-Professionals in Deutschland.

 

IM MITTELPUNKT DES DIGITAL LEADERSHIP SUMMIT STEHEN DREI FOKUSTHEMEN:

1. #DIGITALCULTURE – NEUE KONZEPTE ZUR ORGANISATIONSENTWICKLUNG  

2. #DIGITALLEADERSHIP – NEUE KONZEPTE ZUR FÜHRUNG  

3. #DIGITALPEOPLEMANAGEMENT – NEUE KONZEPTE ZUM HR-MANAGEMENT

 

SAVE THE DATE 21.6.2018 DLS#3

 

Digital Leadership- mehr als Technik, Tools & Codes

Warum Digital Leadership mehr braucht als die Beherrschung von Technik.

Digitalisierung

Industrie 4.0, künstliche Intelligenz, Cloud Computing, das Internet der Dinge, 3D-Druck, Social Networking, Augmented Reality und Big Data zählen zu den zentralen Themen der digitalen Welt. Für den technischen Laien sind das oft Schlagwörter, die nicht selten Fragezeichen oder sogar Angst auslösen.

Auch könnte man den Eindruck gewinnen, die Digitalisierung sei eine rein technische Herausforderung und es brauche nur die richtigen Codes und Tricks um  der Sache Herr zu werden.

Aber natürlich ist es nicht so einfach!

Industrielle Revolution – Auswirkungen auf Arbeit und Führungskultur

Historisch gesehen befinden wir uns in Mitten einer industriellen Revolution, deren Ergebnis wir heute nur in Umrissen erkennen können. Ob zukünftig Maschinen die Menschen in den Unternehmen komplett ersetzen werden, ist zu mindestens heute fraglich, aber auch nicht ausgeschlossen.

Sicher ist aber auf jeden Fall, dass die Digitalisierung massive Auswirkungen auf die Zukunft der Arbeit und damit auch auf die Führungskultur haben wird.

Digitalisierung bedroht Arbeitsplätze und schafft neue Jobs zugleich

Laut Studien des Digitalverbands Bitkom erwarten zwei Drittel bis drei Viertel der Unternehmen, dass es künftig mehr spezialisierte Tätigkeiten geben wird. Während an manchen Stellen Arbeitsplätze entfallen, entstehen in anderen Feldern neue Jobs und Herausforderungen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geht davon aus, dass in Deutschland mit dem digitalen Wandel in der Produktion (Stichwort Industrie 4.0) rund 430.000 neue Stellen entstehen und gleichzeitig um die 490.000 Jobs verloren gehen.

Megatrends

Aber auch andere Megatrends, wie die fortschreitende Globalisierung, die demografische Entwicklung, gesellschaftlicher Wertewandel und völlig neue Geschäftsmodelle aus der Shared Economy (Uber, Airbnb) werfen bereits heute Ihre Schatten auf unsere Gesellschaft und verändern damit die Art des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit nachhaltig.

Digitalisierung ist kein Fieber

Je mehr wir uns also mit den Themen der Digitalisierung beschäftigen, je deutlicher wird: Die Digitalisierung ist kein Fieber, das bald wieder vorbeigeht, sondern die zukünftige Basis für Produktivität, Fortschritt und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft.

Neue Kompetenzprofile

Digitale Technologien verändern Aufgaben- und Kompetenzprofile sowie die Art miteinander zu kommunizieren. Dabei entstehen völlig neue Möglichkeiten der Kollaboration: einerseits zwischen Mensch und Maschine, andererseits auch zwischen Mensch und Mensch. Was für den einen ein Horrorszenario ist, ist für den anderen langersehnte Hoffnung, die möglichst schnell in Erfüllung gehen sollte.

