Beiträge

Kultur Kampf um Homeoffice und Performance bei SAP

Kampf um Homeoffice und Performance System bei SAP

Homeoffice 2 Tage die Woche

SAP-Personalchef Cawa Younosi, ein Verfechter der „Work from Anywhere“-Regel, hatte bereits im Dezember 2023 seinen Rücktritt angekündigt. Offensichtlich ahnte oder wusste er schon damals, was in Sachen neuer Arbeitskultur und Personalpolitik auf die SAPler zukommen würde.

Kampf um Homeoffice – Belegschaft läuft Sturm

Nach der freien Wahl des Arbeitsortes sollen nun wieder drei Präsenztage pro Woche zur Pflicht werden. Und die Belegschaft läuft Sturm. Das Argument des SAP-Sprechers gegenüber der SZ, „unsere Büros sind nicht nur zentrale Arbeitsorte, sondern auch Dreh- und Angelpunkte für den direkten Austausch“, scheint die Belegschaft nicht zu überzeugen. Stattdessen schrieben rund 2000 SAPler ihrem CEO Christian Klein eine Frustmail, in der es hieß: „SAP, wie wir es kannten, ist vorbei“.

Klein ließ sich davon nicht beeindrucken und zog die Kehrtwende durch. Inwieweit er damit sein Ziel erreicht, Wettbewerbsvorteile und eine bessere Teamkultur zu erlangen, dürfte in den Sternen stehen, denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fühlen sich durch die Entscheidung von oben vom Unternehmen verraten, so der SAP-Betriebsrat. Keine gute Voraussetzung für eine #Vertrauenskultur.

Performance Kultur

Geht es nach CEO Klein, soll auch ein neues, leistungsorientiertes System das bisherige ablösen, wie das Handelsblatt berichtet. Er will demnach mit Hilfe eines Mitarbeiterbeurteilungssystems unter dem Namen „Winning Culture“ eine „Leistungskultur“ mit mehr Fluktuation in der Belegschaft etablieren, berichten das Handelsblatt und die Süddeutsche Zeitung (SZ). Demnach sollen Vorgesetzte ihre Mitarbeiter nach bislang unbekannten Kriterien in drei Kategorien einteilen: „Performer“, „Achiever“ und „Improver“. Die erstgenannten „Bringer“ könnten dann für ihre besonderen Leistungen finanziell belohnt werden, etwa durch Prämien. Das Mittelfeld erfüllt die Erwartungen. Mitarbeiter, deren Leistung als verbesserungswürdig eingestuft wird, müssten sich anstrengen und z.B. an Schulungen teilnehmen.

Einschätzung

Auch wenn sich dieser Schritt drastisch anhört, ist daran aus meiner Sicht nichts Verwerfliches, denn ich schätze, dass ein Großteil der Dax-Unternehmen Leistungsbeurteilungen durchführt und dabei die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Potenzial und Leistung bewertet.

Talente frühzeitig identifizieren

Ein solches Leistungssystem wird in der Regel vor allem im Hinblick auf so genannte „Over-Achiever“ oder auch „High-Performer“, also Personen, die als besondere Talente gelten, eingerichtet. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es heute für jedes Unternehmen besonders wichtig, seine besten Performer zu identifizieren und natürlich auch zu binden. Mit der Performance-Potential-Matrix wird ein Pool von zukünftigen Gestaltern, Entscheidern, Fach- und Führungskräften geschaffen, der Teil der strategischen Personalplanung ist.

Natürlich bedeutet dies gleichzeitig, dass auch Mitarbeitende identifiziert werden, die derzeit nicht den gewünschten Erwartungen entsprechen. Sofern den „Imporvern“ durch Training, Feedback und Coaching Unterstützung angeboten wird, ist daran auc mener Sicht ebenfalls nicht verwerflich.

