Digital Leadership hautnah (3) – Digital Recruiting: Was ist das?
Digital Leadership – was heißt das überhaupt? Wie sieht Digital Leadership in der Praxis aus? Was macht ein Digital Leader eigentlich (anders)? Diese Fragen werden uns immer wieder gestellt und um das genauer zu beantworten begleiten wir Jan, einen typischen Digital Leader, in unserer Serie – Digital Leadership hautnah- in einer Arbeitswoche. Lernen Sie mit uns seinen spannenden Alltag als Digital Leader kennen. Nach Teil 1 „Was zum Teufel macht ein Digital Leader?“ und Teil 2 „Wie zum Teufel kommuniziert ein Digital Leader?“ geht es heute um Digital Recruiting.
Digital Recruiting: Was ist das?
Am heutigen Dienstag ist unser Digital Leader Jan freudig nervös. Digital Recruiting steht auf dem Programm. Eine Disziplin, die ihm großen Spaß macht. Denn dank Robot Recruiting und smarter Algorithmen ist das Recruiting einfacher und passgenauer denn je. So macht Personalbeschaffung Spaß.
Es ist ein sonniger Dienstagmorgen. Als Jan sein lichtdurchflutetes Büro kommt, ist er voller Adrenalin. Das liegt vor allem daran, dass er sich auf die bevorstehende Aufgabe freut. Nie war die Auswahl von Talenten einfacher. Dank der digitalen Unterstützung durch ausgeklügelte Software ist es im Recruiting ein Leichtes, sich für ein Talent zu entscheiden, das wie die Faust aufs Auge zum Unternehmen passt.
Es gibt aber noch einen anderen Grund, warum sich Jan schon am frühen Morgen fit und ausgeruht fühlt. Seit die Smartwatch an seinem Handgelenk die Rolle seines Personal Trainers übernommen hat, fühlt sich Jan zunehmend besser in der eigenen Haut. Sie erinnert ihn öfter zu laufen, statt für kurze Strecken sein selbstfahrendes Auto zu nehmen. Und sie macht ihn darauf aufmerksam, wann der beste Zeitpunkt für seinen Körper zum Trainieren ist.
Jan ist Läufer. Und seitdem er dank seiner Smartwatch herausgefunden hat, wie effektiv ein kurzes Training vor dem Frühstück ist, kräftigt sich seine Muskulatur zusehends. Früher hätte er das wohl als technologischen Terrorismus empfunden – inzwischen erkennt er, dass ihn die Technik in der schnelllebigen Digital Economy fit und gesund hält. Irgendwie fühlt er sich auch ausgewogener und weniger anfällig für Stress.
Digitales Recruiting: Dank Bewerbermanagementsystem kein Problem
Aber der ist heute Vormittag ohnehin kein Thema. Die nun anstehenden Talentakquise gehört zu seinen Lieblingsdisziplinen. Auch daran ist die Technik nicht ganz unschuldig. Stichwort: Digital Recruiting. Jan loggt sich ins Bewerbermanagementsystem ein und schaut sich die Aufnahme eines Jobinterviews an, die die Personalabteilung per Videoschalte mit einem Talent geführt hat.
Praktische Angelegenheit! Der Bewerber muss nicht zigmal anreisen, sondern beantwortet die Fragen entspannt zuhause. Das ist vor allem deswegen einfacher, weil sich Talente heute oft über Kontinente hinweg bewerben. Da wäre die dauernde Hin- und Herreiserei nicht nur eine Vergeudung von Ressourcen und Kosten, sondern auch ein erheblicher Zeitaufwand.
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Einfacher geht’s per Videoschalte – eine weitere Spielart des Digital Recruiting. Wenn sich Recruiter und Talent in verschiedenen Zeitzonen aufhalten, lassen sich Videointerviews sogar zeitversetzt führen. Das wäre im Recruiting vor zehn Jahren noch undenkbar gewesen.
Robot Recruiting: Was steckt dahinter?
Während sich Jan die Aufzeichnung anschaut, steht die fachliche Eignung des Kandidaten bereits außer Frage. Der in Bewerbermanagementsystem integrierte Matching-Algorhithmus hat diese bereits abgeglichen. Zwischen den Skills des Kandidaten und den für die Vakanz benötigten Talenten besteht höchste Übereinstimmung.
In den Anfängen bezeichneten Personalverwantwortliche diese Vorgehensweise etwas despektierlich als Robot Recruiting. Jan war einer von ihnen. Er hatte das Gefühl, die kalte Macht der Maschine ziehe ins Recruiting ein. Das Menschliche und das altbewährte Bauchgefühl hätten im Digital Recruiting keinen Platz mehr. Alles nur noch eine Frage von Zahlen, Daten und Fakten.
Inzwischen ist die Skepsis einer großen Begeisterung gewichen. Denn die Software ist inzwischen so feinjustiert, dass sie dem Menschen in Sachen Personalauswahl ein höchst zuverlässiges Kandidatenranking vorlegt.
Warum der Cultural Fit wichtiger ist denn je
Der Rest ist Bauchsache geblieben. Stimmt zum Beispiel der Cultural Fit? Stimmt die Chemie? Das bekommt man am besten im Jobinterview heraus. (Allerdings stellt Jan immer öfter fest, dass Computer und Bauch zunehmend die gleiche Sprache zu sprechen scheinen.)
Gerade die Bedeutung des Cultural Fit, die kulturelle Passung zum Unternehmen, ist in den letzten Jahren massiv gestiegen. Denn einem Digital Leader wie Jan nutzt ein Bewerber nichts, der auf dem Papier die besten Zensuren vorweisen kann, aber ein Einzelkämpfer ist. In seinen vier Hubs ist alles auf Teamwork ausgerichtet.
Bewertung mit fünf Sternen
Jan gefällt, was er sieht und bewertet den Bewerber mit fünf von fünf Sternen. Hinzu kommen nun noch die Bewertungen seines Vorgesetzten, der involvierten Teamkollegen und von HR. Aus ihnen errechnet die Software eine Empfehlung. Fällt sie gut aus, folgt ein Probearbeitstag. Danach dann hoffentlich die Vertragsunterschrift.
Gerade kommen ein paar Kollegen vorbei und schlagen den gemeinsamen Gang in die Kantine vor. Jan schüttelt dankend den Kopf. Er hat andere Pläne. Sein Kalender hat ihn gerade daran erinnert, dass er sich für das morgige Design Thinking-Treffen mit seinem Kreativteam vorbereiten möchte.
Das geht am besten im Home-Office. Dazu braucht er Ruhe. Denn es geht um nichts Geringeres als das Next Big Thing seiner Firma. Jan markiert also in der Mitarbeiter-App, dass er am Nachmittag von zuhause aus arbeitet. Seine Kollegen erhalten eine Pushmitteilung und wissen, dass sie ihn in etwa einer Stunde online erreichen können.
Bleiben Sie dran und verpassen nicht den Teil 4 unserer Serie: Der Digital Leader als Coach und Brandlöscher.
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