Warum die Digitalisierung kein Karrierewunder für Frauen schafft
oder Karriere-Märchen, die Frau nicht glauben sollte

Deutschland zum Weltfrauentag: Eigentlich sollte sich die Sache ja längst erledigt haben. Gemeint ist die Sache mit der Gleichberechtigung und Emanzipation – ja wir erinnern uns an dieses  ominöse Wort. Einst von der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer mehr als strapaziert, fast zum Unwort verkommen und heute aktueller denn je. Man muss nicht erst auf die #equalpay Debatte verweisen, um festzustellen, dass wir in Sachen Frauen und Karriere noch nicht weit genug gekommen sind.

Hier läuft was schief in der Arbeitswelt – Frauen kommen nur langsam an die  Schaltstellen der Macht

Der Frauenanteil in Vorständen ist zwar so hoch wie nie zuvor im Jahr 2023,  sprich  jedes siebte Vorstandsmitglied ist derzeit weiblich. Dennoch dominieren die Männer weiterhin und in einigen Bereichen stagniert der Zuwachs laut Studien von Analysen von DIW, EY und Fidar. Unternehmen haben auf Team- und Abteilungsleiterebene noch Kandidatinnen, aber je weiter wir in der Hierarchie hochschauen, desto männlicher wird es.  Frauen als Entscheidungsträgerinnen fehlen. Allen Sonntagsreden zum Trotz erleben Frauen häufig im Firmenalltag,  dass sie an den alten Männernetzwerken nicht vorbei kommen und die attraktiven Posten schon vergeben, noch bevor sie offiziell ausgeschrieben sind.

Frauen greifen nicht zu – Selbstzweifel trotz Best-Beurteilung

Nun mag das männlich dominierte gesellschaftliche und arbeitsmarktpolitische System an vielen Stellen ein Grund für Ungleichheit sein. Aber so einfach sollten wir das nicht als Erklärung gelten lassen. Auch Frauen können noch mehr aus sich machen und beherzter ein Stück vom „Machtkuchen“ einfordern.

In meiner Beratungspraxis  erlebe ich immer wieder, wie selbst erfolgreiche Frauen an sich zweifeln. Mögliche Karriereschritte gehen sie nicht, weil sie sich trotz Best-Beurteilungen für nicht gut genug halten oder schlicht und ergreifend nicht laut genug sagen: „Hier bin ich, ich will es machen und ich bin die beste Wahl!“. Scheinbar fehlt die Courage und noch schlimmer: keiner fordert sie ein. Frauen bleiben so als fleißige Arbeiterinnen im Hintergrund und hoffen auf die nächste Gelegenheit. Und die kann dann auch gerne mal ausfallen. Das Ende der Traumkarriere bevor sie angefangen hat. Schade eigentlich.

Raus aus der Komfortzone – mehr Courage gefragt

Damit das nicht so bleibt,  werfe ich heute einen Blick hinter drei gängige Karriere-Märchen, die Frau nicht glauben sollte. Und ich ermutige Frauen zu mehr Courage, zu mehr Mut und Lust, die gängigen Stereotypen der männlich dominierten Arbeitswelt hinter sich zu lassen und die eigenen Arbeits- und Karrierebedingungen neu zu stricken. Ja, Sie lesen richtig: „zu stricken“. Denn hier steckt Handarbeit drin, mit oder ohne Anleitung, mit oder ohne Zopfmuster, morgens mittags oder abends gestrickt, individuell und bunt. Und Arbeit wird es auf jeden Fall, denn es gilt, sich raus zu arbeiten aus der Bequemlichkeit der Komfortzone.

Die Zeit ist reif für eine echte Revolution der Arbeitswelt – nehmen wir Frauen die Sache selbst in die Hand und hinterfragen wir die folgenden Karriere-Märchen!

1. Digitalisierung – „DIE Chance“ für Frauen

Revolutionäre Veränderungen der Arbeit durch die Digitalisierung sind in vollem Gange. Und deren vorwiegend technisch geprägte Apologeten (in der Regel Männer) behaupten, dass dies „DIE Chance“ für Frauen auf gleichberechtigten Zugang zu den Führungs- und Machtpositionen sei.

Die Digitalisierung muss ja inzwischen für ziemlich viel herhalten und so wundert die These erst mal nicht. Aber aufgepasst, das heißt nicht, dass die Digitalisierung per se mehr Chancengleichheit mit sich brächte als vorangegangene technologische Revolutionen. Gleichberechtigung, Vereinbarkeit von Kindern und Karriere, Teilen von (Führungs-) Macht, alternative Arbeitszeitmodelle sowie selbstbestimmtes Leben und Arbeiten sind keine Frage der Digitalisierung. Und ein kritischer Blick auf die Besetzung der Führungsriegen der Tech- und Industriegiganten zeigt sehr schnell und unmissverständlich, dass hier männliche Eliten an der Macht sind und dies auch bleiben wollen. Frauen hingegen hatten bislang wenig bis gar keine Chancen als Gründerinnen ernst genommen zu werden und/oder an das begehrte Investmentkapital zu kommen.

