Review Cologne IT Summit: ‚Personal 4.0 – digital vernetzt & virtuell geführt‘

„Digitalisierung – von Branchen lernen“ – so das Kongress-Motto des mittlerweile 6. Cologne IT Summit am 28. Januar 2016 in der Kölner IHK  mit 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die Themenpalette rund um die Digitale Transformation reichte von Mobilitätsstrategien für Automotive, Finanzdienstleistungen, Fintech über Smartcommerce und IT-Sicherheit für Transport und Logistik – bis hin zu wichtigen Impulsen für die Personalwirtschaft. IPA-Institut Geschäftsführerin Ursula Vranken diskutierte beim Panel „Personal 4.0 – digital vernetzt und virtuell geführt‘ mit HR-Experten wie Stefan Riese, Geschäftsführer DB-Training und Dr.-Ing. Alexander Brändle, Leiter Campus Bergisch Gladbach, Fachhochschule der Wirtschaft Nordrhein-Westfalen gGmbH – moderiert von Erwin Stickling, Chefredakteur des Fachmagazins ‚Personalwirtschaft‚. Die Thesen im Überblick…

Führung und Personal 4.0 – Bedeutung für Personal- und Talentmanagement ist angekommen bei den Unternehmen

Stefan Riese, DB-Training, beginnt mit einem Impulsvortrag, der im Anschluss eingehend diskutiert wurde.

Rieses Thesen:

  • Weiterentwicklung und persönliches Wachstum sind Grundvoraussetzungen um am Arbeitsmarkt bestehen zu können – das sollten sich Personaler immer vor Augen führen und sich gezielt selbst und eigenverantwortlich darum kümmern, um nicht irgendwann im Abseits zu stehen.
  • Verantwortliche Führungskräfte sollten ihr Team und ihr Unternehmen im Blick haben und zu deren Wachstum beitragen. Grundvoraussetzung dabei ist, dass man gerne führt und die Menschen um sich herum mag, sonst kann man ihnen nicht gerecht werden und ist zum Scheitern verurteilt.
  • Wer führt braucht ein schlichtes Konstrukt für die Kultur der eigenen Unternehmensorganisation
  • Wer die Strategie im Tagesgeschäft umsetzen kann, zeigt dass er es verstanden hat. („Lassen Sie mal Ihre Mitarbeiter die Strategie einfach erklären. Wenn das klappt, haben Sie es richtig gemacht…“)
  • Virtuelles Führen bedeutet Mut loszulassen und Verantwortung abzugeben, Ziele dennoch dauernd zu hinterfragen und einzufordern. Vertrauen bei den Mitarbeitern aufbauen – trotz Transparenz durch Digitale Tools und Big Data. Eine systembedingte Herausforderung, die die ‚Arbeitswelt 4.0‘ begleiten wird. Ist das überhaupt möglich?

Riese prognostiziert, dass uns der Diskurs ‚Vertrauen vs Transparenz‘ noch lange beschäftigen wird und wir im Analogen wie im Digitalen einen ständigen Austausch dazu werden aufrechterhalten müssen.

So war der Cologne IT Summit 2016: Ursula Vranken, IPA-Institut Geschäftsführerin, bei anregenden Gesprächen und im Panel Personal 4.0; Foto: © M. Troyer

So war der Cologne IT Summit 2016: Ursula Vranken, IPA-Institut Geschäftsführerin, bei anregenden Gesprächen und im Panel Personal 4.0; Foto: © M. Troyer

„Was macht Führung anders durch andere Tools?“

wirft Moderator Stickling ein und hinterfragt bei Arbeitswissenschaftlerin Ursula Vranken  auch den Nutzen für die Mitarbeiter.

Sie nennt die Vorteile der schönen neuen Arbeitswelt, die Goodies, die sich Unternehmen gerne auf die Fahnen schreiben um im Recruiting zu punkten: Vom Obstkorb über mehr als nur den Casual Friday, den Hippster-Turnschuhen des CEO bis hin zur Vertrauensarbeitszeit. Doch das allein reiche nicht aus, um die Strukturen an die Anforderungen des Digital People Management anzupassen, so die Expertin für Personal- und Talentmanagement. Oft werde sie erst gerufen, wenn es bereits „knallt“ in den Teams der neuen Organisationen.

Vrankens Thesen:

  • Auch in den Digitalunternehmen sitzen Menschen deren Kompetenzen aufgebaut werden müssen
  • Die Führung an der Spitze muss Probleme erkennen und in Kultur und Organisationsentwicklung zum Wandel bereit sein
  • Nicht erst agile Strukturen schaffen und dann die Führung darauf einschwören. Falsche Signale führen zu fatalen Fehlentwicklungen.
  • Bei Scrum-Projekten erst den Cultural Change einleiten und zwar bevor Methodenänderungen eingeführt werden.
  • Personalführung, Leadership ist harte Arbeit! Vertrauen abzugeben heißt wissen, wer kompetent für welche Aufgabe ist. Dafür braucht es starke HR-ler, die das auch real umsetzen und HR-Gestalter deren Aufgabe es ist, Unsicherheit zu produzieren, damit sich Sicherheit entwickelt.

„Studenten als Innovationsanschub?“

Dr.-Ing. Alexander Brändle, Leiter des Wirtschafts-Campus der Fachhochschule für Wirtschaft, nimmt den Blickwinkel der umworbenen Studenten ein.

  • Teams sind nun global und digitale Tools lassen oft die Sinneswahrnehmung auf der Strecke, die Empfindungen.
  • Umso wichtiger, dass junge Talente in die Betriebe kommen, Einblicke und damit einen Benefit erhalten, diesen aber auch auf Unternehmensseite darstellen.
  • Von den Mitarbeitern der Generation Y wird Arbeitsfähigkeit erwartet, schnell und validiert. Dieser Anspruch präge aus seiner Sicht #Personal 4.0

Fazit der Diskussions- und anschließender Fragerunde:

Die Digitale Transformation ist ein Prozess, den wir prägen und steuern können und müssen. Beständigkeit liegt im Wandel und im Vertrauen auf kompetente Führung und Teams, die bereit sind, sich den Herausforderungen wie virtueller Führung und digitaler Vernetzung in der Arbeitswelt 4.0 zu stellen. Im innovationsgetriebenen Digital- & IT Business ist der Druck noch stärker zu spüren – die Wellen schwappen besonders hoch. Das führt zu noch schnelleren Veränderungsprozessen, die die HR-Experten nochmals genauer beleuchten und herleiten müssen, um verstanden zu werden und schließlich Wirkung zu erzielen.

Danke für den Diskurs – wir werden weitere verfolgen, gerne begleiten und neue initiieren.

 

 

 

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