Neuer Typ Mitarbeiter – Digital People 

Gleichzeitig gilt es eine Generation neuer selbstbewusster Arbeitnehmer an Board zu halten, für die das Schreckensszenario „Arbeitslosigkeit“ nicht mehr gilt und oftmals dem Freelancer- Job der Festanstellung den Vorzug gibt. Für sie muss Arbeit nicht nur Geld einbringen, sondern Sinn & Spaß machen. Dafür bringen sie Folgendes mit:

  • informelle, antiautoritäre Haltung
  • hohes Selbstvertrauen
  • Unabhängigkeit & Individualismus
  • Technologieaffinität – Digital Native
  • Social Networker – gut vernetzt und „always on“
  • Mehrsprachigkeit und Mobilität

Besonders junge Mitarbeiter stellen Hierarchien in Frage, akzeptieren Regeln nur , wenn sie Sinn machen und wollen wissen, welchen Mehrwert der eigene Chef ihnen bietet. Im sozialen Netzwerk holen sie sich Wissen, Rat und Feedback und klagen selbstverständlich Work Life Balance und Home Office ein.

Arbeit und Führung wird anders – Digital Leadership

Spätestens jetzt ahnen wir: Arbeit und Führung wird anders. Digital Leader müssen sich einerseits technisch up to date halten, um die neusten digitalen Trends und Geschäftsmodelle nicht zu verpassen. Gleichzeitig müssen sie eine moderne, offene Führungskultur etablieren und folgende Fragen beantworten.

 Selbst-Check

  • Wenn sich Abläufe, Prozesse oder sogar ganze Geschäftsmodelle plötzlich radikal durch Digitalisierung verändern, was heißt das für die Manager und Mitarbeiter meiner Organisation?
  • Wie fördern wir die Change- Fähigkeit und den Change-Willen von Mitarbeitern?
  • Welche Kultur und welche Werte tragen uns in die Zukunft, wie soll unsere kulturelle DNA aussehen?
  • Wie kommen wir in der digitalen Organisation zu neuen Einstellungen, neuen Erkenntnissen und vor allem auch zu guten und schnellen Entscheidungen?
  • Wie finden wir das richtige Maß von Be- und Entschleunigung?
  • Wie entwickle ich mein Team und mich selbst weiter – wie werde ich zum Digital Leader?

Digital Leader sind People Manager

Digital Leader greifen diese Fragen auf und entwickeln im Dialog und Diskurs mit ihren Teams Lösungsansätze. Sie schaffen Lern- und Experimentierräume für Mitarbeiter und treiben den digitalen Wandel mit neuen Konzepten der Führung voran. Sie verbinden Technik und Menschen zu einer sinnvollen Einheit und investieren in kluges People Management. Alles das will gerlernt werden – Digital Leader fallen nicht vom Himmel.

Digital Leader fallen nicht vom Himmel- Weiterbildung für Praktiker 

Deswegen empfehlen wir für Umsetzer und Praktiker die Ausbildung zum Digital Leader – effektiv und professionell die wichtigsten Leadership Skills trainieren. Hier gibt es mehr Infos.

Informiert bleiben 

Lesen Sie mehr zum Thema Digital Leadership in unserem gleichnamigen Institutsbrief, den Sie hier virensicher und kostenfrei Downloaden können.

 Digital Leadership

Sie suchen das persönliche Gespräch? Dann melden Sie sich bei uns– wir haben ein Ohr für Ihre Anliegen.

 

Summary – fantastischer Digital Leadership Summit in Köln- dls#2

Am 21.6.2017 fand der Digital Leadership Summit in Köln mit 250 Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft statt. Die Initiatoren Joachim Vranken (Web de Cologne) und Ursula Vranken (IPA) freuten sich über die tolle Resonanz und die bundesweit angereisten Entscheider aus der Digital- und Medienszene, ebenso wie über die Vertreter aus Mittelstand und Konzernwelt.

Ein tolles Event mit hochkarätigen Speakern und tollen Insights zu neuen Konzepten der Führung von Zalando, IBM, Haufe-umantis, BurdaForward,Puls Group, Leadership Garage, Pl3, Hochschule Niederrhein. Keynote Speaker Richard David Precht begeisterte in der Trinitatiskirche durch scharfe Analysen und brillante Rhetorik.

Wir danken allen Speakern und Gästen, die den Digital Leadership Summit dls#2 zu einem herausragenden Netzwerktreffen gemacht haben und  durch Ihren Input und angeregte Diskussionen zu einem wegweisenden Zukunftsdialog beigetragen haben.

Veranstaltungsbericht von Cribb.