Es geht also um mehr als um trendige Worthülsen und Heilsversprechen. Es geht um fundamentales Umdenken in einer männerdominierten Arbeitswelt mit Ihren Ritualen, Zeitmustern und „Spielchen“, es geht um „Values& Behaviors“- es geht darum ANDERS zu denken UND zu handeln. Gerne kann Technik dabei unterstützen, aber solange ein Führungsjob auch heißt „ sei  rund um die Uhr verfügbar“ werden uns digitale Technologien eher mehr Zwänge bringen, als wirkliche Freiheiten.

2. Von New Work profitieren besonders Frauen

Unterstellen wir einmal, das New Work auch zum Ziel hat mehr Partizipation und Selbständigkeit zu fordern. Das ist auf jeden Fall eine Disziplin, in der ich viele Frauen sehr stark erlebe und das eröffnet zweifelsohne neue Chancen.

Die neuen Arbeitsformen bedeuten aber auch: viele Gespräche und Diskussionen,  Arbeit in flexiblen, agilen  Projektgruppen und  in Teams gemeinsam zu Ergebnissen zu kommen. Aber auch hier gibt es Licht und Schatten.

Ich kenne inzwischen nicht wenige Frauen, denen die Teambesprechungen mit ihren männlichen Alpha-Kollegen mehr als auf die Nerven gehen. Haben diese doch im „New Work“ eine neue Bühne gefunden,  sich täglich neu zu positionieren, sich als besonders agile Coworker zu verkaufen, die gerne zu allem und jedem ihren Kommentar geben – ob mit Fachwissen oder ohne. Alles wird in Frage gestellt und wer nicht schnell und deutlich seine Argumente auf den Tisch legt, ist auch schnell mal überstimmt. Da kann Frau schon mal Pech haben, wenn Sie sich im „Jungenclub“ zu wenig durchgesetzt hat. Gerade in den vielgepriesenen StartUps finden wir oft männliche Monokulturen, in denen es für junge Frauen ebenfalls nicht leicht ist, sich Zutritt und Respekt zu verschaffen. Fazit: wo New Work drauf steht, muss nicht unbedingt Kommunikation auf Augenhöhe drin sein.  Auch hier ist für Frau Durchsetzung angesagt und manchmal auch „durchboxen“.

3. Bei uns sind alle gleich. Wir behandeln Männer und Frauen gleich.

Das mag ja ideell stimmen, aber alle Zahlen und Fakten weisen darauf hin, dass Männer bei gleicher  Qualifikation in der Regel mehr verdienen als Frauen. Warum sollte es also ausgerechnet bei Ihnen und Ihrer Firma anders sein? Oft genug wird um das Gehalt der Kollegen ein großes Tabu gemacht, so weiß Frau oft nicht, wo sie wirklich steht. Bescheidenheit und wenig Bereitschaft, direkt beim Berufseinstieg zu kämpfen, führen oft dazu, dass Frauen selbst nach Jahren Betriebszugehörigkeit noch weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Bei zaghafter Nachfrage werden sie vom Chef auch gerne  auf „Du, das ist gerade sehr schlecht bei der Lage über Gehaltserhöhungen zu reden…, lass das doch mal aufgreifen, wenn wir wieder etwas ruhigeres Fahrwasser haben…“ vertröstet. Aber alles das ist nicht „Gott gegeben“, da wo gute Leistung nicht angemessen vergütet wird, muss Frau sie einfordern – am besten gleicht heute und zwar klar und deutlich.

Fazit:

Wir sind nicht im Märchenland. Karrierewunder gibt es nicht, weder in der digitalen Welt, weder für Männer noch für Frauen. Schauen wir also lieber mit klarem Blick auf das was wir können, was wir wollen und wofür wir bereit sind zu kämpfen. Und das sollten wir mit Leidenschaft tun.

Wer eine spannende und selbstbestimmte Arbeit und/oder Karriere haben möchte, muss sich auf den Weg machen und die Dinge selbst in die Hand nehmen. Liebe Frauen lasst uns die Arbeitswelt gestalten, es gibt viel zu tun!

Tipps für Ihre Karriere:

  • Arbeiten Sie an sich selbst und Ihren persönlichen Stärken.
  • Zögern Sie nicht sich selbst und Ihre Erfolge deutlich darzustellen und zu verkaufen.
  • Holen Sie sich regelmäßig Feedback von Vertrauenspersonen und/oder Coaches ein.
  • Finden Sie im Netzwerk Gleichgesinnter Ihren persönlichen Stil und Weg.
  • Lassen Sie sich nicht einreden, Familie und Karriere gleichzeitig geht nicht.
  • Seien Sie nicht bescheiden! Sie sind die beste Wahl.
  • Haben Sie Spaß an dem was sie tun!

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Wieviel Digital Leadership steckt in deutschen Managern?

