Digital People Management – 4 Gründe warum es nicht mehr ohne geht

IT-Führungskräfte sind sich einig: Laut einer aktuellen Gartner-Studie sind über 75% der Befragten überzeugt, dass Führung sich verändern muss. Geeignetes Personal ist in der IT-Branche jetzt schon rar, der Fachkräftemangel hier schon längst Realität. Digital People Management ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor , wenn es darum geht, im War for Talents als Sieger vom Platz zu gehen.

4 Gründe, warum mutiges Digital People Managemet notwendig ist:

Was bleibt ist die Veränderung: Die IT-Branche befindet sich fast dauerhaft im Change. Start-ups wachsten in kürzester Zeit zu etablierten Unternehmen und Strukturen, Arbeitsabläufe, Routinen verändern sich beinahe täglich. Mitarbeiter wollen gefunden, integriert und gehalten werden – Gründer werden pötzlich zu Teamleitern mit Führungsverantwortung.

Führung auf Augenhöhe:

Unternehmen brauchen hochspezialisierte Fachkräfte für ihr Wachstum. Diese verlangen ihrerseits nach Anerkennung und Wertschätzung. Ein gutes Gehalt am Monatsende ist nur noch ein Bestandteil des „Deals“. Mitbestimmung und Mitentscheidung werden von vielen Mitarbeitern heute schon als selbstverständlich empfunden und eingefordert. Simple Führung über Hierarchie reicht hier nicht mehr aus.

Need to have statt Nice to have:

Personalarbeit ist eine wichtige strategische Disziplin im Unternehmen. Und kein Hobby. Denn mit Fluktuation, nicht besetzten Stellen und unzufriedenen Mitarbeitern überlebt heute kein Unternehmen mehr. Auch die HR-Abteilung braucht Kompetenz und Know-how, um Sparringspartner für das Management zu sein. Damit gemeinsam die richtigen Weichen für die Zukunft gestellt werden können.

Loslassen und Weiterentwickeln:

Klare Aufgaben- und Rollenverteilungen bringen Struktur in wachsende Organisationen.  Neue Aufgaben wie Teams coachen, Mitarbeitergespräche führen, Konflikte konstruktiv lösen oder Veränderungsprozesse vorantreiben fordern vor allem die Soft Skills der Digital Leader. Diese fallen selten vom Himmel – können aber in speziellen Weiterbildungsprogrammen erlernt und trainiert werden.

Lesen Sie zu dem Thema auch den Artikel „HR entdeckt das Digital People Management“ in der Computerwoche von Sonja Dietz mit weiteren Einschätzungen von Ursula Vranken.

Review Cologne IT Summit: ‚Personal 4.0 – digital vernetzt & virtuell geführt‘

„Digitalisierung – von Branchen lernen“ – so das Kongress-Motto des mittlerweile 6. Cologne IT Summit am 28. Januar 2016 in der Kölner IHK  mit 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Themenpalette rund um die Digitale Transformation reichte von Mobilitätsstrategien für Automotive, Finanzdienstleistungen, Fintech über Smartcommerce und IT-Sicherheit für Transport und Logistik – bis hin zu wichtigen Impulsen für die Personalwirtschaft. IPA-Institut Geschäftsführerin Ursula Vranken diskutierte beim Panel „Personal 4.0 – digital vernetzt und virtuell geführt‘ mit HR-Experten wie Stefan Riese, Geschäftsführer DB-Training und Dr.-Ing. Alexander Brändle, Leiter Campus Bergisch Gladbach, Fachhochschule der Wirtschaft Nordrhein-Westfalen gGmbH – moderiert von Erwin Stickling, Chefredakteur des Fachmagazins ‚Personalwirtschaft‚. Die Thesen im Überblick…

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Digital Leadership Nachholbedarf für Unternehmen – IPA Workshop bietet Lösung

Studie betont Nachholbedarf in Sachen Digital Leadership

Die jüngste Studie des Center for Leadership and Behavior in Organization (CLBO) hat in Zusammenarbeit mit 4 Partnern (DGFP, PersonalWirtschaft, Groß &Cie) die Bedeutung und Rahmenbedingungen der Digitalisierung auf den Führungsalltag untersucht.