Veranstaltungsbericht von Personalwirtschaft

Veranstaltungsbericht managerseminare

Veranstaltungsbericht von StepStone

Veranstaltungsbericht Kölner Stadtanzeiger 

Veranstaltungsbericht Leadership Garage

Bild: Joachim Vranken, Prof. Sabine Remdisch, Richard David Precht, Ursula Vranken, Oliver Eckert

5M7A0383Simon Hecht Foto

 

Was ist Digital Leadership Stephan Grabmeier?

Stephan Grabmeier ist einer der Keynote Speaker auf dem Digital Leadeship Summit 2017. Summit Mitgründerin Ursula Vranken hatte die Gelegenheit ihn im Vorfeld kurz zu interviewen.

Seit 2015 ist er Chief Innovation Evangelist der Haufe-umantis AG, einem führenden Anbieter von Talent Management Software in Europa  In dieser Position verantwortet er den Auf- und Ausbau neuer Geschäftsfelder in der Digitalen Transformation.

Stephan ist in Deutschland einer der Innovationsführer rund um die Themen Digitalisierung, neue Wege der Arbeit und Führung.

Im August 2015 wurde Stepahn Grabmeier vom Personalmagazin unter die „40 führenden Köpfen im Personalwesen“ in Deutschland gewählt. Er ist Initiator des HR Innovation Slam, der HR Safari und der Silicon Valley Leadership Garage– dreier in Deutschland völlig neuer Innovationsformate für die HR Szene.

Sie wollen Stephan am 21.6. live beim dls#17 in Köln erleben?

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Angststillstand – Keynote von Precht auf dem Digital Leadership Summit

Angststillstand was ist das? Grundeinkommen für alle? Im Vorfeld des Digital Leadership Summit (21.6.17) , der Leitkonferenz für neue Konzepte der Arbeit und Führung, sprach der KStA, mit unserem Keynote Speaker Richard David Precht über Angststillstand und die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Zukunft der Arbeit.

Herr Precht, Sie beschäftigen sich mit der Frage, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf die Arbeitswelt hat. Es scheint ja nur wenige Berufe zu geben, die nicht bedroht sind.

Grob geschätzt wird vielleicht die Hälfte der Berufe übrig bleiben. Erzieher und Lehrer, auch Krankenschwestern wird es noch geben, man wird sich nicht völlig digital pflegen lassen. Hochwertiges Handwerk wird übrig bleiben, also alles, was nicht aus dem 3D-Drucker kommt. Der Marmorfußboden, die gediegene Handarbeit. Wir werden einen Imageverlust der Dienstleistungsberufe haben, die man klassischerweise mit Abi macht.

Ist uns das Ausmaß der Veränderungen schon bewusst?

In der Bevölkerung gibt es eine tiefe Ahnung davon, dass viel Altes verloren gehen wird und etwas Neues kommt, auf das sich die wenigsten freuen. Das ist der Grund, warum in der Politik die Retropie, die rückwärtsgewandte Utopie, vorherrscht. Das Wort Digitalisierung löst überall Angst aus.

Sprechen Sie von der AfD?

Nein, das finden Sie überall. Auch bei der Linken. Ein Großteil der Linken möchte in die Zeit von Willy Brandt zurück und sieht in der Technik überwiegend das Bedrohliche. Dabei wäre es Aufgabe der Linken, für das digitale Zeitalter eine Utopie zu entwerfen, weil das ein ur-linkes Thema ist. Im 19. Jahrhundert haben die damaligen Linken als Vorhut davon geträumt, dass die Menschen von unwürdiger, körperlich verheerender Arbeit durch Maschinen befreit werden. Die technische Revolution wurde von den Linken befürwortet. Und heute leben wir in einer Zeit, in der die Linke in der Technik ausnahmslos Bedrohung und Greuel sieht, aber nicht die Möglichkeit, Menschen von langweiliger Arbeit zu befreien.

Hier geht es zum ganzen Interview   Quelle: https://www.ksta.de/27767074 ©2017

Richard David Precht und weitere Top Speaker live erleben? Dann schnell noch eins der heißbegehrten Tickets für den Digital Leaderhip Summit sichern

 

 

Digital Leadership: überfordert mit neuen Technologien. Otto Schell im Interview.

Im Vorfeld des Digital Leadership Summit sprachen wir mit Otto Schell*, einer der profiliertesten Kenner und Experten rund um das Thema Digitale Transformation über die Zukunft von Arbeit, Organisation und Führung.