Das Thema Digital Leadership ist essentiell für den Sprung eines Unternehmens ins digitale Zeitalter. Doch wie gelingt der Shift vom Manager zum Digital Leader? Im Interview beleuchten Tobias Kollmann, Professor für BWL und Wirtschafts-Informatik an der Universität Duisburg-Essen, und IPA-Geschäftsführerin Ursula Vranken verschiedene Seiten der gleichen Medaille: Wissenschaftler trifft Unternehmensberaterin. Weiterlesen

Spontane Neujahrsvorsätze mit ungeahnten Konsequenzen

Prost Neujahr

Am Wochenende war ich auf einer Party. Das Sektglas in der einen Hand, das Käsehäppchen in der anderen, erzählten wir uns gegenseitig, wie wir den Jahreswechsel erlebt hatten, tauschten uns über schnee- oder sonnenreiche Urlaubserlebnisse aus und berichteten, was der Nachwuchs so veranstaltet. Danach kamen bald ernste Themen auf. Wir diskutierten über die politische Weltlage und bald auch über  Jobs & Karriere.  Das wurde schnell persönlich: Jeder hatte etwas anderes über die Stimmung im Büro, die allgemeine Auftragslage und persönliche Zukunftsperspektiven zu erzählen. Ich muss gestehen: Ich war überrascht und ein bisschen erschüttert. Menschen, die ich als ehrgeizig, engagiert und immer gut für eine Extrameile kenne, berichteten, wie hoch sie im Moment den Druck im Job erleben.

Zu viel für zu wenige

Sie kämpfen täglich um Rohstoffe, Prozesskettensicherheit und – was am meisten Sorge bereitet – um gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Einige Führungskräfte waren sichtbar frustriert: Sie klagten, auf der einen Seiten würden die Aufgaben immer umfangreicher und komplexer, auf der anderen Seite reduzierten viele Kolleginnen und Kollegen ihre Arbeitszeit und wechselten in eine 4-Tage-Woche. Auch die jüngere Generation bekam ihr Fett weg, und dabei kochten die Gefühle regelrecht hoch. Junge Mitarbeiter – „Die wollen doch alle nicht mehr arbeiten!“ –  verzichteten lieber auf Lohn, statt sich dem angeblichen Leistungsdiktat zu unterwerfen, so beklagten sich die Endvierziger und schüttelten verständnislos den Kopf.

Auf dem Bewerbermarkt herrscht Flaute, Stellenanzeigen hinterlassen mehr leere Bewerbungsformulare als brauchbare Vorstellungsgespräche. Und glaubt man aus der überschaubaren Auswahl dann doch noch die oder den Richtigen gefunden zu haben, springt ebenjener kurz vor dem ersten Arbeitstag noch aus lapidaren oder ungenannten Gründen ab. Na, herzlichen Dank auch, prosteten sich die Partygäste ironisch zu: Im Ergebnis bleibt das Team auf der Arbeit sitzen, es rufen Überstunden und Extraschichten statt Hunderunden und Gutenachtgeschichten.


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Eine folgenreiche Ankündigung

Ich spürte den gestiegenen Druck förmlich durch den Raum wabern, als er sich bei einem der Partygäste plötzlich spontan entlud. Es reiche ihm, sagte er – und kündigte vor versammelter Runde an, sich am Montag aus seiner Führungsaufgabe in der Firma zurückzuziehen. Die Überraschung war nicht nur bei seinen Bekannten und engen Freunden groß. Auch seiner Ehefrau kippte die Kinnlade nach unten. Er meine es ernst, rief er lauthals. Er wolle seine Kinder nicht mehr nur am Wochenende sehen, er wolle auch mal wieder sein Golf-Handicap  verbessern, ins Kino gehen oder sich mit Freunden treffen, er wolle raus aus dem Teufelskreis, wetterte er. Wenn Führung mit totaler Selbstaufgabe, dem Verlust von Selbstbestimmung und von Freizeit erkauft werden müsse, dann sei jetzt die Zeit gekommen, zu verzichten.

Das war Partystimmung live, wenn auch auf unerwartete Art. Wir waren fast geneigt zu applaudieren vor so viel Entscheidungskraft und Tatendrang.

Der Abend ging, der Sonntag kam. Und da wir miteinander befreundet sind, meldete ich mich in aller Ruhe noch einmal bei ihm und hakte nach. Ich fragte ihn, ob seine Ankündigung ernst gemeint sei und dies die richtige Lösung für ihn sei. Und wie so oft zeigte sich: Die Angelegenheit war natürlich nicht nur schwarz oder weiß. Eigentlich liebe er sein Team und seine Kollegen. Die Führungsaufgabe selbst mache ihm ja auch Spaß, brummelte er ein wenig reumütig.

Ich muss nicht erwähnen, dass mein Coaching-Herz hier zugeschlagen hat. Wir sprachen daraufhin noch zwei Stunden über alternative Lösungsmöglichkeiten und gingen dem Frust auf den Grund.

Neue Möglichkeiten – Neujahrsvorsätze

Das Ergebnis? Ich mache es kurz: Heute bekam ich einen Anruf, dass er mit seiner Firma eine 4-Tage-Woche ausgehandelt hat – und zwar als Führungskraft. Was noch vor Tagen unmöglich schien, ist eingetroffen: Seine Firma will unbedingt an ihm als Person und Führungskraft festhalten und nun mit ihm gemeinsam einen Umsetzungsplan ausarbeiten. Aus einer frustrierten, scheinbar aussichtslosen Lage, einem unverhofften Entschluss auf einer Party und einigen sortierten Coachingfragen sind ungeahnte neue Möglichkeiten erwachsen.

Und jetzt? Freude, Hoffnung und Motivation sind groß – ebenso wie noch immer das Erstaunen über den plötzlichen Sinneswandel. Geht doch!

In diesem Sinn: Ein glückliches neues Jahr 2023 – und glauben Sie an Ihre Träume!


Quiet Quitting oder Zeit zu kündigen?

Quiet Quitting oder Zeit zu kündigen?