Talent Pool für mehr Wettbewerbsfähigkeit

Entscheidend bei Performance-Systemen ist aber in der Regel, wie sie eingeführt werden, wie transparent die Kriterien sind, wie die Bewertungen und Gespräche erlebt werden und ob die Führungskräfte das Instrument tatsächlich als Entwicklungsinstrument nutzen.
Wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darin eine Chance sehen, sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln, dann profitiert auch das Unternehmen davon und SAP-Chef Klein erreicht sein Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern – gemeinsam mit dem Team.

Tipp 1:

Hier erfahren Sie mehr zur Gestaltung eines guten Talent Managements.

Tipp 2:

Zurück ins Büro – ein neuer Trend?

Es häufen sich die Meldungen über Bestrebungen namhafter Technologieunternehmen, ihre Mitarbeiter zurück ins Büro zu holen. Begründet wird dieser Schritt mit der Sorge um Leistung, Kultur und Innovationsfähigkeit. Was ist dran am Trend und was können wir daraus lernen?

Zurück ins Büro

Bereits vor einigen Wochen hatte IBM die Rückkehr ins Büro angekündigt. IBM will wieder mehr Mitarbeiter*innen ins Office holen, um vertieft an Kultur und Zielen zu arbeiten. Zuerst trifft es die Softwaremitarbeiter*innen, die mit deutlichen Bitten und Worten aufgefordert werden, mindestens 3-4 Tage im Office zu arbeiten. Vor allem diejenigen, die im Umkreis von 80 Kilometern um ein Büro wohnen, sollen bald wieder mehr am Schreibtisch sitzen, um „mehr Zeit miteinander zu verbringen“.

Für die Erreichung der Unternehmensziele sei es laut IBM von großer Bedeutung, gemeinsam und vor Ort zu arbeiten. Erst kürzlich äußerte sich CEO Arvind Krishna in einem Interview mit Bloomberg zum Thema. „Wenn man Menschen managt, dann muss man sie auch hin und wieder sehen“, so Krishna. Für ihn sei es schwierig, die tatsächliche Leistung der Teammitglieder zu beurteilen, wenn er die Menschen nicht um sich herumhabe. Außerdem hält er das Homeoffice in vielen Fällen für karriereschädlich.

Erstaunliche Zustimmung erhält die Strategie von Zoom-Chef Eric Yuan, der meint, dass die Arbeit über Zoom das Vertrauen und die Innovation unter den Beschäftigten hemme und er deswegen ebenfalls mehr Zoomies ins Büro zitiert. 

Büropflicht und Drohungen bei Amazon

Auch Amazon schließt sich dem Return to Office Trend an und forderte bereits vor Wochen seine Remote Arbeiter auf, in die Nähe eines Amazon- Standortes umzuziehen, was zu heftigen Protesten und Kündigungen führte. Trotzdem verschärft der Konzern aber nun seine Politik und droht denjenigen, die sich weiterhin weigern ins Büro zurückzukehren mit Entlassungen.

Druck erzeugt Gegendruck

Wenn wundert es da, dass so viel Druck auch kreativen Widerstand erzeugt. So berichtet Insider, dass einige Mitarbeiter in Erwägung zogen, die Adresse eines Familienmitglieds in der Nähe eines Amazon-Büros zu nutzen, oder einem Umzug zugestimmt haben und dann die Zeit, die ihnen für den Umzug eingeräumt wurde, für die Suche nach einem anderen Arbeitsplatz genutzt haben.

Büro versus Homeoffice: Der Streit eskaliert

Dem steht oft die Meinung vieler Top-Talente entgegen, die Homeoffice als neuen Standard und Hygienefaktor sehen. Stellvertretend zitiere ich eine Stimme aus meinem LinkedIn-Post zum gleichnamigen Thema:

„Damit mich ein Arbeitgeber für 3-4 Tage zurück ins Büro holen oder abwerben könnte, kämen nur 2 Szenarien in Frage:

„Das Büro müsste quasi vor meiner Haustür liegen und zweitens müsste es eine sehr deutliche finanzielle Kompensation geben.“

Man darf also gespannt sein, ob der erwartete Produktivitätsgewinn durch Präsenz nicht zum Wettbewerbsnachteil für die oben genannten Technologieunternehmen wird und ob sie den Produktivitätsverlust durch Abwanderung von Fachkräften und unbesetzte Stellen kompensieren können.