Otto, Du bist seit vielen Jahren weltweit  in Projekten als Business Architect und Head of CCoEs unterwegs und erlebst die digitale Transformation quasi hautnah mit.

Warum verändert die Digitalisierung überhaupt die Art und Weise wie wir in Zukunft zusammenarbeiten?

Der entschiedenste Wandel wird aus meiner Sicht darin liegen, dass wir keine langfristigen oder standardisierten Arbeitsverträge mehr haben werden. Wir werden ausbrechen aus den klassischen  Mustern von Auftraggeber und Arbeitnehmern. Stattdessen wird ein „Relevanz-Management“ stattfinden, wonach es darauf ankommt seine Talente oder Skills im Netzwerk zu vermarkten, um dann passend für den Bedarf einsatzfähig zu sein.

Braucht es dann keine Personalabteilung (HR) mehr, die für’s Recruiting zuständig ist?

Ich betrachte HR als Supply Chain, es sollte Transparenz über die Ressourcen herrschen, um Sie schnell und damit auch zu Ihrer Zufriedenheit richtig einsetzen zu können. Also Transparenz versus Abschottung von Talenten.

Neben Technik und den Prozessen verändert sich auch die Arbeitswelt. Was sind  aus Deiner Sicht die radikalsten Veränderungen?

Das ganze Thema Human Ressource Management muss sich einem Wandel unterziehen. Wir können nicht auf der einen Seite über Agilität, Geschäftsmodellveränderung oder permanente Verfügbarkeit reden, verhindern aber durch derzeitige Gesetzgebung oder Altlasten wie „Regelarbeitszeit“ oder „Sonntagsarbeitsverbot“ das was IoT ausmacht, nämlich: 24/7.

Was bedeutet das konkret? Schmeißen wir alle Regeln über Board, die bislang die Arbeitswelt aus machen?

Nicht zwangsläufig. Wir brauchen ein Regelwerk (aber ein anderes) das u.a. dafür sorgt, dass keine soziale Ungleichheit entsteht. In Deutschland, sind wir angewiesen auf das Wissen in den Köpfen der Mitarbeitern, andere Reserven haben wir nicht. Also müssen wir diese optimal einsetzen und die Talente bestmöglichst „ausnutzen“ und auslasten, um auf dem Weltmarkt weiterhin eine Rolle zu spielen.

Welche Chancen bieten neue Technologien für den Standort Deutschland?

Technologien wie zum Beispiel der  3D-Druck  ermöglichen auch unter den o.g. Voraussetzungen, dass wir Produktion wieder zurück zu holen. Dazu müssen wir in die Diskussion gehen und ggf. auch derzeitige  Machtstrukturen ändern und  anpassen.

Sind wir alle und auch Führungskräfte mit den neuen Technologien überfordert?

Ja, das glaube ich schon. Viele sind mit der rasanten Geschwindigkeit der technologischen Entwicklung überfordert und laufen Buzz-Wörtern wie Big Data, Digitalisierung,KI etc. hinterher, ohne sich damit intensiv auseinander zu setzten. Aber ohne das, wird man die gigantischen Veränderungen und Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle nicht begreifen.

Was heißt das für Lernen und Führung?

Derzeit werden wir von Schule über Lehre bis zum Studium statisch auf Abfolgen oder Beweise trainiert, die sich mit real time oder den Medien geradezu selber aushebeln. Natürlich brauchen wir auch in Zukunft „handwerkliches Rüstzeug“ oder akademische Grundlagen.  Aber im Zeitalter von Machine Learning und Künstlicher Intelligenz müssen wir vieles neu denken.