Digital Leadership kaum in Unternehmen angekommen

Zentrales Ergebnis der Studie: Deutsche Unternehmen haben hinsichtlich Digital 
Leadership einen hohen Nachholbedarf. Es wird höchste Zeit sich fit für die Zukunft zu  machen und das bedeutet vor allem eins: Führungskräfte und Manager müssen die Führungs- und Unternehmenskultur ihrer Organisation auf das digitale Zeitalter ausrichten.

Wissens- und Kompetenzdefizite bei Managern

Die 325 Studienteilnehmer schätzen die Bedeutung der Digitalisierung übergreifend in allen Unternehmensbereichen als hoch ein. Gleichzeitig räumen  sie Wissensdefizite in den Bereichen digitale Methoden und Instrumente, Einsatz und Nutzung sozialer Medien oder auch neue Formen der Kollaboration ein.

Die Selbsteinschätzung der Befragten (Geschäftsführer und Führungskräfte) zeigt, dass die eigenen Fähigkeiten am geringsten in der Nutzung von Digital Leadership für Koollaboration oder Leistungsbewertung, bei der Entwicklung neuer Führungskompetenzen oder der Führungskommunikation bestehen.

Handlungsbedarf besteht – Widerspruch zwischen Bedeutsamkeit und Kompetenzaufbau

Die Befragten wollen das Thema Digital Leadership zwar aufnehmen, bevorzugt durch Austausch und Learning by doing, aber nur wenige haben bereits Schulungen geplant. Dies wird von den Studienautoren auch als „Henne-Ei-Problem“ beschrieben.

Auch hier besteht die Gefahr, dass das Thema Digitalisierung als „rein technisches Problem“(IT Systeme) und weniger als Führungsherausforderung.

DGFP-Geschäftsführerin Katharina Heuer stellt dem gegenüber: „Die digitale Transformation braucht individuellere Führungsmodelle. Das Selbstmanagement ist dabei eine der Schlüsselkompetenzen für Führungskräfte.“

Workshop Angebot des IPA – Digital Leadership

Für Fach- und Führungskräfte, die jetzt Ihre Kompetenzen  weiterentwickeln wollen und sich über die digitalen Trends informieren wollen, hat das IPA ein eigenes Kompetenz-Programm entwickelt.

Kompakt & komprimiert gibt es den halbtägigen ORIENTATION WORKSHOP – Digital Leaderin Köln.

Für intensives Training und Auseinandersetzung mit dem Thema Führung gibt es die Weiterbildung zum Digital Leader.

Mehr Infos

 

 

 

 

 

 

 

 

Freiberufler Studie – der eigene Chef sein

„Wenn Sie heute noch mal vor der Wahl stünden, würden Sie sich für Freiberuflichkeit oder für eine Festanstellung entscheiden?“ mit diesen und anderen Fragen untersucht gerade die Computerwoche die Motive von Freelancern. Die GULP Information Services GmbH, führendes Projektportal von hoch qualifizierten externen IT- und Engineering-Spezialisten berichtet, von ersten Zwischenergebnissen der Freiberufler Studie.

Erste Ergebnisse sehen wie folgt aus:

Gründe für die Freiberuflichkeit – der eigene Chef sein

Mit einer deutlichen Mehrheit von 72,6 Prozent gaben die Befragten an, dass die Unabhängigkeit – „der eigene Chef“ sein – den ausschlaggebenden Grund für ihre Berufswahl lieferte. 54,9 Prozent wussten die abwechslungsreiche Tätigkeit zu schätzen und für immerhin 41,4 Prozent waren flexible Arbeitszeiten wichtig.

Entscheidung für die Freiberuflichkeit – immer wieder

Bei der Frage „Wenn Sie heute noch mal vor der Wahl stünden, würden Sie sich für Freiberuflichkeit oder für eine Festanstellung entscheiden?“ würden sich nach dem aktuellen Stand der Umfrage 58,6 Prozent der Freiberufler entscheiden. „Eher“ dafür würden sich 26 Prozent entscheiden. „Eher“ für eine Festanstellung würden sich dagegen nur 12,4 Prozent der Befragten aussprechen. Ganz eindeutig zugunsten einer Festanstellung fiele die Wahl heute lediglich bei 3 Prozent der Umfrageteilnehmer aus.

Auslastung der Freiberufler – läuft

In abrechenbaren Projekten war mit knapp einem Drittel der größte Anteil der freiberuflichen Umfrageteilenehmer zwischen 200 und 249 Tagen beschäftigt, auf mehr als 250 Tage brachten es 25,2 Prozent und  20,9 Prozent verdienten an 150 bis 199 Tagen. Auf weniger als 100 Tage kamen nur 11,7 Prozent der Umfrage-Teilnehmer.