Es läuft besser als erwartet in deutschen Unternehmen. Der ifo Geschäftsindex steigt zum zweiten mal in Folge und die Rezession dürfte weniger tief ausfallen, als viele erwartet haben, konstatiert Ifo- Präsident Clemens Fuest. Die Aufwärtstendenz beim Geschäftsklima zeigt sich durch alle Branchen und ist damit erstmal eine gute Nachricht zum Ende des Jahres. Die Arbeitsplätze sind, auch bedingt durch den Fachkräftemangel, sicher. Damit ist doch alles in bester Ordnung- oder etwa nicht?

Dauerdruck

Was eigentlich ein Grund zur Freude sein könnte, kommt bei vielen Beschäftigten als Dauerdruck, Stress und Überstunden an. Die Aufträge müssen von immer weniger Mitarbeiter in der gleichen Zeit bearbeitet werden, die digitalen Prozesse sind oft so schlecht wie zuvor, genervte Kunden machen Telefonterror und ambitionierte Chefs bestehen auf gute year- end Ergebnisse und wollen den damit verbundenen Bonus nicht gefährden.

Augen zu und durch?

Bei den Kollegen und Kolleginnen, gebeutelt von Corona, Grippe, kranken Kindern oder Eltern, steigt die Belastungskurve steil nach oben an. Die Erschöpfung ist groß und so manch eine/r fragt sich:

Wie lange halte ich das noch durch? Will ich das alles noch?

Quiet Quitting

In den sozialen Medien dreht – als Antwort darauf- der Begriff vom „Quiet Quitting“ die Runde. Gemeint ist ein Arbeitsstil bei dem Mitarbeitende nicht mehr machen als das Minimum, das von Ihnen per Arbeitsvertrag erwartet wird. Dazu gehören keine Überstunden, keine extra Aufgaben oder Projekte. Diese Art „Dienst nach Vorschrift“ ist zwar nicht neu, soll aber inzwischen eine Protestform von Vertretern der GenZ sein, um auf die schlechten Arbeitsbedingungen und unzureichende Bezahlung hinzuweisen.


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Genervt im Job – persönliche Bestandsaufnahme

Und wie geht es Ihnen? Hand auf’s Herz.

Quiet Quitting ist nicht Ihr Ding, aber an Kündigung haben Sie auch schon gedacht? Sie sind genervt vom X-ten Change Projekt, den Neben- und Nachwehen des Mergers, den Verteilungskämpfen im Team, Konflikten mit Managern und Kollegen?

Und dann lesen Sie die News über den Fachkräftemangel, die vielen offenen Stellen und Ihre Wechselgedanken werden noch verstärkt? Ja, das könnte ein Grund sein dem aktuellen Arbeitgeber bye-bye zu sagen- muss es aber nicht. Bevor Sie Ihr Bewerbungsschreiben los senden, sollten Sie folgende Fakten kennen.

Die andere Seite der Medaille – Kürzung bei Mitarbeiter- Benefits

Laut aktuellen Umfragen des Business-Netzwerks Linkedin unter knapp 3.000 Führungskräften planen drei Viertel der Unternehmen die Benefits für ihre Mitarbeitenden zu kürzen bzw. haben das schon getan. Dies berichtet Haufe online. Auch die Arbeit aus dem Homeoffice steht zur Disposition, genauso wie die Kostenübernahme für die technische Ausstattung im Homeoffice, zusätzliche freie Tage oder Zuschüsse zu den Internetkosten, die durch die Arbeit zuhause entstehen. Deswegen: Schauen Sie sich einen potenziellen Arbeitgeber genau an und fragen gezielt nach den Plänen für das Jahr 2023, sonst könnte der Traumjob schnell zur Mogelpackung werden.

Welche Motivation haben Sie?

Ich empfehle Ihnen etwas Grundsätzlicher an das Thema “Frust im Job“ ranzugehen. Fangen Sie bei Ihrer eigenen Motivation an.

Fragen für die Selbstanalyse:

Haben Sie eine „weg von Motivation“ oder eine „hinzu Motivation“?

Tipp: Während die „weg von Motivation“ eher eine Vermeidungsstratgegie ist, nämlich Unangenehmes zu vermeiden oder davor wegzulaufen, geht es bei der „hinzu Motivation“ darum die Ziele für die Zukunft festzulegen. Deswegen beantworten Sie folgende Fragen

  • Was wünschen Sie sich generell von Ihrem Arbeitgeber?
  • Was brauchen Sie, um sich im Job wohlzufühlen?
  • Was ist Ihnen fachlich gesehen in Ihrem Job am wichtigsten?

Was sind Ihre Kernkompetenzen?

Tipp: Machen Sie eine Bestandsaufnahme und Liste Ihrer (harten und weichen) Kompetenzen? Wie fit sind Sie für den Arbeitsmarkt? Wer ist Ihre Konkurrenz bei den für Sie interessanten Stellenanzeigen? Überschätzen Sie sich vielleicht und denken andere Arbeitgeber sind weniger wählerisch in Zeiten von Fachkräftemangel? (Was im Übrigen nicht stimmt)

Was können Sie bei Ihrem aktuellen Arbeitergeber für sich ändern?