Homeoffice in Deutschland stabil

Rückenwind bekommt das „Team Homeoffice“ hierzulande vom ifo Institut, das in einer aktuellen Studie gezeigt hat, dass viele deutsche Unternehmen die Produktivität im Homeoffice positiv bewerten.

In einer Umfrage des Instituts unter 9.000 deutschen Unternehmen im August 2023 gehen 60,1 Prozent davon aus, dass die Produktivität auf gleichem Niveau bliebe, auch wenn alle Mitarbeiter ins Büro zurückkehrten. Nur 31,6 Prozent erwarten eine Produktivitätssteigerung, wenn alle Mitarbeiter im Büro arbeiten.

Das ifo-Institut prognostiziert, dass Homeoffice auch in Zukunft eine relevante Option für Unternehmen bleiben wird. Begründet wird dies mit der Erwartung, dass die Produktivität stabil bleibt und gleichzeitig die Kosten gesenkt werden können.

Auf dem laufenden bleiben mit Tipps und Tricks für den Führungsalltag – hier anmelden für die IPA News

Fazit:

Die Diskussion wird zunehmend hitziger, aber leider auch viel zu pauschal geführt. Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass die Studienlage in Deutschland zu Hybrid- und Optionsmodellen ein durchweg positives Bild zeichnet. Die Entscheidung für mehr oder weniger Homeoffice sollte meines Erachtens unternehmens-, branchen- und auch tätigkeitsspezifisch getroffen werden. So sollte beispielsweise bei kreativer Teamarbeit der Präsenzanteil deutlich höher sein als bei Einzelarbeit.

Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass das Homeoffice gekommen ist, um zu bleiben, sollten wir die Energie der zwischenmenschlichen Kommunikation und der persönlichen Begegnung nicht unterschätzen. 

Für eine lebendige Unternehmenskultur braucht es auch in Zukunft die richtige Mischung aus persönlicher Begegnung, Teamgeist und Technik.

Selbstcheck für Entscheidungsträger/innen:

  • Wie viel Homeoffice tut der eigenen Organisation und Kultur gut?
  • Wie gut halten wir den Kontakt zu unseren Mitarbeitenden?
  • Sind unsere Führungskräfte ausreichend in Remote Leadership geschult?
  • Was wünschen sich unser Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen?

Mehr zum Thema:

Homeoffice macht glücklich

Homeoffice macht glücklich- zu dieser Erkenntnis kommt die  Studie  des Marktforscher YouGov,  die zusammen mit Cloud-Anbieter Enreach mehr als 2.000 Menschen zu ihrem Verhalten und ihrer Stimmungslage bei der Arbeit von zu Hause gegenüber der Arbeit im Büro befragt haben.

Produktiver im Homeoffice

Dabei gaben die Fulltime Homeoffice Arbeiter*innen an dort deutlich zufriedener (53 Prozent), produktiver (50 Prozent) und ausgeglichener (44 Prozent) zu sein als die Befragten, die hybrid, zum Teil zuhause und zum Teil im Büro, arbeiten (37 Prozent zufriedener im Homeoffice im Vergleich zur Arbeit im Büro, 34 Prozent produktiver und 36 Prozent ausgeglichener).

Work Life Balance sehr gut im Homeoffice

Auch mit dem Abschalten haben die Remote Arbeitenden wenig Probleme: nur 29 Prozent von Ihnen gaben an, dass es ihnen schwerfällt, nach Arbeitsende im Homeoffice abzuschalten (bei den Teilnehmern, die hybrid arbeiten, waren es immerhin 35 Prozent).  Bei weniger als die Hälfte (46 Prozent) verschwimmen im Homeoffice die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit – dies scheint allerdings kein Problem darzustellen.