Quelle Gulp 

Tipp: Wie entscheiden – hier geht es zum Check Freelancer oder Festanstellung

Für Berufseinsteiger stellt sich also mehr denn je die Frage Freelancer oder Festanstellung. Je nach Persönlichkeit und eigenen beruflichen Zielen gilt es sich zu entscheiden. Anhand typischer Aufgaben eines Freelancers zeigt IPA- Expertin Ursula Vranken exemplarisch auf, was den Unterschied zwischen Selbstständigkeit und Festanstellung ausmacht. Lesen mehr hier.

Cologne IT Summit: Interview zu Digital People Management

Im Vorfeld des Panels „Personal 4.0 – digital vernetzt und virtuell geführt“ beim Cologne IT Summit bei dem IPA-Institut Geschäftsführerin Ursula Vranken mit führenden Persönlichkeiten aus Bildung und Wirtschaft diskutiert, wurde nachgefragt: Im Interview zu den Veränderungen des People Management durch Digitalisierung. Die wichtigsten Thesen im Überblick…

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Digitalisierung mehr Chancen als Risiken – Bitkom Studie

Die Bitkom Research hat im Auftrag des Digitalverbands Bitkom  556 Geschäftsführer und Vorstände von Unternehmen ab 20 Mitarbeitern in den Branchen Fahrzeugbau, Medien, Touristik, Pharmaindustrie und Banking befragt.
Demnach sehen nahezu alle deutschen Unternehmen die Digitalisierung für sich als Chance – nur für die wenigsten stehen die Risiken im Vordergrund.

Geschwindigkeit aufnehmen

Dennoch mahnt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder die  Unternehmen müssten bei der Digitalisierung ihres Geschäfts Tempo aufnehmen:  „In der digitalen Plattform-Ökonomie ist Schnelligkeit ein ganz entscheidender Faktor.“

Digitalstrategie fehlt noch

Darüber hinaus hätten viele Unternehmen noch gar keine Digitalstrategie. In den Medien (34 Prozent) und in der Touristik (35 Prozent) sind es gut ein Drittel, in der Auto- und Pharma-Branche jeweils ein Viertel (25 bzw. 27 Prozent) sowie im Bankensektor 17 Prozent.

 Auswirkungen der Digitalisierung  auf Personalfragen

Die Auswirkungen der Digitalisierung zeigen sich auch in Personalfragen. Je nach Branche erwarten zwei Drittel bis drei Viertel der Unternehmen, dass es künftig mehr spezialisierte Tätigkeiten geben wird. Gleichzeitig sagt etwa die Hälfte aller Befragten, dass einfache Tätigkeiten wegfallen werden. Etwa ein Viertel (23 Prozent) der Touristik-Manager, ein Drittel der Fahrzeugbauer (32 Prozent) und die Hälfte der Finanzmanager (51 Prozent) erwarten, dass in ihren Unternehmen unter dem Strich Arbeitsplätze abgebaut werden. „Die Mehrheit der Befragten geht davon aus, dass die Beschäftigung infolge der Digitalisierung stabil bleibt oder sogar zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden“, sagte Rohleder. „Digitale Technologien steigern die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft. Die Digitalisierung ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass Arbeitsplätze erhalten und geschaffen werden.“

Ganzheitliche Umsetzungskonzepte gefragt

Dem Fazit von Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder, dass eine gute Digitalstrategie ganzheitlich sein sollte und Veränderungen bei Technologien, Wettbewerb und Personalbedarf berücksichtigen sollte schließen wir uns vom IPA an.

Mehr People Management

Gerade die Themen People Management, also ein ganzheitliches strategisches Personalmanagement und ein proaktives Talentmanagement werden in der Diskussion  um die Digitalisierung noch oft vergessen und vernachlässigt.
Wer hier nicht frühzeitig, langfristig und aktiv in Training, Coaching und Mitgestaltung der Mitarbeiter investiert, dürfte das Rennen um die Digitalisierung schon verloren haben,  bevor es richtig los gegangen ist.