Tipp: Seien Sie ehrlich, was haben Sie schon konkret unternommen, um Ihrer Firma zu signalisieren, dass Sie unzufrieden sind? Geben Sie Ihrem Chef oder Chefin eine Chance nachzubessern?
Waren Sie in Ihrer Personalabteilung und haben nach internen Job- Angeboten oder Weiterbildungen gefragt? Ist die Unzufriedenheit genereller Natur oder gibt es konkrete Punkte oder Personen, die „nerven“? Sprechen Sie diese direkt an und klären mögliche Konflikte im Gespräch.

Über Geld kann man in Krisenzeiten nicht sprechen- oder doch?

Tipp: Fragen Sie Ihren Arbeitgeber wieviel ihm Ihre Leistung und Treue wert ist und erkundigen sich nach einer Gehaltserhöhung. Auch wenn Geld nicht dauerhaft motiviert, könnte es bei den steigenden Kosten ein schönes extra Bonbon sein.

In dem Sinne nutzen Sie die besinnliche Weihnachtszeit für einen Selbstcheck und gehen dann mit frischer Energie in das neue Jahr. Dafür wünsche ich Ihnen viel Erfolg.


Mehr erfahren:

Sie wünschen sich einen Sparringspartner für die Bestandsaufnahme? Sie wünschen sich Ideen und Input für den nächsten Karriereschritt? Dann sind die IPA- Experten für Sie da- fragen Sie gerne nach einem Business Coaching.


 

5 Tipps für die Work Life Balance – Höher, schneller , weiter – mit Volldampf in die Erschöpfung?

5 Tipps für die Work Life Balance: Höher,  schneller , weiter – mit Volldampf in die Erschöpfung?

Wochenlang hetzen wir von einem Termin zum nächsten. Zum Nachdenken bleibt keine Zeit. Wir fühlen uns getrieben und haben das Gefühl: „Mein Leben rennt an mir vorbei. Ich funktioniere zwar, aber vom eigentlichen Leben kriege ich nichts mehr mit. Work- Life Balance fühlt sich anders an, ich bin nur noch fremdgesteuert.“

Sie kennen das Gefühl? Willkommen im Club.

Gerade in der Jahresend- Rallye wird uns klar, ein Jahr ist schon wieder vorbei und wir haben zu wenig Freunde getroffen, uns zu wenig bewegt, zu wenig Zeit für unser Lieben gehabt und überhaupt viel zu wenig das Leben genossen. Und vielleicht haben wir vor lauter Krisen und Katastrophen in der Welt das kleine Glück nicht mehr gesehen.

Spätestens, wenn dann auch noch ein Schicksalsschlag die gewohnte Routine durchbricht oder es im Job nicht mehr rund läuft, stellt sich vielen von uns die Sinnfrage. Erschreckt registrieren wir dann: Was war ich früher doch für ein fröhlicher und vielseitig interessierter Mensch; heute funktioniere ich nur noch.

Dauerhaft Spitzenleistung und always on gehören heute zum Alltag vieler Fach- und Führungskräfte. Zunehmender Druck, hohe Geschwindigkeit und wechselnde ökonomische Rahmenparameter (Energiekrise, Corona, Kriege) steigern den Erfolgsdruck. Die Belastung steigt fast im Wochen- Rhythmus und wer nicht gelernt hat, gezielt für sich selbst zu sorgen, seine eigene Gesundheit im Auge zu behalten, dem drohen früher oder später gesundheitliche Folgen.

Balance finden – wie geht das?

Balance finden ist leicht gesagt, aber schwer umgesetzt. Wir wissen, dass ein Glas Rotwein am Abend zwar auch Entspannung bringen kann, aber leider nicht  der Schlüssel zu einer echten Work-Life Balance ist. Stattdessen empfehlen wir Ihnen folgende Schritte.

5 Tipps für die Work Life Balance

1. Machen Sie einen Plan- setzen Sie sich Ziele

Sie kennen das bereits aus dem Job – eine Strategie, ein Ziel setzen ist immer eine gute Idee. Also nehmen Sie sich Zeit und fragen sich in aller Ruhe:

  • Was will ich in Zukunft mehr machen, mehr erleben und genießen? Wozu habe ich richtig Bock?
  • Wieviel Bewegung brauche ich, was tut mir gut? Welchen Sport kann ich machen, der mich fit hält und mich nicht überfordert?
  • Wie will ich meine Arbeitszeit aktiver gestalten, wo muss ich mich mehr strukturieren? Welche Dinge kann ich weniger tun?

Und dann? Schreiben Sie alles auf, machen Sie Ihre persönliches Backlog oder kleben einfach ein Kreativbild mit Kärtchen auf Ihrem Kühlschrank, Schreibtisch oder wo auch immer Sie täglich vorbei kommen.

2. Kein Freizeitstress

Bedenken Sie bitte bei Ihrem Plan, dass er Spaß machen sollte, Ihrem Vergnügen und der Entspannung dient. Viele Menschen übertragen fatalerweise das Leistungsprinzip des Jobs, auf ihr Privatleben. Deshalb joggen sie mit hochrotem Kopf durch die Stadt, um sich für den nächsten Marathon fit zu machen. Und das, obwohl ein kurzes und langsames Läufchen viel gesünder wäre.

Mein Tipp: Nehmen Sie bitte den Fuß vom Gaspedal und entschleunigen Sie!

