Recruiting: Weg vom Gießkannenprinzip
Das Meinungsforschungsinstitut FORSA befragte im Januar 2523 Arbeitende und Angestellte zu ihren Jobwünschen und den Auswirkungen der Corona- Pandemie. In der New Hiring Studie im Auftrag von Xing verfestigen sich folgende Trends:
Recruiting: Weg vom Gießkannenprinzip
- Wechselbereitschaft hoch: fast vier von zehn Deutschen (37 Prozent) sind offen für einen neuen Job oder haben bereits konkrete Schritte unternommen.
- Jüngere Arbeitnehmer*innen (18 bis 29 Jahre) lassen sich beim Jobwechsel letzten Endes von einem höheren Gehalt ködern. Gleichwohl muss die Unternehmenskultur stimmen und der neue Job muss sie weiterbringen.
- Wunsch zu wechseln: hoch und durchaus auch von der Corona Pandemie befeuert
- Die Sandwich Generation, die 30- bis 49-Jährigen, legen den größten Wert auf ortsunabhängiges Arbeiten, um Familie und Job unter einen Hut zu bekommen. Dafür würden Sie sogar auf Geld verzichten.
- Wunsch zu wechseln: Auch hier haben die Auswirkungen der Pandemie den Wunsch nach einem Wechsel beeinflusst.
- Ältere Arbeitnehmer*innen (Babyboomer, GenX) erwarten zuvorderst gute Führung, flexible Arbeitszeiteinteilung und persönlicher Sinnerfüllung im Job.
- Wunsch zu Wechseln: Die Generation 50+ zeigt sich eher als treue Gruppe und die Corona-Krise hat weniger Wirkung auf die Wechselbereitschaft.
An guter Führung, Sinnerfüllung und New Work kommt keiner mehr vorbei.
Was können Unternehmen tun? Packt die Gießkanne weg.
- Beim Recruiting zielgruppenspezifische Wege gehen und individuelle Pakete schnüren.
- Sprechen Sie via Active Sourcing Ihre Wunschkandidaten und Talente an.
- Nutzen Sie digitale Tools, beschleunigen Sie Ihre internen Recruiting Prozesse
- Boomerang-Hiring wird attraktiv. Gemeint ist das erneute Einstellen ehemaliger Mitarbeitenden. Die Bereitschaft dafür auf Arbeitnehmerseite ist durchaus gegeben: Mehr als ein Drittel kann sich laut einer Umfrage des Jobportals Indeed vorstellen, an den alten Arbeitsplatz zurückzukehren. Menschen unter 35 Jahren sind für diesen Schritt eher offen als ältere Beschäftigte.
- We are all hiring – nutzen Sie Ihr Mitarbeiter*nnen als Markenbotschafter, die Ihr Unternehmen gerne weiterempfehlen. Monetäre Anreize können dabei motivieren.
- Auf Freelancer setzen – Unternehmenkönnen so oft innerhalb weniger Tage die benötigte Unterstützung bekommen. Anstatt einen monatelangen Recruiting-Prozess für Vollzeitstellen zu durchlaufen, können sie einfach digitale Marktplätze nach den gesuchten Fähigkeiten und Persönlickeiten durchsuchen.
- Vergessen Sie nicht: Egal wie gut Ihr Employer Brand ist, am Ende entscheidet der reale Arbeitsalltag, die gelebte Unternehmenskultur, ob die neue gewonnen Mitarbeitenden bleiben oder gleich wieder gehen. Ist der Unterschied zwischen dem Marketingversprechen und dem erlebten Management zu groß, z.B. durch zu wenig Freiräume und Flexibilität, fehlendem Feedback oder veraltetem Führungsstil, zögern die Talente heutzutage nicht mehr lange, um gleich weiterzuziehen. Der nächste Arbeitgeber ist nur einen Klick entfernt.
- Fehleinschätzung vermeiden: Glauben Sie nicht, dass die älteren Fach- und Führungskräfte auf ewig bei Ihnen bleiben. Besonders in der GenX gibt es sehr qualifizierte, erfahrene und überaus motivierte Mitarbeitende, die es noch mal wissen wollen. Auch hier werden inzwischen Wechselangebote offeriert, die vor Jahren noch als unvorstellbar galten. Lesen Sie hierzu auch unseren Blogartikel: Generation X: „Wir halten den Laden am Laufen“ – Warum 50 das neue 40 ist! ) Also kümmern Sie sich um diese Zielgruppe genauso intensiv, wie um die neuen Mitarbeitenden und offerieren auch hier neue interessante Aufgaben und Projekte. Unterstützen Sie ggf. durch Trainings und Coachings.
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