 

Digital People Management – eine Definition

Wir vom IPA haben den Begriff definiert und möchten unseren Beitrag leisten, um aus ihm mehr als Worte zu machen. Mit unserer Plattform digitalpeoplemanagment.de und unserem Beratungsansatz möchten wir mit interessierten Mitstreitern, Kunden, Kollegen und Verfechtern einer Arbeitswelt, die den Mensch in den Mittelpunkt stellt, die digitale Zukunft gestalten.

Für uns steht Digital People Management auf drei Säulen:

Digital People Management heißt proaktiv die Chancen der Digitalisierung  zur Verbesserung der Arbeitswelt und Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern und Unternehmen zu nutzen.

Digital People Management stellt den Menschen als selbstbewussten, selbstbestimmten und selbstverantwortlichen Gestalter und Treiber der sozialen Innovationen in den Mittelpunkt einer modernen Arbeitswelt.

Digital People Management ist ein ganzheitlicher Managementansatz für Strategie & Struktur,  Führung & Kultur sowie Mitgestaltung & Mitbestimmung.

Digital Women – Wie sie shoppen. Wie sie gründen.

Wie shoppen Frauen online? Anders als Männer? Wird digitales Einkaufen von den gleichen Gewohnheiten gelenkt wie „analoges“?  Die GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung will mit ihrer Studie „KauFRAUsch“ zum weiblichen Kaufverhalten im Internet Antworten liefern. Ein Ergebnis dürfte kaum überraschen: Online-Shopping ist für die Digital Women von heute längst die Regel.

 Safety First

Sicherheit und Convenience sind den Frauen ganz wichtig. Geshoppt wird auf bekannten und großen Portalen wie z.B. Amazon. Daneben sind vor allem Shops beliebt, die sich spezialisiert haben – beispielsweise auf Kinder. Neue oder unbekanntere Shops überzeugen durch sichere Zahlungsmöglichkeiten, einfache und schnelle Registrierung sowie schnellen Versand und kostenlosen Retourenhandling.

Einkaufswagen erfreuen sich auch online großer Beliebtheit. Anders als Männer nutzen Frauen den Warenkorb sehr intensiv – um eine Vorauswahl zu treffen, Lieblingsteile zu markieren oder die Preisentwicklung zu beobachten.

Aber starke Frauen können viel mehr, denn sie sind die geborenen Gründerinnen wenn es um Shoppen im Internet geht.

Von der Online-Shopperin zur Digitalen Gründerin

Die E-Commerce Branche ist vielseitig und innovativ, weiß Tijen Onaran vom Händlerbund. Gerade für Frauen bietet E-Commerce viele Chancen, insbesondere dann, wenn eine gute Geschäftsidee vorliegt. Auch mit überschaubarem Aufwand ist es möglich, das eigene Online-Business zu starten und die eigene Idee schnell zu realisieren.

Hauptmotive, ein Business zu starten, ist die gute Geschäftsidee – verbunden mit der Leidenschaft für ein Business. Immer mehr Digital Women sind von dem Erfolg der eigenen Idee so überzeugt, dass ein sicherer Angestellten-Job zwar präsent ist, aber nicht nicht mehr zwingend erste Wahl. Tijen Onarans Netzwerk WIE – Women in E-Commerce präsentiert zahlreiche Beispiele erfolgreicher Digital Women auf ihrem Weg in Selbsständigkeit.

Was es mit dem Netzwerk auf sich hat und warum Frauen Gründen, darüber sprach Ursula Vranken mit Tijen Onaran. Das ganze Interview lesen Sie HIER.

cologne_it_summit – Branchentreffen der führenden Köpfe

Alles, was im Thema Wirtschaft, Digitalisierung und Innovation Rang und Namen hat, trifft sich am 28. Januar 2016  auf dem „cologne IT summit_“. Der Management-Gipfel eröffnet damit gleich zu Jahresanfang den Reigen zukunftsweisender Führungskräftetagungen in 2016.

Unter dem Motto “Digitalisierung – von Branchen lernen!” widmet sich die Konferenz einem der am meist diskutierten Themen unserer Zeit: Welche Chancen und Herausforderungen bieten Digitalisierung und Vernetzung.

Mit Spannung wird das Who ist Who der Szene erwartet

In zahlreichen Diskussionspanels mit Hochkarätern aus Politik und Wirtschaft wie :Digitalkommissar Günther Oettinger, Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Professor Klemens Skibicki aus Köln oder Dr. Christoph Samwer, Geschäftsführer des Online-Kreditmarktplatzes Lendico, und Cousin der bekannten Samwer-Brüder,  wird den Themen rund um die Auswirkungen einer zunehmend digitalen Lebens- und Arbeitswelt nachgegangen.