3. Weniger ist mehr

Es geht nicht darum alles und das gleichzeitig zu machen, sondern zu einer gesunden Balance zwischen den vier Lebensbereichen

  • Arbeit/Leistung,
  • Familie/Kontakte,
  • Körper/Gesundheit und
  • Purpose/ Sinn

zu kommen. Die wirklichen Probleme im Leben entstehen, wenn wir zu viele Dinge gleichzeitig wollen. Wer sich Zuviel vornimmt und alles verplant, bleibt unflexibel und stresst sich ebenso wie andere.

4. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche.

Nur die konsequente Konzentration auf das Wesentliche bei den beruflichen wie privaten Aufgaben garantiert Erfüllung, Ausgewogenheit und Lebenserfolg.

Planen Sie pro-aktiv regelmäßig persönliche Zeitfenster oder Termine mit sich selbst ein, an denen Sie sich um Ihre Prioritäten zur Erreichung eigener Ziele kümmern.

5. Selbstführung- jeden Tag bewusst genießen

Führen Sie sich selbst, statt sich vom Umfeld und dem Job treiben zu lassen. Übernehmen Sie einen bewussten, eigenverantwortlichen und gleichgewichtigen Umgang mit Ihrem kostbaren, aber knappen Gut „Lebenszeit“ denn:

You live only once (YOLO) – Heute beginnt der erste Tag vom Rest Ihres Lebens. Genießen Sie es.


Unser Coaching und Seminartipp:

Stressmanagement und Resilenz

Dieses IPA- Seminar richtet sich an Menschen, die  sich mit ihren eigenen Stressmustern beschäftigen wollen und eine neue Lifebalance gewinnen wollen.

Ziel des Seminars

  • In diesem Seminar lernen Sie den angemessenen Umgang mit Belastung, Stress und Überlastung
  • Ihre Stressmuster zu erkennen
  • persönliche Handlungsalternativen abzuleiten
  • Maßnahmen zum langfristigen Erhalt der eigenen Leistungsfähigkeit zu planen und umzusetzen – lesen Sie hier mehr.

Die Vorteile von guter Arbeitsorganisation und wie Sie dahin kommen

Gute Arbeitsorganisation und ihre Vorteile für Mitarbeiter*innen

Nicht nur Unternehmen, sondern auch Arbeitnehmer*innen profitieren von einer guten Arbeitsorganisation, steigert sie nämlich direkt das Wohlbefinden und die Motivation am Arbeitsplatz. Dabei spielt auch die Unternehmenskultur eine wichtige Rolle.
Kerstin Steiner von CV Hub hat sich das  Thema einmal vorgeknöpft und einen Beitrag dazu veröffentlicht . Lest hier gerne nach:

  • welche Vorteile eine gute Arbeitsorganisation für Unternehmen hat
  • wie Arbeitnehmer*innen von organisierten Arbeitsabläufen profitieren
  • welche Hürden es auf dem Weg zur guten Arbeitsorganisation gibt
  • wie Ihr in Eurem Unternehmen die Arbeitsorganisation verbessern könnt.

Ihr wollt mehr zum Thema Transformation und Change Management erfahren- dann sprecht uns gerne an oder schaut hier nach, wie Euch die IPA- Experten unterstützen können.

 

 

 

Rundum Fit mit IPA & HeFa

IPA goes Ehrenfeld

Wir hatten es Euch ja schon mitgeteilt, dass Ihr uns jetzt in Köln Ehrenfeld findet. Gemeinsam mit den  HeFa Gründern Helen und Fabiano, bieten wir einen Ort für Reflexion, Coaching und Training an – also alles, was Euch fit für den Arbeits- und Führungsalltag macht. Schaut doch mal vorbei, kommt raus aus Eurem Homeoffice und tut was für Körper und Geist. Ich freue mich auf Euren Besuch.

Kontakt Ursula 

Hybrid liegt im Trend

Homeoffice spielt eine große Rolle in der deutschen Unternehmenslandschaft. Das zeigt eine Statista-Recherche. Insgesamt wurden 22 Unternehmen aus dem DAX und TecDAX befragt.

„So gibt es bei den befragten Unternehmen mehrheitlich eine Hybrid-Lösung. Oft wird diese nicht von der Unternehmensleitung vorgegeben, viel mehr gestalten einzelne Teams hierbei individuelle Lösungen. Vergleichsweise wenig Homeoffice bieten die Deutsche Bank und Infineon mit jeweils 40 Prozent Arbeit von zu Hause. Bürobasiertes Arbeiten mit wenig bis gar keinem Homeoffice findet bei keinem der befragten Unternehmen statt“, stellt Matthias Janson von Statista fest.

Hybrid liegt im Trend

Interessant sind die verschiedenen Optionen, die den Mitarbeitenden angeboten werden:

Hybrides Arbeiten im Trend

Keine Pflicht zum Homeoffice

Einen Zwang zum Homeoffice soll es aber nicht geben.  Bundesarbeitsminister Hubertus Heil rückt offenbar von früheren Plänen ab, im Herbst zur Homeoffice-Angebots-Pflicht zurückzukehren.  Demnach wird das ursprünglich ab Oktober geplante Vorhaben zu einer Kann-Regelung abgeschwächt.

