Teambuilding

Wir machen den Praxischeck, wann Teambuilding sinnvoll ist und wann sie besser davon absehen.

Teambuilding – Maßnahmen liegen im Trend und machen oft viel Spaß. Sie sollten aber nicht als Allheilmittel eingesetzt werden. Es macht einen großen Unterschied, ob ich ein Team mal wieder zusammenbringen will, um einen Erfolg zu feiern, oder ob es darum geht, einen lange schwelenden Konflikt zu lösen oder gar eine Veränderungsmaßnahme einzuleiten.

Teambuilding – ein Praxisfall :

Ben ist Teamleiter des 10-köpfigen Customer Service Team. Vor einem halben Jahr hat es einige Änderungen gegeben, z.B. wurde ein Schichtmodell eingeführt, das zur Folge hatte, dass auch neue Mitarbeiter eingestellt wurden. Noch läuft nicht alles reibungslos. Gerade die langjährigen MitarbeiterInnen, darunter einige Mütter und Väter, tun sich mit der Schichtarbeit sehr schwer und sie murren  gegen das späte Dienstende (alle 14 Tage). Gegen die „Neuen“, vorzugsweise junge Mitarbeiter frisch aus der Ausbildung, gibt es auch Vorbehalte und Kritik, nämlich dass sie sich nicht an die Kunden- und Ablaufstandards halten würden. Die Stimmung ist schlecht, die Abstimmung über die Aufgaben im Team funktioniert nicht und es kommt zu Qualitätsproblemen.

Ben als Teamleiter überlegt, ein Teambuilding zu organisieren, um die Stimmung zu heben und gemeinsam Spaß zu haben. Er ist sich sicher, dass nach einem gemeinsamen Tag im Hochseilgarten jeder von selbst merkt, dass man Teamaufgaben nur gemeinsam bewältigen kann und dass die Kommunikation im Team wichtig ist. Jetzt kommt er auf Sie zu und bittet Sie um das Budget dafür.

Was meinen Sie? Ist das der richtige Ansatz das Problem zu lösen? Geben Sie das Budget frei?

Wir sagen NEIN. Erstmal.

So verständlich die Hoffnungen von Ben sind, so wenig geht die Lösung „Teambuilding“ an die eigentlichen Ursachen. Klettern im Hochseilgarten allein löst die Probleme nicht.

Ursachenforschung

Die Qualitäts-und Kommunikationsprobleme sind das Ergebnis von schlechtem Change Management bei der Veränderung des Arbeitszeitmodells, fehlende konkrete Aufgaben- und Rollenverteilung, mangelnde Qualifizierung der Neuen, unzureichende Berücksichtigung der Interessen der Beschäftigen (besonders der Familienväter und Mütter) und möglicherweise auch nicht angemessener Führung. Bevor es also um Stimmung und Spaß im Hochselgarten geht, sollten die Ursachen der Probleme gründlich analysiert und konkrete Lösungen erarbeitet werden.

Wir empfehlen Ben, mit dem Team systematisch die aktuelle Situation im Team zu erfassen und verschiedene Lösungsideen für fachliche und zwischenmenschliche Probleme zu sammeln. Diese kann das Team durchaus in mehreren Teamsitzungen diskutieren und dann nach und nach Lösungen umsetzen.

Eine Teambuilding -Maßnahme kann als krönender Abschluss eine gute Idee sein. Dabei sind jedoch folgende Punkte zu beachten:

Tipps für Teambuilding

  • Klären Sie vor jedem Teamevent und Teambuilding, was genau Sie damit erreichen wollen (Ziele)
  • Geht es mehr um Spaß, Abwechslung und Tapetenwechsel?  (Event)
  • Oder sollen konkrete Konflikte bearbeitet werden? (Entwicklung)
  • Oder geht es um Beides? Was hat welche Priorität?
  • Haben Sie kompetente interne/externe Moderatoren/innen und Methoden für den Problem- und Konfliktlösungsprozess?
  • Brauchen noch weitere interne /externe Experten, die einen Beitrag leisten könnten?
  • Haben Sie sich von Personal- und Teamentwicklungsexperten Rat eingeholt, wie ein Workshop gestaltet werden muss, um Ihre Ziele zu erreichen?
  • Haben Sie einen neutralen Coach oder Trainerin für ihre Unterstützung angefragt und das Budget eingeplant?

Sie haben alles geklärt? Dann einfach MACHEN und viel Erfolg.

Für Ihr Teambuilding stehen wir gerne mit Rat und Tat zur Verfügung. Sprechen Sie unsere IPA- Experten gerne an.