Kommunikation gut

Gnerell wird ja oft aufgeführt, dass Kommunikation remote immer schwierger wird und der Kontakt verloren geht. Das zumindestens kann die Studie nicht bestätigen. Die Kommunikation im Homeoffice mit Kollegen und Vorgesetzten scheint grundsätzlich gut zu laufen. Nur 21 Prozent der komplett remote Arbeitenden geben an, dass sich die die Kommunikation mit Kollegen verschlechtert hat und  mit dem Vorgesetzten sahen  nur 17% eine Verschlechterung.

Hybrid ist eher schlechter

Erstaunlich sind die Ergebnissse bei den Befragten, die hybrid arbeiten: 41 Prozent klagen im Homeoffice über eine schlechtere Kommunikation mit Kollegen, 32 Prozent finden den Austausch mit Vorgesetzten sogar schlechter.

Homeoffice ist gekommen um zu bleiben

Nach aktueller Faktenlage und verbunden mit Energiekrise und Corona gehen wir davon aus, dass sich das Homeoffice als „state of the art“ etabliert hat, sagt Ursula Vranken vom IPA. Das sollten die Firmenlenker und Lenkerinnen bei Ihren Zukunftsplanungen berücksichtigen und über Raumplanungen nachdenken, die eine Betonung des sozialen Miteinanders aufweisen.

Architektur muss mehr bieten

Wir sprachen dazu mit der Archtiketin Monika Lepel im IPA-Magazin, die zurecht darauf hinweist, dass wir in einer rein digitalen Welt und  Kommunikation vieles um uns herum ausblenden und uns „nur“ auf Sehen und Hören fokussieren. Gute Architektur – und damit auch gute Büros- könnten uns aber idealerweise auch mehr Sinnlichkeit zurück geben. Und das dürfte gerade für kreative und innovative Aufgaben genau das richtige sein.

Was Chefs und Chefinnen jetzt tun können

Das haben wir in unserem Blog Beitrag „Hilfe mein Team will nicht ins Büro kommen“ beleuchtet und geben konkrete Tipps.

 

IPA Magazin New Normal – ganz einfach donwloaden

Hilfe, mein Team will nicht ins Büro kommen. Was Digital Leader jetzt tun können.

Coaching Tipp: Hilfe, mein Team will nicht ins Büro kommen. Was Digital Leader jetzt tun können.

Corona hat uns das Homeoffice beschert und das digitale Arbeiten als New Normal etabliert. Was vor der Pandemie noch als nahezu unmöglich galt, ist in vielen Firmen heute nicht mehr wegzudiskutieren. Angefeuert durch die Energiekrise und steigenden Heizkosten, wird die Rückkehr in die Büros immer unwahrscheinlicher. So weit so gut- oder doch nicht?

In meinen Gesprächen mit Unternehmensinhabern und Inhaberinnen sowie Führungskräften aller Ebenen höre ich, neben aller Freude über die neu gewonnene Freiheit, auch Sorgen und viele offene Fragen.

Die großen Fragen lauten: wie kriege ich meine Leute wieder „in Echt“ zu sehen, wie stelle ich es an, dass mein Team regelmäßig ins Büro kommt? Wie nehme ich „Tuchfühlung“ mit meinen Leuten auf, insbesondere mit denen, die sich scheinbar im Homeoffice verkrochen haben?

Viele offene Fragen

Wie oft sollten wir uns gemeinsam treffen? Was ist angemessen? Ein- oder zweimal die Woche oder besser nur einmal im Monat oder Quartal?
Was kann ich tun damit mein Team nicht murrt, sondern motiviert zum Teamtreff erscheint?

Wie kann ich hybrides Arbeiten so gestalten, dass alle auf Ihre Kosten kommen?

Klar ist auf jeden Fall, in Zukunft wird es keine „one size fits all“ Lösung geben.  Firmen und Führungskräfte können nicht mehr auf einen Standard zurückgreifen und müssen vielmehr aushandeln, wie die Arbeit gestaltet werden kann. Aber es ist auch eine Chance, denn so können endlose Meetings und damit viel Zeit eingespart werden.

Auf dem Weg zur Lösung fangen wir einmal von hinten an und sagen Euch zuerst was NICHT funktioniert.