Mitarbeiterbindung – mehr als Homeoffice

Diverse Studien, wie auch der HR Monitor von Trendence,  zeigen regelmäßig, dass die derzeit wichtigste Unternehmensaufgabe ist die aktuelle Belegschaft zusammenzuhalten und dazu die Anpassung der Unternehmensstrukturen voranzutreiben.

Die Verbesserung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz, die Optimierung der Formen der digitalen Zusammenarbeit und mehr Möglichkeiten für Homeoffice stehen dabei besonder hoch im Kurs. Was junge Mitarbeitende wirklich wollen, lesen Sie hier: Wir wollen nicht gekauft werden- was junge Arbeitnehmer wirklich wollen.

Vorussetzung dafür ist jedoch, dass es genügend Personal gibt und so wundert es nicht, das rund ein Drittel aller Befragten die Mitarbeitersuche als große Herausforderung bezeichnen.


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Fachkräftemangel

Auch die Bundesregierunghat das Problem (endlich) erkannt und  hat im Bundeskabinett  eine Fachkräftestrategie beschlossen. Dazu erklärt BitkomHauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder: „Die Fachkräftestrategie der Bundesregierung ist überfällig, der Fachkräftemangel wurde viel zu lange ignoriert und unterschätzt. Er ist eine der größten Bedrohungen für Wachstum, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Zukunftsfähigkeit unseres Landes. So fehlen zum Beispiel 96.000 IT-Expertinnen und IT-Experten, um die Digitalisierung von Unternehmen, Verwaltung und Gesellschaft voranzubringen.“

Veralterte Leitbilder hemmen Wachstum

Das Deutschland, und damit auch die deutschen Arbeitgeber, in der digitalen Welt nur dann attraktiv für junge Talente werden, wenn sie den Wünschen nach einer flexiblen Arbeitszeitgestaltung besser Rechnung tragen, dürfte nicht nur der Bitkom fordern. Rohleder beklagt: „Zu oft orientiert sich die deutsche Gesetzgebung noch am Stahlkocher oder Kohlekumpel, nicht an Software-Ingenieuren, die in weltweit verteilten Teams virtuell zusammenarbeiten. Unter anderem die Umstellung von einer täglichen auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit ist deshalb überfällig.“

Dem haben wir nichts mehr hinzu zu fügen!


Lese- Tipps für Ihr Recruting:

Homeoffice macht glücklich

Homeoffice macht glücklich- zu dieser Erkenntnis kommt die  Studie  des Marktforscher YouGov,  die zusammen mit Cloud-Anbieter Enreach mehr als 2.000 Menschen zu ihrem Verhalten und ihrer Stimmungslage bei der Arbeit von zu Hause gegenüber der Arbeit im Büro befragt haben.

Produktiver im Homeoffice

Dabei gaben die Fulltime Homeoffice Arbeiter*innen an dort deutlich zufriedener (53 Prozent), produktiver (50 Prozent) und ausgeglichener (44 Prozent) zu sein als die Befragten, die hybrid, zum Teil zuhause und zum Teil im Büro, arbeiten (37 Prozent zufriedener im Homeoffice im Vergleich zur Arbeit im Büro, 34 Prozent produktiver und 36 Prozent ausgeglichener).

Work Life Balance sehr gut im Homeoffice

Auch mit dem Abschalten haben die Remote Arbeitenden wenig Probleme: nur 29 Prozent von Ihnen gaben an, dass es ihnen schwerfällt, nach Arbeitsende im Homeoffice abzuschalten (bei den Teilnehmern, die hybrid arbeiten, waren es immerhin 35 Prozent).  Bei weniger als die Hälfte (46 Prozent) verschwimmen im Homeoffice die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit – dies scheint allerdings kein Problem darzustellen.

Kommunikation gut

Gnerell wird ja oft aufgeführt, dass Kommunikation remote immer schwierger wird und der Kontakt verloren geht. Das zumindestens kann die Studie nicht bestätigen. Die Kommunikation im Homeoffice mit Kollegen und Vorgesetzten scheint grundsätzlich gut zu laufen. Nur 21 Prozent der komplett remote Arbeitenden geben an, dass sich die die Kommunikation mit Kollegen verschlechtert hat und  mit dem Vorgesetzten sahen  nur 17% eine Verschlechterung.

Hybrid ist eher schlechter

Erstaunlich sind die Ergebnissse bei den Befragten, die hybrid arbeiten: 41 Prozent klagen im Homeoffice über eine schlechtere Kommunikation mit Kollegen, 32 Prozent finden den Austausch mit Vorgesetzten sogar schlechter.

Homeoffice ist gekommen um zu bleiben

Nach aktueller Faktenlage und verbunden mit Energiekrise und Corona gehen wir davon aus, dass sich das Homeoffice als „state of the art“ etabliert hat, sagt Ursula Vranken vom IPA. Das sollten die Firmenlenker und Lenkerinnen bei Ihren Zukunftsplanungen berücksichtigen und über Raumplanungen nachdenken, die eine Betonung des sozialen Miteinanders aufweisen.

Architektur muss mehr bieten

Wir sprachen dazu mit der Archtiketin Monika Lepel im IPA-Magazin, die zurecht darauf hinweist, dass wir in einer rein digitalen Welt und  Kommunikation vieles um uns herum ausblenden und uns „nur“ auf Sehen und Hören fokussieren. Gute Architektur – und damit auch gute Büros- könnten uns aber idealerweise auch mehr Sinnlichkeit zurück geben. Und das dürfte gerade für kreative und innovative Aufgaben genau das richtige sein.