Welche Fähigkeiten brauchen Führungskräfte in Zukunft

  • Stringenz: Im Umbruch benötigt man Führungskräfte, die eine Vision haben, aber mit Fehlern umgehen können.
  • Emotionale Intelligenz: Es wird darauf ankommen, nicht mehr nur zu führen, sondern zu begleiten, um die Vielfalt der Aufgaben zu erledigen
  • Balance: Entscheidungen werden aufgrund der Geschwindigkeit zum Drahtseil-Akt
  • Verhandlung: Es wird mehr und mehr darauf ankommen, die Stakeholder intern / extern in den Griff zu bekommen, da sich kurzfristige €-Interessen und derzeitige Unternehmensplanung in der IoT Welt trennen
  • Abgeben: Neue Kompetenzen können sich nur aufbauen, wenn man sich von Aktivitäten trennt, die das Team im Griff hat
  • Scout: Erkennen und Ausreifen von Talenten

Wo stehen wir heute? Arbeiten die Organisationen an entsprechenden Aus- und Weiterbildungen?

Ich denke, dass die Thematik offen diskutiert wird, aber wie immer „typisch Deutsch“ im Sinne von vorsichtig, abgegrenzt, nur keinen rein lassen. Hier müssen wir lernen, offener mit einander umzugehen. Wir werden die Herausforderungen und Investitionen nur gemeinsam stemmen können.

Otto wir danken Dir für das Gespräch und freuen uns auf weiteren Austausch am 21.6.2017 beim dls#2 in Köln.

 

TIPP

Sie wollen noch mit dabei sein und von weiteren Innvovationsführern hören, wie die Zukunft der Arbeit gestaltet werden muss: Tickets für den Digital Leadership Summit gibt es hier:

*Zur Person:

Otto Schell ist seit 2008 Mitglied des Vorstandes der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG). Er verantwortet das Ressort IoT/Business Transformation – Geschäftsmodelle sowie Globalisierungsthemen. Innerhalb von General Motors ist er als Global SAP Business Architect and Head of SAP CCoE für die Ausrichtung der SAP Business Process Platform im Hinblick auf die digitalen Anforderungen des Unternehmens zuständig. Beim Diplomatic Council (UNO reg.) hat er kürzlich das D.C. Otto Schell Institute for Digital Transformation eröffnet und ist Chairman International Relations. Otto Schell ist ebenfalls Lehrbeauftragter am Management Center Innsbruck und als Digital Transformation Advisor in der PDAgroup eingebunden.

Interview zu Digital Leadership mit Norbert Janzen von IBM

Anlässlich des Digital Leadership Summit– der Leitkonferenz zu neuen Konzepten der Führung am 21.6. 2017 in Köln- sprachen wir mit Norbert Janzen, Managing Director and Head of HR at IBM Deutschland GmbH

Herr Janzen, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben für das Interview. Sie bzw. IBM sind ja mit Sven Semet, der bei Ihnen im Hause als HR Thought Leader unterwegs ist,  auch auf dem Digital Leadership Summit vertreten. 

Deswegen wollen wir natürlich wissen:

Wie wird sich aus Ihrer Sicht das Thema Führung in Zukunft verändern?

Führung wird sich im digitalisierten Zeitalter an die veränderten Strukturen in den Unternehmen und die veränderte Arbeitsteilung anpassen müssen. Führung wird nicht die beste fachliche Expertise und Delegation von Arbeiten in den Vordergrund stellen. Vielmehr ist es die Summe der Komplexität aufzulösen und eine Gruppe/Abteilung zielsicher zu einem definierten Outcome zu führen.

Welche Rahmenbedingungen brauchen Führungskräfte, um in Zukunft effektiv zu führen?

Führungskräfte müssen vom Unternehmen „empowered“ werden ihre Verantwortung wahrzunehmen und Entscheidungen zielgerichtet und schnell treffen zu können. Dazu bedarf es der Datengrundlage aber auch der prozessualen Simplifizierung. Damit gewinnen Sie im Ansehen bei den Mitarbeiten durch das schnelle voranbringen von Projekten, das effiziente führen der Abteilung/Gruppe aber auch in der Mitarbeiterentwicklung/Karriere Coaching.

Welchen Nutzen können Führungskräfte aus HR- Analytics ziehen?

Viele Daten die zur Entscheidungsfindung bei Führungskräften wichtig sind liegen heute schon vor, allerdings vielfach unstrukturiert und nicht als Entscheidungsvorlage für FKs aufbereitet. HR Analytics wird genau dieses sicherstellen und somit einen wertvollen Beitrag zu fundierten und schnelleren Entscheidungen von Führungskräften liefern.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Wer sich noch für den Summit anmelden will, kann das hier tun.