Von Anfänger bis Profi: Friedrich Merz und die Ministerwahl

Friedrich Merz stellt sein Team zusammen – eine interessante Mischung aus Politik- Anfängern und Profis ist dabei rausgekommen. Hat Merz die richtige Wahl getroffen?

Dabei stellt sich die zentrale Frage:

Welche Kompetenzen brauchen die Minister/innen eigentlich, um erfolgreich zu sein?

Für mich als Führungsexpertin, die viele Auswahlprozesse begleitet hat, ist klar:

Es ist ein anspruchsvolles Anforderungsprofil, das weit über reine Politik- oder Wirtschaftsexpertise hinausgeht.

Hier meine Einschätzung welche Kompetzenzen dringend notwendig sind:

  • Politisches Gespür und Urteilsvermögen: politische Dynamiken schnell erfassen, Allianzen bilden und potenzielle Konflikte frühzeitig erkennen und managen. Ein ausgeprägtes Gespür für Machbarkeit und Timing politischer Initiativen ist entscheidend.
  •  Verhandlungsgeschick und Konsensfindung: In oft fragmentierten politischen Landschaften ist die Fähigkeit, Kompromisse zu erzielen und Mehrheiten für politische Ziele zu gewinnen, von zentraler Bedeutung.
  • Strategisches Denken und Weitblick: Minister müssen über den (deutschen) Tellerrand des Tagesgeschäfts hinausschauen, die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf internationale Ebene verstehen.
  • Führungskompetenz und Teamfähigkeit: Minister/innen große Organisationen und müssen in der Lage sein,  den Beamtenapparat zu führen und deren Expertise zu integrieren.
  • Netzwerkfähigkeit: Der Zugang zu relevanten Informationen und ein breites Netzwerk innerhalb und außerhalb der Politik können maßgeblich zum Erfolg beitragen.

Eine Industriekarriere sagt nichts über die Erfolgswahrscheinlichkeit als Minister aus.

Woran die Newcomer scheitern können:

Die Vergangenheit zeigt: Stolpersteine liegen oft in der Kommunikation komplexer Themen (das Heizungsgesetz lässt grüßen), in der Balance zwischen Theorie und Praxis (Realpolitik) sowie in der Unterschätzung der Bürokratie und des politischen und bürokratischen Apparates. Deswegen macht es Sinn ein Onboarding der neuen Minister und Minsterinnen zu planen.

Friedrich Merz und seinen Minister- Rookies empfehle ich zum Einstieg ein Onboarding .

100 Tage Kickstart: Die 3 wichtigsten To-Dos für neue Minister

1. Verstehen & Vernetzen (Tag 1-30): Politische Landschaft analysieren, Schlüsselkontakte knüpfen, Strategie überblicken. Ein Coach kann dabei helfen neue Perspektiven einzufangen.

2. Analysieren & Vorbereiten (Tag 31-60): Interessen abwägen, Führungsteam kennenlernen, internationale Perspektive gewinnen.

3. Handeln & Gestalten (Tag 61-100): Erste Erfolge erzielen, Mehrheiten sichern, strategische Weichen stellen.

Was können Führungskräfte daraus ableiten?

Auch abseits der politischen Bühne sind diese Kompetenzen Gold wert. Erfolgreiche Führungskräfte müssen politische Sensibilität im Umgang mit Stakeholdern beweisen, tragfähige Kompromisse erzielen, strategisch denken und ihr Team effektiv führen. Ein klar strukturierter Onboarding-Prozess für neue Teammitglieder und Führungskräfte zahlt sich immer aus, um eine schnelle Integration und Leistungserbringung zu gewährleisten.

Und abschließend die Frage an Sie liebe Leser und Leserinnen: ?

Was glauben Sie: Ist Friedrich Merz Ihrer Einschätzung nach die richtige Wahl seines Teams gelungen?