Spannende Themen

Diskutiert werden Beispiele aus der
Finanzdienstleistungsindustrie
Handel
Automotive bis hinzu Industrie 4.0.

Personal 4.0 – digital vernetzt und virtuell geführt – IPA- Institut vertreten  

Ursula Vranken, CEO IPA,  wird mit

  • Stefan Riese, Geschäftsführer DB Training,
  • Dr.-Ing. Alexander Brändle, Wirtschaftsinformatik, Software Engineering, Fachhochschule der Wirtschaft Nordrhein-Westfalen gGmbH;
  • Daniel Mühlbauer, Geschäftsführender Gesellschafter, Picanova GmbH

die verschiedenster Erfahrungen im Umgang mit den neuen Herausforderungen einer Arbeitswelt 4.0 diskutieren und die Aspekte rund um die damit einhergehenden Veränderungsprozesse im Bereich Digital People Management, Leadership und Organisationsentwicklung beleuchten.

Weitere Informationen & Anmeldung

cologne-it-summit.de

New Work auf Irrwegen- eine Polemik gegen realitätsferne Visionen

Zum Einstieg eine Bestandsaufnahme:  

Die Presse, einschlägige Blogs, Initiativen und Foren sind voll mit Berichten über Arbeit 4.0, Virtual Reality, Recruiting 4.0, Employer Branding, Feel Good Manager und neuerdings dem Modell  holokratisch geführter Unternehmen . Glaubt man diesen Botschaften sind wir bald schon auf Wolke 7 der Arbeitswelt angekommen, es braucht scheinbar nur noch ein paar Klicks und fertig ist die schöne neue digitale Arbeitswelt.

Immer mehr Unbehagen verspüre ich dabei und  wenn sich mal wieder Politiker, Kolumnisten, Marketeers und Anbieter technischer Lösungen zu Architekten eben dieser modernen Arbeitswelt aufschwingen.  Oft genug münden die Beiträge in wohlgemeinte, aber leider unpräzise Ratschläge die Megatrends umzusetzen (ja welche denn bitte genau?) und die digitale Transformation aktiv zu gestalten.

Was habe ich dagegen?

Nichts. Aber ehrlich gesagt, hilft das alles nicht den Wertschöpfungsprozess in den Unternehmen zu verbessern, Wachstum zu generieren und Management & Mitarbeiter mit auf die Reise der Veränderung zu nehmen.

 Fünf Forderungen für echtes New Work

  1. Es ist (fast) alles gesagt, die Szenarien sind gemalt, die Megatrends bekannt. Jetzt ist es Zeit für die UMSETZUNG und WEITERENTWICKLUNG neuer Arbeitsformen.

Visionen sind wichtig und gut! Groß denken ist die Voraussetzung für das  Detail. Aber  Transformation und Change leben nicht von Paperwork. Gefragt sind jetzt mutige Unternehmenslenker, experimentierfreudige Entscheider, Mittelständler, die sich in die Debatte einmischen und genug davon haben, sich als Innovationsverweigerer bezeichnen zu lassen. Immerhin haben wir eine Menge„Hidden Champions“ in Deutschland, die bereits umsetzen, worüber andere noch reden.

Wir sollten hier aktiv zuhören lernen.

 2. Unternehmen weiterentwickeln ist kein Kinderspiel – Profis statt Polemiker gefragt

Unternehmen gründen, aufbauen, weiterentwickeln und Wachstum generieren lernt man nicht im Barcamp. So wertvoll die Diskussionen von den „ach so Betroffenen“ auch sind, ein bisschen mehr Expertise von kompetenten  Arbeitswissenschaftlern und -psychologen, erfahrenen Organisationsentwicklern und Change Experten würde der konkreten UMSETZUNG von Konzepten helfen.  Change Architekturen aufsetzen, Change Agenten und Multiplikatoren identifizieren,  Beteiligungsstrategien implementieren, Interessenskonflikte auflösen und für Weiterbildung sorgen, das sind die Aufgaben an der Unternehmerfront.