3 Dinge, die Du vergessen kannst:

#1 Druck und Moral: „Ihr müsst, Ihr sollt“, moralische Appelle wie „alle kommen, nur Du nicht“ lösen eher Widerstand und ein „jetzt erst recht nicht“ bei Mitarbeitenden aus.

#2 Routinemeetings mit 08-15 Inhalten oder Excel-Listen Besprechungen locken niemand ins Büro, das kann man auch digital konsumieren.

#3 Kalte, ungemütliche Büros, schlechter Kaffee und fehlende Verpflegung laden eher aus als ein.

Zwischenfazit:

Alles, was nach Business as usual klingt, wird von den Mitarbeitenden mit der Frage hinterlegt: Warum muss ich deswegen ins Büro kommen? Was bringt mir das?

Und genau darin liegt auch schon der Hinweis für Deine to do’s.


IPA Magazin: bleibe auf dem Laufenden!

Du willst mehr Infos zum Thema Transformation, Digital Leadership, New Work und Talent Management? Dann hole Dir das aktuelle IPA Magazin.  Hier  downloaden.


5 Dinge, über die Du als Digital Leader nachdenken solltest:  

HIlfe mein Team wil nicht ins Büro.

#1 Schaffe Mehrwert.

Wer in Zukunft seine Teammitglieder ins Büro einladen will, muss sich vorab über den Mehrwert und den Sinn und Zweck des Meetings Gedanken machen. Was ist es Wert zu besprechen, dass 5 oder mehr Personen sich in Auto, Bus & Bahn werfen und wertvolle Zeit für die Anreise investieren?

Dir fällt nichts ein? Dann vergiss das Präsenz- Meeting.

#2 Denke wie ein Gastgeber.

Wie kannst Du für gutes Teamklima und Inspiration sorgen, wie kannst Du Deine „Gäste“ (Teammitglieder) so vernetzen, dass sie etwas Persönliches mitnehmen? Ein guter Gedanke, eine spannende Diskussion zu einem bestimmten Aspekt Eurer Aufgabe, ein strategischer Überblick, ein Lösungsansatz für ein Problem, ein Gespräch über persönliche Weiterentwicklung – alles das könnte mehr Wert schaffen.

#3 Erzeuge Sog durch attraktive Angebote.

Im Idealfall synchronisiert Ihr Euer Treffen mit den anderen Abteilungen im Haus. Schafft einen Tag, an dem richtig was los ist und viele Kollegen*innen im Haus sind. Ein Tag, an dem im wahrsten Sinne des Wortes etwas geboten wird und den man nicht verpassen will. Bietet Teamentwicklung, Coaching, gemeinsames Essen, Ernährungsberatung oder auch gemeinsame Sporteinheiten (von Achtsamkeit über Joggen bis Yoga) an.  Wer das Team spürt und Spaß im Team hat, stellt nicht mehr die Frage nach dem Sinn und das nächste Live-Meeting ist gesichert.

#4 Probiere kreative Methoden

Nutze die Präsensmeetings, um an den großen Linien zu arbeiten (z.B. Produkt-/ Prozess Optimierung) Arbeitet an Zukunftsthemen und Aufgaben. Trefft Euch im World Café, Barcamp oder geht den Dingen im Design Thinking auf den Grund.

#5 Mache Schluss mit Langeweile und schweigendem Nebeneinanderher arbeiten.

Schaffe stattdessen lebendige Diskussionen, eine Kultur des Austauschs und sei Coach und Moderator für Dein Team.

 


Du suchst Unterstüzung für Dein Team? Willst den Change vorantreiben oder einen Team- Workshop planen? Das IPA- Team hilft Dir bei Konzept und Umsetzung. Rufe uns einfach an.

 

Stand.Punkt. Kein Recht auf Homeoffice

(K)Ein Recht auf Homeoffice? Im Stand.Punkt. ordnet Ursula Vranken die aktuelle politische Debatte ein und gibt Führungstipps.