Was Chefs und Chefinnen jetzt tun können

Das haben wir in unserem Blog Beitrag „Hilfe mein Team will nicht ins Büro kommen“ beleuchtet und geben konkrete Tipps.

 

IPA Magazin New Normal – ganz einfach donwloaden

Adé Vorzimmer. Danke Miss Moneypenny

Adé Vorzimmer. Danke Miss Moneypenny.

Es war etwas Besonderes. Es war ein Privileg. Nicht jeder hatte es, doch viele wollten es haben –   denn es war Ausdruck von Macht, Bedeutung und Karriere. Erst mit dem Aufstieg in die obere  Führungsetage öffnete sich diese exklusive Tür, von der man fortan profitierte. Die Rede ist vom Vorzimmer – der eigentlichen Machtzentrale von Vorständen, Bereichsleitern, Hauptabteilungsleitern und weiteren bedeutenden Abteilungsleitern.

Dafür zogen die wahren Fäden oft die Frauen: Meist waren ein oder zwei Damen die Herrinnen über Computer, Kalender, Kaffeemaschinen und Kundenmanagement.

Nichts ging an ihnen vorbei, nichts konnte vor ihnen verschwiegen werden und nicht selten waren ihre Expertise und Meinung bei wichtigen Entscheidungen das Zünglein an der Ware. Mal abgesehen davon, dass es selbstredend in ihrer Hand lag, wer mit seinem Anliegen zum Chef durchdrang und wer nicht. Nicht umsonst war es fester Bestandteil von Akquise-Schulungen, „das Vorzimmer zu überwinden“. Denn hier saß der Hebel, der über „on“ und „off“ entschied.

Vorzimmer als Ort der Diplomatie

Wer glaubt(e), die Assistentinnen seien nur zum Kaffeekochen da, hat sie grob unterschätzt und unterlag dem, was man heute „Gender Bias“ nennt. Im Vorzimmer war Diplomatie zu Hause und hier wurde über den Umgangston genauso gewacht wie über die korrekte Etikette, Ausdrucksweise und Formalien.

Es war eine Institution und diese war geschätzt, gefürchtet und unbestechlich (vor allem aus Sicht derer, die nicht vorgelassen wurden).
Nicht selten waren genau diese Assistentinnen; gerade im Mittelstand, auch zugleich für das Personal zuständig und kannten die Stärken und Potentiale der Mitarbeiter*innen. Dann steuerten sie auch die Azubis, überwachten die Ausbildung, nahmen sich der großen und kleinen Sorgen der jungen Menschen an und trockneten so manche Träne im Prüfungsstress.

New Work beschleunigt Auflösung

Und was ist aus all dem geworden? Heute werden die Vorzimmer aufgelöst – denn wo sollen sie auch hin, wenn es gar keine „Zimmer“ mehr gibt, sondern nur noch offene New-Work-Landschaften mit  Großraumbüros, in denen nicht mal mehr der Chef seine eigenen vier Wände hat. Die Termine machen die Manager*innen selbst, der Kaffee kommt aus Automaten und der Meetingraum wird via App gebucht. Die Präsentationen füllen die Macher*innen eigenhändig per Master aus – oder sie werden gleich in der Marketingabteilung gestaltet, die daraus wunderbares Storytelling macht. Vorbei die Zeiten, in denen man mal eben ins Vorzimmer ruft, dass das Layout noch etwas „aufgehübscht“ werden soll.


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Ungenutzte Talente

In manchem Unternehmen tut man sich schwer, die Ressourcen, Fähigkeiten und Kompetenzen der „Allrounderinnen“ weiterhin zu nutzen. Und so beobachten wir, wie diese sich nach und nach aus der Arbeitswelt verabschieden. Zugegeben nicht immer freiwillig, denn mancherorts hat man es versäumt, frühzeitig und gemeinsam mit den Betroffenen über Entwicklungswege und Alternativen nachzudenken. So gehen Talente verloren, die in Zeiten des Fachkräftemangels vielleicht in den Unternehmen gut zu nutzen wären. Ein Trost ist es, dass es seit geraumer Zeit die agilen Assistentinnen gibt, die sich als Unternehmerinnen selbständig machen und nun ihr Know How und ihre Aufmerksamkeit gleich mehreren Kunden anbieten.

Abschied mit Wehmut

Und so bleibt ein wenig Wehmut, denn wir werden Sie vermissen.
Die Helfer und Assistentinnen, die uns stets mit Rat und Tat zur Seite stehen, die sich auskennen im Firmenwirrwarr, die uns viele Aufgaben abnehmen und uns vor dem Ertrinken im operativen Klein-Klein retten.

Und last but not least:  sehnen wir uns in einer digitalen Home-Office-Welt nicht alle ein wenig nach der Wärme des Vorzimmers? Nach dem Plausch und dem informellen Miteinander?

Da hilft es wohl nur, verstärkt Kontaktpflege mit denjenigen zu betreiben, mit denen wir im Berufsalltag zu tun haben – sei es per Videoschalte oder von Angesicht zu Angesicht. Auch im „virtuellen Türrahmen“ mal ein paar Minuten stehen zu bleiben und zu schnacken.


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