 3. Insellösungen von Agenturen und Konzern Hubs auf der grünen Wiese dienen nicht als Blaupause – individuelle Organisationsentwicklung notwendig

Ja,  natürlich braucht es Modellprojekte, Best Practices und Beispiele zu denen wir aufschauen können. Aber mal ehrlich:  Ist denn jede Idee, die im Ökokosmos von Agenturen mit 10- 20 Mitarbeitern  und ausgegliederten Konzern-abteilungen, die man dann sogleich als „Hub“ bezeichnet, des Rätsels Lösung?

Nein. Jedes Unternehmen ist mit  einer eigenen DNA, Kultur, Historie und eigenen Persönlichkeiten  unterwegs. Hier helfen keine 0815 Tipps, sondern pragmatische, ganzheitliche Ansätze, um die spezifische Organisation, Führung und Kultur weiter zu entwickeln. Die Hülse „New Work“ muss so gefüllt werden, dass  Inhaber und Entscheider pragmatische Lösungen für ihre Probleme erhalten.

4. Nach Recruiting 4.0 kommt nur noch Frust – Zeit für professionelles Onboarding und People Management

Gefühlt entsteht jeden Tag eine neue Plattform mit der man das beste Talent, den Top Performer, den Idealkandidaten finden kann. Es wird von der Candidate Experience geschwärmt und banales festgestellt ( „warten lassen eines Kandidaten beim Vorstellungsgespräch ist nicht gut“). Es werden ganze Teams bemüht den richtigen Kandidaten einzustellen, Probetage absolviert und natürlich ein Arbeitsvertrag mit Home Office Versprechen ausgefüllt.

Aber dann? Kaum ist der Kandidat da, stellt er fest, dass zwar alle wahnsinnig nett sind, aber keiner Zeit für ihn hat. Einarbeitung, auch neudeutsch Onboarding genannt Fehlanzeige. Systematisches Durchlaufen anderer Fach-abteilungen zwecks Denken über den Tellerrand , Gespräche mit dem Management über Unternehmensstrategie und Fragen zu seinen Erfahrungen aus der „alten“ Firma, um neue Ideen aufzugreifen – keine Zeit, zu teuer, nicht dran gedacht… eben operative Hektik.

Die klassische Personalentwicklung mit Einarbeitungsplänen, Mitarbeitergesprächen, Feedback vor Ablauf der Probezeit und ein individueller Lern- und Entwicklungsplan würde da schon mal weiterhelfen. Wenn es sein muss auch einfach in Version 1.0 – auf Papier aber dafür mit Umsetzungsgarantie.

 5. Führung: alle wissen wie es geht, „aber mein Chef ist doof“ – mehr Wertschätzung und Ehrlichkeit im Dialog

Ein Buch zu Führung 4.0 gekauft, gelesen, verstanden und umgesetzt- so klappt es mit guter Führung? Leider nicht und leider ist gute Führung, selbst bei besten Absichten nicht ganz so einfach. Sicher können viele ein Lied von schlechter Führung singen, es in Medien und Öffentlichkeit beklagen, aber es selber wirklich besser machen, ist eine andere Sache.

Die Anforderungen an Digital Leader sind heute hoch: sie müssen Gestalter einer Kultur werden, die Arbeiten und Leben nicht als Widerspruch versteht. Sie sollen auf Hierarchie und Kontrolle verzichten  und auf Vertrauen, Transparenz und Partizipation setzen. Sie sollen coachen, Mitarbeiter begeistern und ganz nebenbei müssen die Zahlen auch noch stimmen. Mit Spaß zur zweistelligen Rendite – ein manchmal aberwitziges Unterfangen.  Es liegt auf der Hand, ein Spagat, der schwer ist und viel Training, Feedback, Frust und „steh auf Mentalität“ von denen verlangt, die sich das Abenteuer Führung “antun“.

Statt überzogene Erwartungen an den modernen Führungshero zu stellen, plädiere ich für mehr Wertschätzung und echten Dialog. Sich zumuten über Fehler zu reden und gemeinsam neue Lösungen in Sachen Führung zu suchen, könnte durch kollegiale Beratung funktionieren.

Ausblick – echtes Digital People Management gefragt

Ich wünsche mir in der Diskussion (noch) mehr betriebliche Praktiker, die den Mensch in den Mittelpunkt der modernen, digitalen Arbeitswelt stellen und umfassende und ganzheitliche Umsetzungskonzepte auf die Strasse bringen.

 

P.S. Für alle, die sich mehr Beispiele von der Unternehmensfront wünschen,  hier  gibt es Lesestoff.