So mancher Arbeitgeber dürfte die aktuelle Debatte um das Homeoffice-Gesetz des Arbeitsministers mit offenem Mund verfolgen. Denn zwischen den angedachten Gesetzeszeilen steht im Grunde: „Wenn Papa Staat das jetzt nicht mit dem Homeoffice regelt, bedeutet das für die meisten Unternehmen: Zurück auf Anfang.“ Das zeugt nicht nur von wenig Vertrauen in die Wirtschaft. Es ist auch schlichtweg nicht fair.

Stand.Punkt.

Denn die meisten Unternehmen haben 2021 beim Thema Homeoffice durchaus abgeliefert. Es wurden IT-Infrastrukturen geschaffen und neue Workflows etabliert. Jetzt wieder die Uhren zurückzudrehen, wäre schon aus betriebswirtschaftlicher Sicht komplett irrsinnig. Denn vieles läuft im Homeoffice effizienter. Das haben die letzten Monate eindeutig gezeigt.

Sie haben aber auch gezeigt: Es läuft noch nicht alles rund. Zum Beispiel lässt sich nicht alles perfekt von zuhause erledigen. Während das Homeoffice für konzentrierte Jobs der „Place to Be“ ist, stößt es bei kreativen oder strategische To Do’s eher an seine Grenzen. Zu diesem Ergebnis kommt die Fraunhofer Studie Homeoffice Experience. Eine Erhebung von Microsoft kommt zu einem ähnlichen Schluss: Das Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben. Auf dem Weg zu einem neuen Arbeitsmodell, das analoge und virtuelle Arbeit sinnvoll miteinander vereint, sind allerdings noch viele Fragen ungeklärt.

Zum Beispiel: Wie viel Homeoffice tut der eigenen Organisation gut? Wie muss Führung in Zeiten von Remote-Work organisiert werden, sodass Führende und Geführte nicht den Draht zueinander verlieren? Und: Wie kann sichergestellt werden, dass für Mitarbeiter, die mehr remote arbeiten, nicht die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit dahingehend verschwimmen, dass sie im Endeffekt mehr arbeiten?

Was die Politik bei ihrem Gesetzesvorstoß übersieht: Ein allgemeines Gesetz wird die Antworten auf diese Herausforderungen nicht liefern. Jeder Betrieb muss diese für sich hochindividuell ausloten. Denn übiceall sind Aufgaben und Prozesse anders. Also braucht es auch von Fall zu Fall hochindividueller Homeoffice-Regelungen und Workflows.

Neuer Bürokratietanker – nein Danke

Ein weiterer allgemeiner Bürokratietanker in Form eines Gesetzes, der alles kleinklein mit Vorgaben und Verboten und Wenn-Dann-Klauseln regelt, wäre hingegen widersinnig. Er würde Prozesse nur festschreiben und zementieren – über alle Unternehmen hinweg. Dabei geht es bei der Debatte um das Homeoffice eigentlich das genaue Gegenteil: Mehr Flexibilität und Selbstbestimmung von Mitarbeitern. Diese kann nicht von oben verordnet werden, sondern muss von innen entstehen. Das liegt in der Natur der Sache.

Zielführender ist daher ein Change Prozess, der Mitarbeiter ins Boot holt und hinterfragt: Welche Strukturen sind unserem Betrieb angemessen? Wie können wir sie gemeinsam umsetzen? Für dieses und für andere Themen, die in Zukunft relevant werden, empfiehlt es sich, neue Formen der Mitbestimmung zu etablieren. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Kulturrat? Er vertritt als Mitarbeitergremium alle Unternehmensbereiche und -ebenen und wirkt konstruktiv an der Unternehmensentwicklung mit. Das wäre die zeitgemäße Konsequenz aus dem Thema Homeoffice: Auf Augenhöhe miteinander reden statt von oben verordnen.


Tipp:

IPA Magazin: bleiben Sie auf dem Laufenden!

Sie wollen mehr Infos zum Thema Transformation, Digital Leadership, New Work und Talent Management? Dann hier anmelden und dazu noch die Story von Jan dem Digital Leader kostenfrei mitlesen.