Beziehungsstatus: Genervt. Recruitinggespräche

Beziehungsstatus: Genervt.

So könnte man die Stimmung bei Führungskräften und #Recruitern bezeichnen. Der #Fachkräftemangel schlägt Kapriolen und #Bewerber lassen sich bitten. Vielleicht ist Ihnen/Euch das auch schon in Recruitinggesprächen passiert?

Recruitinggespräche – Situation:

Bewerber sitzt zum (virtuellen) Vorstellungsgespräch im Café mit lauter Musik im Hintergrund und schwacher Internetverbindung. Auf die Einstiegsfrage, warum er sich beworben habe, kommt die verblüffende Antwort: „Eigentlich suche ich gar keinen neuen Job, ich wollte nur mal hören, was ihr so zu bieten habt.“ Gut, denkt sich die Führungskraft, warum nicht, das könnte eine Chance sein, und stellt die nächste Frage: „Was weißt Du denn über unser Unternehmen und was interessiert Dich besonders?“ Und die Verblüffung geht weiter mit der nächsten Antwort: „Ich hatte keine Zeit, mich mit Euch zu beschäftigen, aber ich dachte, Ihr gebt mir schon die richtigen Infos über Euch“. Dritter und letzter Versuch, Motivation und Interessen herauszufinden: „Was machst Du heute in Deiner Arbeit und was möchtest Du davon bei uns einbringen?“ Antwort: „Was ich jetzt mache, will ich im Zweifel gar nicht weitermachen, ich dachte, wir schauen mal, was ich sonst noch bei Euch machen kann.“

Recruitinggespräch zum Verzweifeln

Verzweiflung macht sich beim Interviewer breit, denn die Stelle ist dringend zu besetzen. Das Gespräch dauert nicht lange und endet mit der finalen Verblüffung auf Seiten des Personalers – der Bewerber verabschiedet sich mit den Worten: „Hat heute nicht geklappt, aber wir können ja Freunde bleiben“.



So weit, so gut.

Die Frage, die sich mir stellt, ist: Sollte sich ein Bewerber nicht vorher genauer überlegen, wofür er seine Zeit und die Zeit anderer investiert? Was genau er von einem potenziellen Arbeitgeber erwartet und was er an Interessen und Fähigkeiten einbringen kann?

Mein Tipp:

1. Wer sich über die generellen Einstiegsmöglichkeiten bei einem Unternehmen informieren will, sollte vorher die Karriereseite oder gerne auch Kununo gecheckt haben.

2. Wer sich nur informieren möchte, sollte das idealerweise vorher sagen – dann kann man das Gespräch anders planen (personell und inhaltlich).

3. Auch wenn wir in informellen Zeiten unterwegs sind, ist ein wenig mehr Professionalität (sichere Internetverbindung, ungestörte Gesprächsatmosphäre) ein #musthave.

4. Last but not least: “Freunde bleiben” ist in vielerlei Hinsicht nicht die richtige Formulierung für ein Bewerbungsgespräch.

 


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